Landtagswahl Burgenland: Der Liveticker zum Nachlesen

Während der ORF-Elefantenrunde kam es vor dem Sitzungssaal zu Handgreiflichkeiten von Journalisten.
Die Wahl im Burgenland ist geschlagen. Die SPÖ hat am Sonntag laut vorläufigen APA/ORF/Foresight-Hochrechnung 46,4 Prozent der Stimmen errungen. Damit hat die Sozialdemokratie die absolute Mandatsmehrheit verloren, womit künftig eine Mehrheit gegen die SPÖ möglich ist -sie ist dennoch sehr unwahrscheinlich.
Die FPÖ legt um mehr 13,3 Prozentpunkte zu und kommt auf 23,1 Prozent. Die ÖVP verliert 8,6 Punkte und landet bei 22 Prozent. Die Grünen schaffen mit 5,7 Prozent den Wiedereinzug in den Landtag.
FPÖ und ÖVP haben zusammen derzeit keine Mehrheit. Eine Allianz mit den Grünen ist aber nicht zu erwarten. (Die SPÖ kommt auf nur mehr 17 Mandate, womit im 36 Sitze starken Landtag eine Mehrheit gegen sie möglich wäre.)
Partnerwahl
Doskozil kann sich nun aussuchen, mit wem (FPÖ, ÖVP oder Grüne) er in Regierungsverhandlungen gehen möchte. Schon vor der Präsentation der Wahlergebnisse gab sich Doskozil offen, er schließe keine Partei aus.
Neuerlich gescheitert an der Vier-Prozent-Hürde sind die NEOS, die auf 2,1 Prozent kommen. Die Liste Hausverstand (HAUS) kommt demnach auf 0,8 Prozent und schafft es damit ebenfalls nicht in den Landtag. Die Wahlbeteiligung lag laut Foresight bei 78,7 Prozent der Wahlberechtigten (2020: 74,94 Prozent).
- SPÖ-Landeschef Doskozil: "Ich brauche keinen Plan B"
- Christian Sagartz (ÖVP): "Die Umfrage wird sich als falsch erweisen"
- Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer: "Ich würde mit Kogler nie eine Koalition bilden"
- Anja Haider-Wallner (Grüne): "Wer einfache Botschaften setzt, erzählt Märchen"
- Géza Molnár (Liste Hausverstand): "Mir kommt vor, man betrachtet das Burgenland als Laufhaus"
- Neos-Frontmann Schneider: „Stellen uns nicht an die Seite von Doskozil“
Die Burgenland-Wahl 2025 zum Nachlesen
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Einzige Alleinregierung bald Geschichte
Nach der Landtagswahl im Burgenland ist die aktuell einzige Alleinregierung Österreichs bald Geschichte. Sollte die SPÖ unter Hans Peter Doskozil eine Koalition mit der FPÖ eingehen, so würde das die sechste Landesregierung mit blauer Beteiligung bedeuten. Derzeit sind die Freiheitlichen in fünf Ländern am Regieren - und im Bund in Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP. Eine Koalition zwischen SPÖ und FPÖ wäre die einzige rot-blaue Variante derzeit österreichweit.
Entscheidet sich Doskozil für die ÖVP, gäbe es wieder drei SPÖ-ÖVP-Koalitionen, oder es gibt erstmals seit 2020 wieder Rot-Grün.
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Wo die Parteien am meisten gewonnen bzw. verloren haben
Die FPÖ hat in allen 171 burgenländischen Gemeinden Stimmen dazugewonnen, liegt aber in keiner Gemeinde auf dem ersten Platz. Wo die Parteien besonders gut bzw. schlecht abgeschnitten haben. Eine Übersicht.
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Eklat bei Wahl: Handgreiflichkeit zwischen Journalisten endet im Spital
Und ganz am Ende gab es bei der burgenländischen Landtagswahl doch noch einen Eklat. Einen handfesten noch dazu.
