Sensation in Wengen: Neues Siegergesicht und ÖSV-Star auf Platz zwei

SKI-ALPINE-WORLD-MEN-SWI-SUPER G
Franjo von Allmen stahl im Super-G Superstar Marco Odermatt die Show. Vincent Kriechmayr wurde Zweiter.

Wenn in der österreichischen Speed-Mannschaft Vincent Kriechmayr einen schlechten Tag hat, dann sieht es gleich zappenduster aus. Wenn bei den Schweizern Marco Odermatt ausnahmsweise einmal ein Formschwächchen zeigt (Rang 7), dann fällt das hingegen nicht weiter ins Gewicht. Weil dann springen eben Teamkollegen für den Superstar ein.

Beim Super-G in Wengen schlug Franjo von Allmen die große Stunde. Der gelernte Zimmermann untermauerte eindrucksvoll den Ruf der Schweiz als Abfahrer-Nation Nummer eins. Die bisherigen sieben Speed-Rennen in diesem Winter endeten mit fünf Erfolgen für die Eidgenossen. Und das Bemerkenswerte daran: Gleich drei Schweizer feierten heuer ihre Premierenerfolge im Weltcup.

Auch Franjo von Allmen ist ein neues Siegergesicht (nach Justin Murisier und Alexis Monney). Allerdings kommt der Triumph des 23-Jährigen am Lauberhorn nicht aus heiterem Himmel. Van Allmen ist eines dieser vielen Super-Talente, die in der Schweiz im Sog von Marco Odermatt daherschießen.  

Nicht von ungefähr hat  der 23-Jährige schon den gleichen Helmsponsor wie Odermatt. „Am Lauberhorn den ersten Sieg holen, es gibt nichts Schöneres“, sagt  Von Allmen, der seit Jahren  schon als nächster Odermatt gehandelt wird. „Ich will aber nicht der zweite Marco Odermatt werden. Ich will der einzige Franjo von Allmen sein.“

FIS Alpine Skiing World Cup in Wengen

Ein Unikum ist in gewisser Weise auch Vincent Kriechmayr, denn der Oberösterreicher gibt allzu oft den Alleinunterhalter im ÖSV-Speedteam. Auch im Super-G in Wengen lag es wieder am  33-Jährigen, mit dem zweiten Platz die Ehre der geschundenen Ski-Nation Österreich zu retten. „Damit kann ich zufrieden sein.“

Nach einem vermurksten Start in den Winter scheint Vincent Kriechmayr rechtzeitig zur Heim-WM immer besser in Fahrt zu kommen. Bereits beim Super-G in Bormio hatte der Routinier mit Rang zwei aufgezeigt, „es geht in die richtige Richtung.“ Und das kann man auch an seinem Gesicht ablesen. Der Doppelweltmeister von 2021 präsentiert sich deutlich gelöster und positiver als noch zu Saisonbeginn.

Wenig Klasse, viel Mittelmaß

Der ÖSV ist auch auf einen selbstbewussten und zufriedenen Vincent Kriechmayr angewiesen. Denn viele österreichische Läufer drängen sich nicht für einen Startplatz im WM-Super-G auf. Lukas Feurstein war als zweitbester ÖSV-Athlet Zehnter und hat sein Ticket für Saalbach-Hinterglemm sicher. Der Rest ist nur graues Mittelmaß, weshalb ein WM-Startplatz wohl an Raphael Haaser gehen wird, der nach seiner Kreuzbandüberdehnung in einer Woche in Kitzbühel sein Comeback feiern will.

Kommentare