Humor ohne Grenzen: Comedian Harry G spricht über Karriere, Shitstorm und Schickeria

Comedian Harry G
Zusammenfassung
- Markus Stoll, bekannt als Harry G, begann seine Karriere 2013 mit einem erfolgreichen Oktoberfest-Video.
- Harry G betont, dass Humor alles darf, aber man mit der Reaktion leben muss, und er würde keine wehrlosen Randgruppen angreifen.
- Der Comedian hat sein viertes Bühnenprogramm und tritt mit 'HoamStories' auch in Wien auf.
Angefangen hat alles 2013, da hat der gebürtige Regensburger Markus Stoll (45) ein lustiges Video über das Münchner Oktoberfest ins Netz gestellt – es wurde zum Hit, die Kunstfigur des grantelnden Bayern Harry G geboren und viele weitere Videos folgten.
Ob Lastenfahrräder, Elternabende, Camping, Dubaischokolade oder die Oper (da hat sich dann sogar ein Opernmagazin bei ihm gemeldet, dass sie seine Kritik teilen würden: „Und ich hab mir nur gedacht: Jawohl, ich bin in der Hochkultur angesehen und angekommen.“), kein Thema ist vor ihm sicher.
Legendär auch sein Video über die „Kitzeria“, die Schickeria von Kitzbühel.
Und dabei gilt: „Humor darf alles. Was mich immer stört, ist, alle, die grenzwertigen Humor machen, beschweren sich dann, wenn der Shitstorm daherkommt. Man darf ja nix mehr sagen. Doch, du hast es ja auch gesagt! Nur, was neu ist für die Leute. Die Leute im Internet sagen jetzt auch was dazu und damit können sie nicht umgehen. Man darf alles, aber man muss auch mit der Reaktion leben können“, so Harry G. in der KURIER-TV-Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“ (Sonntag um 18:30 Uhr auf KURIERTV).
Die ganze Sendung:
Herrlich ehrlich: Harry G
„Bei meinem Humor halte ich es definitiv so: Ich gehe nicht gegen Randgruppen, die sich nicht wehren können. Also zum Beispiel die Schickeria, unabhängig davon, dass 50 Prozent Anwälte sind, kann sich sehr wohl wehren.“
Mittlerweile hat der Comedian schon sein viertes Bühnenprogramm.
Mit „HoamStories“ tritt er am 13. Februar im Wiener Globe auf (alle weiteren Termine auf harry-g.com). „Es gibt ja zwei Orte, die der Inbegriff der Schickeria sind. Das sind München und Wien. So viel haben wir schon einmal gemeinsam. Ich war auch in Wien unterwegs in den dementsprechenden Einkaufsstraßen. Solche Leute haben nicht einmal wir in München“, meint er lachend.

Lisa Trompisch im „Herrlich ehrlich“-Gespräch mit Comedian Harry G
Persönlich regt den studierten BWler der Straßenverkehr auf, besonders lustig findet er „die Norddeutschen, die Hochdeutschen, ihr sagt’s Piefke dazu, in der freien Wildbahn, am Berg. Das ist wahnsinnig lustig. ‚Guck’ doch mal, die Berge.‘ Da geht mir das Herz auf.“
Seine Ehefrau Veronika (die beiden haben zwei Kinder) ist seine schärfste Kritikerin. „Wenn sie schmunzelt, dann ist es sehr gut, wenn sie lacht, dann ist es ein Über-Gag, aber oft sagt sie auch nix und dann weiß ich, ich muss noch mal drüber nachdenken.“
Sein komödiantischer Karriereweg war nicht immer leicht, denn „es ist tatsächlich so, dass ich zwei Jahre lang so ein bissl in die Selbstständigkeit hineingearbeitet habe. Ich kann auch nur jedem sagen, es gibt nicht Erfolg über Nacht. Jeder muss erst einmal ein Risiko eingehen und ein Risiko führt zwangsläufig dazu, dass du einmal pleite bist. Aber das Schöne am Pleitesein ist, dass man kreativ wird, weil man nix mehr zu verlieren hat.“
Was Harry G antreibt, seine beruflichen Vorbilder und warum er den österreichischen Humor gut findet, sehen Sie im Video oben.
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