Während der sogenannten ORF-Elefantenrunde kam es im Medienzentrum des Landhauses in Eisenstadt zu einer Handgreiflichkeit. Beteiligt waren ein ORF-Redakteur und ein Mitarbeiter von OE24.
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ÖVP-Chef Sagartz ist nach Wahlschlappe angezählt
Bei der ÖVP begann der Tag gar nicht gut. Nämlich mit einem Spitzenkandidaten, der direkt nach seiner Stimmabgabe am Wahlsonntag von „schwierigem Gegenwind“ sprach.
Christian Sagartz meinte aber damit gar nicht die Situation im Bund, die der ÖVP wohl auch einige Stimmen gekostet hat, sondern die absolute SPÖ-Dominanz im Burgenland, gegen die es schwer gewesen sei, sich durchzusetzen.
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Blauer Jubel mit einer gewissen Unsicherheit
Die Ausgangslage für die FPÖ war eine Ansage: Denn Spitzenkandidat Norbert Hofer hatte die Parole ausgegeben, „nicht ins Burgenland gekommen zu sein, um Zweiter zu werden“.
Tatsächlich hatten einige in der FPÖ mit der Möglichkeit geliebäugelt, den absolut regierenden Landeshauptmann vom Thron zu stoßen.
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Ein Minus, das nicht schmerzt: Grüne könnten im Burgenland mitregieren
Die angesagte Zitterpartie ist ausgeblieben. Die einzige vor der Landtagswahl publizierte Umfrage sah die Grünen bei genau vier Prozent, der Wiedereinzug in den Landtag stand damit auf höchst wackeligen Beinen.
Entsprechend groß war die Erleichterung und der Jubel kurz nach 16 Uhr, als der grüne Balken bei 5,7 Prozent stehen blieb.
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"Liste Doskozil" verfehlt Wahlziel und kann dennoch jubeln
Im SPÖ-Landtagsklub waren am Sonntag nur eine Handvoll Rotweinflaschen vorbereitet – so als gäbe es wenig zu feiern.
Das war ein bisschen tiefgestapelt. Denn der Jubel nach der ersten Hochrechnung kurz nach 16 Uhr kannte kaum Grenzen.
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FPÖ nimmt ÖVP Bundesrat-Mandat weg
Mit dem zweiten Platz bei der Landtagswahl im Burgenland holt die FPÖ aller Voraussicht nach auch einen Sitz im Bundesrat von der ÖVP. Die SPÖ behält trotz leichter Verluste zwei der drei burgenländischen Bundesratsmandate. Gemäß der Sitzverteilung im Landtag erhalte der Zweitplatzierte der Wahl einen Platz im Bundesrat, sagte Werner Zögernitz, Präsident des Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen sowie früherer Direktor des ÖVP-Parlamentsklubs, zur APA.
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SPÖ-Reaktionen zum Wahlergebnis
Nicht nur Bundesparteichef Andreas Babler gratulierte Hans Peter Doskozil zum Wahlergebis im Burgenland. Auch Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim sprach von einem "großen Erfolg für die Sozialdemokratie im Burgenland". Die SPÖ Burgenland genieße "zurecht das Vertrauen der Bevölkerung", so Seltenheim in einer Aussendung.
Der steirische SPÖ-Chef Max Lercher, ein langjähriger Unterstützer von Doskozil, gratulierte diesem zum "fulminanten" Wahlergebnis: "Trotz einer sehr schwierigen Ausgangslage haben Hans Peter Doskozil und die SPÖ Burgenland ein großartiges Ergebnis einfahren können. Inmitten eines europaweiten Rechtsrucks haben FPÖ und ÖVP im Burgenland gemeinsam weniger Stimmen als die Sozialdemokratie. Das zeigt, dass eine Politik mit klarer Kante, die sich um die Lebensrealität der Menschen kümmert, auch in diesen Zeiten hält."
Die SPÖ Oberösterreich zeigte sich erfreut, dass trotz Verlusts der absoluten Mehrheit die Roten im Burgenland "eindeutig das größte Vertrauen der Wählerinnen und Wähler" genießen. Besonders wichtig fand es Landesgeschäftsführer Florian Koppler, dass es nicht gelungen sein dürfte, dass "FPÖ und ÖVP ein unmoralisches Bündnis gegen Landeshauptmann Doskozil schmieden können - entgegen dem Willen der Wählerinnen und Wähler."
Vorarlbergs SPÖ-Chef Mario Leiter sah im Wahlergebnis ein "eindrucksvolles Signal der Burgenländer für Stabilität, soziale Gerechtigkeit und eine klare sozialdemokratische Handschrift".
"Heute ist ein Tag der Freude für die gesamte Sozialdemokratie", gratulierte Salzburgs SPÖ-Chef Peter Eder in einer Aussendung. Doskozil habe gezeigt, dass man mit "konsequenter und bürgernaher Politik die Herzen und Stimmen der Menschen gewinnen kann."
"Hans Peter Doskozil schafft mit seinem Kurs, was aktuell kein zweiter Politiker in Österreich auf Landes- oder Bundesebene schafft: klare Ergebnisse in unmittelbarer Nähe zur absoluten Mehrheit bei einer Parlamentswahl", reagierte Wolfgang Zwander, Landesgeschäftsführer der SPÖ Niederösterreich, via X. Er richtete eine "herzliche Gratulation an Dosko & sein Team nach Eisenstadt".
© APA/HELMUT FOHRINGER -
Neos-Schneider: "Wir haben angeeckt"
Neos-Spitzenkandidat Christoph Schneider will trotz des deutlich verpassten Einzugs in den burgenländischen Landtag optimistisch bleiben. "Wir waren noch nie so sichtbar wie jetzt", verkündete er vor seinem Team. "Wir waren laut, wir haben angeeckt. Die Menschen verstehen unsere Botschaft, haben positiv reagiert." Die Bevölkerung wisse nun, "dass wir uns nicht an die Seite von Doskozil heften, sondern an die Seite der Burgenländer."
In der ORF-Diskussionsrunde mit den übrigen Spitzenkandidaten kündigte Schneider an, dass er Chef der pinken Landespartei bleiben und versuchen werde, bei der nächsten Wahl den Einzug in den Landtag zu schaffen.
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ÖVP: "Herausfordernden Lage auf Bundesebene"
Die Bundes-ÖVP zeigt sich enttäuscht über das Ergebnis der Landtagswahl im Burgenland. Generalsekretär Alexander Pröll sprach nach Veröffentlichung der Hochrechnungen von "schmerzlichen Verlusten". Gleichzeitig werde sich aber SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil künftig einen Partner suchen müssen, so Pröll: "Es ist schade, dass die burgenländische Volkspartei trotz ihrer guten Arbeit und ihres engagierten Wahlkampfes einen Stimmenverlust hinnehmen muss."
Gründe für das schwache Abschneiden sieht die ÖVP in der "herausfordernden Lage auf Bundesebene" sowie in einer medialen Fokussierung auf das Duell zwischen Doskozil und Hofer. "Diese Zuspitzung hat wichtige Stimmen gekostet", auch wenn Hofer "unter den hohen Erwartungen geblieben" sei, betonte Pröll.
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Zusammenarbeit von FPÖ, ÖVP und Grünen unwahrscheinlich
Schon in den vergangenen Wochen gab Hans Peter Doskozil nicht mehr das Ziel, die Absolute halten zu wollen aus. Das 18. Mandat sollte es sein, damit keine Landesregierung gegen die SPÖ gebildet werden kann, betonte der Landesparteichef im kurzen Wahlkampf. Im unwahrscheinlichen Fall einer Zusammenarbeit von FPÖ, ÖVP und Grünen könnte Doskozil nach rund 60 Jahren roter Landeshauptmänner der vorerst Letzte gewesen sein.
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Doskozil bleibt dabei: Gespräche mit allen
Hans Peter Doskozil bleibt wie im Vorfeld angekündigt dabei, dass er mit allen Parteien Gespräche führen wolle - und dann je nach Übereinstimmungen eine Entscheidung treffen möchte. "Es geht nicht um den billigsten Partner", so der Landeshauptmann. Man müsse nun sachliche Argumente austauschen, was nach der geschlagenen Wahl besser möglich sei als im Wahlkampf. -
Einschätzung des Wahlergebnisses
KURIER-Chefredakteur Martin Gebhart gibt seine Einschätzung und sieht die SPÖ trotz des Verlusts von zwei Mandaten als klaren und starken Sieger der Wahl.
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Hofer: "Es liegt jetzt an der SPÖ"
Wie geht es weiter im Burgenland? Zwei Varianten erachtet der Freiheitliche Spitzenkandidat Norbert Hofer als wahrscheinlich - eine Koalition der SPÖ mit den Grünen oder "eine Koalition mit uns". Die zweite Variante sei für ihn "am wahrscheinlichsten", da Rot und Blau "gleiche Ziele" verfolgen würden.
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Rosenkranz: "Hofer wäre in Regierung und Opposition gut"
Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) sieht seinen Parteifreund Hofer im Burgenland wohl überall gut positioniert und richtet ihm keine klare Empfehlung aus: „Norbert Hofer wäre ein kompromissbereiter und fairer Regierungspartner. Es wäre aber auch nicht schlecht, wenn er in Opposition die Kontrolle im Landtag übernehmen würde“, so Rosenkranz zu unserem KURIER-Kollegen Paul Haider
© Kurier -
Sagartz zeigt Enttäuschung
"Wir haben versucht, Veränderung zu bringen, dafür gibt es keine Mehrheit" - das müsse man zur Kenntnis nehmen, sagt ÖVP-Spitzenkandidat Christian Sagartz. Das müsse man zur Kenntnis nehmen. Das Thema Wirtschaftspolitik sei ihnen als Witschaftspartei besonders wichtig gewesen.
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Grüne: Anja Haider-Wallner "Felsbrocken von Herzen gefallen"
Erleichterung nach Zitterpartie: Die Spitzenkandidatin der Grünen, Anja Haider-Wallner, bedankte sich in der Elefantenrunde bei allen Wählerinnen und Wählern - ihr sei nach der Hochrechnung nicht nur ein Stein, sondern "ein ganzer Felsbrocken" vom Herzen gefallen. Es zeige ihr, dass die grünen Themen nach wie vor von Relevanz seien - Stichwort Bodenversiegelung und lebendige Ortskerne. Aktuell sei es noch zu früh, um auf Regierungsbildungsgespräche einzugehen, so Haider-Wallner.
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Norbert Hofer will nicht mehr bei Bundepräsidentschaftswahl antreten
FPÖ-Kandidat Norbert Hofer schließt bei der ORF-Elefantenrunde aus, bei der nächsten Bundespräsidentschaftswahl neuerlich anzutreten. "Mein Platz ist im Burgenland", sagt Hofer. Er war 2016 gegen Alexander van der Bellen angetreten.
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Babler gratuliert Doskozil
SPÖ-Bundesparteichef Andreas Babler nennt das heutige Wahlergebnis "eine gute Nachricht für alle Burgenländerinnen und Burgenländer". Er gratuliert Hans Peter Doskozil auf X. Er gratulierte dem burgenländischen Landeshauptmann, der als parteiinterner Kritiker des Babler-Kurs bekannt ist, sowie der ganzen SPÖ Burgenland "zum Wahlerfolg".
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Gleich startet die Elefantenrunde
Medienrummel vor dem Sitzungssaal des Landtags. Gleich beginnt die ORF-Elefantenrunde, die Spitzenkandidaten sind bereits in Position, berichtet uns Kollege Paul Haider von vor Ort.
© Paul Haider / Kurier -
Grüne wollen mitregieren
Grünen-Landessprecherin und Spitzenkandidatin Anja Haider Wallner hat nach der ersten Hochrechnung zum Ausgang der burgenländischen Landtagswahl erleichtert reagiert. Die Grünen bleiben im Landtag - und wollen mitregieren: "Der Ball liegt jetzt bei Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Er kann mit Blau in die Vergangenheit oder mit Grün in die Zukunft gehen. Wir stehen bereit, Verantwortung zu übernehmen."
Die Grünen würden für Gespräche bereit stehen und hätten "viele Ideen, wie wir das Burgenland lebenswerter machen können", so Haider-Wallner in einem ersten schriftlichen Statement.
Für Olga Voglauer, Generalsekretärin der Grünen Bundespartei, fühlt sich das Abschneiden der Grünen bei der Landtagswahl im Burgenland trotz moderater Stimmenverluste an "wie ein riesengroßer Erfolg". Wenn das Resultat der ersten Hochrechnung halte, werden die Grünen mit ihren zwei Mandaten nun "Zünglein an der Waage sein", sagte Voglauer am Sonntag im Eisenstädter Landhaus.
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78,5 Prozent Wahlbeteiligung
250.400 Burgenländerinnen und Burgenländer waren am Sonntag aufgerufen, den neuen Landtag zu wählen. Trotz eisigem Winterwetter folgten diesem Ruf mehr Menschen als bei der letzten Landtagswahl: Die Wahlbeteiligung lag laut Foresight bei 78,5 Prozent der Wahlberechtigten und war damit höher als 2020 - da lag die bei 74,94 Prozent.
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Verteilung der Mandate
Die SPÖ kommt laut erster Hochrechnung von 16.19 Uhr (Auszählungsgrad: 56,4 Prozent) im 36 Sitze starken Landtag auf nur mehr 17 Mandate, womit nun eine Mehrheit gegen sie möglich wäre. FPÖ und ÖVP haben allerdings zusammen ebenfalls nur 17 Mandate (ÖVP: 8, FPÖ: 9) und hätten damit zu zweit keine Mehrheit. Die Grünen kommen wie bisher auf zwei Mandate.
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"Kein guter Tag für uns als Volkspartei"
Auch bei der ÖVP ist die Stimmung nach der Hochrechnung gedrückt. Für den burgenländischen ÖVP-Spitzenkandidaten Christian Sagartz ist das Ergebnis der ersten Hochrechnung nach der Landtagswahl "enttäuschend". Es sei "kein guter Tag für uns als Volkspartei", hieß es in einem schriftlichen Statement gegenüber der APA. Ähnlich äußerte sich auch Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas. Die Gründe für das schlechteste ÖVP-Ergebnis im Burgenland bisher machte er u.a. an einer für die ÖVP unvorteilhaften politischen Großwetterlage fest. Zudem hatte man "zwei politische Schwergewichte" als Gegner, spielte der Landesgeschäftsführer auf die Spitzenkandidaten Doskozil (SPÖ) und Hofer (FPÖ) an.
Die Absolute der SPÖ sei zwar Geschichte - für die von der ÖVP angestrebte Veränderung habe es aber keine Mehrheit gegeben. Regierungsverantwortung wolle man dennoch weiterhin übernehmen.
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Neos: "Wir hätten uns mehr gewünscht"
Die Neos haben den Einzug in den burgenländischen Landtag verpasst. Der Nationalratsabgeordnete Yannick Shetty gab sich in den ersten Interviews dennoch optimistisch. "Ein Plus ist ein Plus", sagte Shetty gegenüber dem ORF zu dem Zuwachs von 0,1 Prozentpunkten bei der ersten Hochrechnung. "Wir waren noch nie zuvor so gut."
Allerdings gab er zu: "Wir hätten uns mehr gewünscht." Mit Blick nach vorne sagte er: "Wir werden auf dem aufbauen, was wir erreicht haben."
Auf die Frage, ob es ein Fehler gewesen sei, sich von vornherein auf die Oppositionsrolle im Burgenland festzulegen, erwiderte Shetty: Es sei "tragisch für das Burgenland, dass die anderen Parteien nun darum buhlen werden, es noch billiger für Doskozil zu machen." Er fügte hinzu, dass es am Ende ein Zweikampf zwischen SPÖ-Spitzenkandidat Hans Peter Doskozil und dem FPÖ-Listenersten Norbert Hofer gewesen sei.
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22,8 statt 9,8 Prozent: Großer Jubel bei der FPÖ
Bei der FPÖ hat die Hochrechnung zur burgenländischen Landtagswahl am Sonntag für großen Jubel gesorgt. Spitzenkandidat Norbert Hofer freute sich, dass sich die Freiheitlichen mit 22,8 Prozent im Vergleich zur Wahl 2020 mehr als verdoppeln dürften. "Für uns ist das Ergebnis natürlich sehr erfreulich", hielt er im freiheitlichen Klub im Eisenstädter Landhaus fest.
Als der Balken für die Freiheitlichen nach oben wanderte, ging ein Raunen durch die Menge, gefolgt von Applaus. Hofer freute sich über das deutliche Plus. Man habe stark dazugewonnen - "als einzige Partei", hielt der frühere Dritte Nationalratspräsident fest. Die FPÖ legte rund 13 Prozentpunkte zu. 2020 hatte man unter dem Eindruck der Ibiza-Affäre 9,8 Prozent geholt.
Der einzige Wermutstropfen: "Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn an uns vorbei keine Koalition möglich gewesen wäre", meinte Hofer. Mit ihm feierten unter anderem Nationalratspräsident Walter Rosenkranz, Landesparteichef Alexander Petschnig und Klubobmann Johann Tschürtz.
© APA/HELMUT FOHRINGER -
Ein Kuss zum Wahlschluss
Auch, wenn die SPÖ die Absolute wohl abgeben muss, wird bei den Roten nach Verkündung der ersten Hochrechnung gejubelt - oder auch geküsst, zumindest bei Spitzenkandidat Hans Peter Doskozil und seiner Frau Julia.
© APA/HANS KLAUS TECHT -
Doskozil-SPÖ büßte 3,3 Prozentpunkte ein
Die Landeshauptmann-Partei von Hans Peter Doskozil büßte heute gegenüber dem Urnengang aus dem Jahr 2020 3,3 Prozentpunkte ein. Damals erzielten die Roten 49,94 Prozent der Stimmen.
Die ÖVP lag 2020 mit 30,58 Prozent noch klar auf Rang zwei, die FPÖ damals bei nur 9,80 Prozent. Die Grünen konnten beim vorherigen Urnengang 6,72 Prozent der Wähler überzeugen, die NEOS 1,71 Prozent und die (heuer nicht mehr angetretene) Liste Burgenland 1,26 Prozent.
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Grüne drinnen, Neos scheitern an Vier-Prozent-Hürde
Neuerlich gescheitert an der Vier-Prozent-Hürde sind also die Neos, die auf 1,8 Prozent kommen. Die Liste Hausverstand (HAUS) kommt demnach auf 0,7 Prozent und schafft es damit ebenfalls nicht in den Landtag.
Die Wahlbeteiligung lag laut Foresight bei 78,5 Prozent der Wahlberechtigten (2020: 74,94 Prozent).
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SPÖ hat Absolute wohl verloren
Die SPÖ hat bei der Landtagswahl im Burgenland vom Sonntag laut einer ersten APA/ORF/Foresight-Hochrechnung rund 46,7 Prozent der Stimmen errungen. Damit dürfte die Sozialdemokratie die absolute Mandatsmehrheit verloren haben, womit künftig eine Mehrheit gegen die SPÖ möglich ist.
Die FPÖ legt um 13 Prozentpunkte zu und kommt auf 22,8 Prozent. Die ÖVP verliert 8,2 Punkte und landet bei 22,4 Prozent. Die Grünen schaffen mit 5,6 Prozent den Wiedereinzug in den Landtag.
FPÖ und ÖVP haben laut dieser Hochrechnung von 16.02 Uhr (Auszählungsgrad: 47,9 Prozent) zusammen derzeit keine Mehrheit. Die SPÖ kommt auf nur mehr 17 Mandate, womit im 36 Sitze starken Landtag eine Mehrheit gegen sie möglich wäre.
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+++ Wahllokale geschlossen: Erste Hochrechnung +++
Aus und vorbei, die letzten Wahllokale im Burgenland haben um 16 Uhr geschlossen. Hier sehen Sie die Zahlen der ersten Hochrechnung dieser Landtagswahl:
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Warten auf die Hochrechnung
Es wird ernst, die Spannung steigt auch im FPÖ-Klub, berichten uns die Kollegen von vor Ort.
© viewitlikejenni -
FPÖ-Spitzenkandidat eingetroffen
Norbert Hofer ist soeben im Landhaus Eisenstadt eingetroffen. "Die Stimmung ist gut, wir werden dazugewinnen", so dessen optimistische Wahl-Bestandaufnahme, wie uns Kollege Paul Haider von vor Ort berichtet.
© Paul Haider / Kurier -
Erste Hochrechnungen kurz nach 16 Uhr
Nur noch knapp eine halbe Stunde, dann wissen wir, wer das Rennen um das Burgenland gemacht hat. Wahlschluss ist um 16 Uhr, unter anderem in Eisenstadt und Rust - wenig später sollen auch die ersten Hochrechnungen vorliegen. Das vorläufige Endergebnis wird am Abend erwartet.
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Wahlbeteiligung könnte erstmals seit 2000 steigen
Gemäß dem österreichweiten Trend könnte auch bei der Landtagswahl im Burgenland die Wahlbeteiligung erstmals seit 2000 wieder steigen. Bei der letzten Landtagswahl 2020 war die Wahlbeteiligung im Burgenland zum ersten Mal unter die 75-Prozent-Marke gefallen. Trotz dieses Rekordtiefs zählen die Burgenländerinnen und Burgenländer im Bundesländervergleich nach wie vor zu den Fleißigsten beim Wählen. Nur in Oberösterreich war zuletzt bei der Landtagswahl die Beteiligung höher.
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"Die Umfrage wird sich als falsch erweisen"
Der burgenländische Spitzenkandidat der ÖVP, Christian Sagartz, zeigte sich vor einigen Wochen im KURIER-Gespräch optimistisch über die Ausgangslage für die Landtagswahl. "Können Sie sich persönlich überhaupt vorstellen, gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zu regieren?" wollte Chefredakteur Martin Gebhart von ihm wissen.
Seine Antwort darauf? Nachzulesen hier:
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SPÖ-Klub: Warten auf die Hochrechnung
Im Sitzungssaal des SPÖ-Klubs im Eisenstädter Landhaus herrscht um 14 Uhr noch gähnende Leere, in den Büros sitzen Mitarbeiter beisammen. Im Sitzungssaal soll kurz nach 16 Uhr die Hochrechnung live zu sehen sein. Auf einem Tisch am Rand stehen ein paar Flaschen Wein - als ob die SPÖ erwarten würde, dass es nicht viel zu feiern gibt. Immerhin: Es ist ein Roter.
© Orovits Thomas -
Enormes Medieninteresse am Wahlsonntag
So beschaulich die Straßen der Landeshauptstadt am Sonntag sind, so geschäftig geht`s im Landhaus zu: Solch ein Medieninteresse hat das Burgenland bei einer Landtagswahl noch nicht gesehen. Im Landtagssitzungssaal baut der Platzhirsch ORF Burgenland sein Wahlstudio auf, im Wandelgang vor dem Saal reihen sich KURIER TV, Puls 24, OE24 und Radiosender aneinander.
Neben Dutzenden Journalisten, Kameraleuten, Fotografen und Technikern ist auch viel Security zu sehen. Vor dem Eingang zum Trakt von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) stehen zwei Männer in schwarzen Anzügen, der Einlass wird nur ausgewählten Personen gewährt.
"Das muss sein", sagt eine hochrangige Beamtin zum KURIER. "Denn wenn etwas passiert, heißt es nachher, warum habt ihr nicht für mehr Sicherheit gesorgt".
© Orovits Thomas -
Neues System der Vorzugsstimmen
Erstmals kommt heute die 2021 beschlossene Gesetzesänderung zu den Vorzugsstimmen, wodurch diese mehr Gewicht erhielten, zur Anwendung. Auf Wahlkreisebene spielt nun der Listenplatz keine Rolle mehr. Einzig die Zahl der Vorzugsstimmen entscheidet - außer zwei Kandidaten erhalten gleich viele. Ausgezählt werden alle Stimmen noch am Wahlsonntag.
Das vorläufige Endergebnis inklusive Mandate wird schon am Sonntagabend feststehen. Die Zuweisung der Mandate an die jeweiligen Kandidaten der Parteien erfolgt erst im Lauf der folgenden Woche.
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Warum die heutige Wahl so spannend ist
Die Landtagswahl im Burgenland könnte für alle großen Parteien richtungsweisend sein. Nachdem sich insbesondere SPÖ, ÖVP und Grüne in den vergangenen Jahren mit Verlusten konfrontiert sahen, hofft jede Partei nun auf ein Ergebnis, das den zuletzt stagnierenden oder gar absteigenden Trend beendet.
Wie die Chancen heute dafür stehen, lesen Sie in der Wahl-Analyse von unserem Kollegen Bernhard Gaul:
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Doskozil schloss keine Partei aus
Für den Fall, dass die SPÖ künftig einen Partner zum Regieren braucht, schloss Landeshauptmann Hans Peter Doskozil keine Partei aus. Einzig die Neos legten sich im Wahlkampf auf die Oppositionsrolle fest.
Wahlschluss ist heute um 16 Uhr unter anderem in Eisenstadt und Rust, wenig später werden auch die ersten Hochrechnungen vorliegen. Das vorläufige Endergebnis wird am Abend erwartet.
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"Es ist immer Luft nach oben"
Minus zwei Grad Celsius und eisiger Wind: Wirklich wirtlich ist das Wetter am Wahltag nicht. Eine vierköpfige Familie, die um die Mittagszeit gerade aus dem Wahllokal im Eisenstädter Rathaus kommt, sagt auf die KURIER-Frage, ob alles beim Alten bleiben oder sich nach der Wahl manches ändern solle: "Es kann immer besser werden, es ist immer Luft nach oben".
Ein älteres Paar macht kein Hehl daraus, dass es sich eine Veränderung wünscht. "Aber", so die Dame, "das wäre unsere Hoffnung, aber..." Die Befürchtung sei, dass alles so weitergeht wie bisher.
© Orovits Thomas -
Doskozil zeigt sich zuversichtlich
Video: In seiner Heimatstadt Oberwart hat am Sonntag auch SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil seine Stimme zur Landtagswahl abgegeben. Doskozil zeigte sich zuversichtlich, das Wahlziel von 18 der 19 bisherigen SPÖ-Mandate halten zu können.
Burgenland-Wahl - Doskozil zuversichtlich, sein Wahlziel zu erreichen
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FPÖ wohl mit großen Zugewinnen
Diesmal treten neben den vier im Landtag vertretenen Parteien erneut die Neos sowie die vom früheren FPÖ-Abgeordneten Molnar gegründete Liste Hausverstand an. Die SPÖ dürfte nun erneut mit Abstand Erste werden. Dies zeigte die einzige öffentlich bekannte Umfrage der Wochenzeitung BVZ Mitte Dezember, bei der die Roten mit 47 Prozent ausgewiesen wurden. Innerhalb der Schwankungsbreite war auch die Absolute möglich. Ob die SPÖ diese verteidigen kann, dürfte auch davon abhängen, ob die Grünen den Wiedereinzug oder die Neos den Einzug schaffen. Sollten FPÖ und ÖVP stark genug werden, könnten sie Hans Peter Doskozil (SPÖ) vom Landeshauptmann-Thron stoßen.
Der ÖVP wiederum droht ein historisch schlechtes Ergebnis und der Absturz auf Platz drei hinter dem wohl großen Zugewinner FPÖ.
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