Jubiläum: „Wien in Strauss und Braus“
Es ist viel los in der Welthauptstadt der Musik: Wien widmet Johann Strauss zu seinem 200. Geburtstag ein eigenes Festjahr. Und das wird am Silvesterabend pünktlich mit dem Schlag der Pummerin am Rathausplatz beim Wiener Silvesterpfad spektakulär eröffnet, wo eine 100-köpfige Superband mit dem Star-Perkussionisten Martin Grubinger, die Sängerin Ankathie Koi und MyGroove Artists wie Max Mutzke auftreten.
Parallel dazu begrüßen die Wiener Symphoniker das neue Jahr mit Chefdirigent Petr Popelka und Kunstpfeifer Nikolaus Habjan im Konzerthaus. Ankathie Koi verknüpft Tradition und Moderne, rockt um Mitternacht am Rathausplatz und performt anschließend auf der Bühne im Konzerthaus das Schwipslied.
Drei Programmlinien
„PUR“ versammelt im Jahresspielplan Melodien im Original, Hommagen sowie klassische Konzerte und Inszenierungen.
Mit einem „Operetten-Pasticcio“ unternehmen der Dirigent Franz Welser-Möst, Christiane Karg (Sopran), Piotr Beczała (Tenor) und die Wiener Philharmoniker eine Entdeckungsreise in den Kosmos der 15 Strauss-Operetten, von denen nur mehr drei – „Die Fledermaus“, „Der ,Zigeunerbaron’“ und „Eine Nacht in Venedig“ – regelmäßig im Repertoire der Opernhäuser zu finden sind. Zu hören ist dabei am 29. 3. im Musikverein neben Kleinodien jenseits der gängigen Repertoirewerke allerlei Bekanntes und Unbekanntes.
Das Gärtnerplatztheater München gastiert mit der Operette „Waldmeister“ (1895) in einer Inszenierung von Josef E. Köpplinger ab 25.4. im MuseumsQuartier, Halle E. Eine Hauptrolle in diesem gut 20 Jahre nach der „Fledermaus“ komponierten Loblied auf die Sinnenfreude, das heutzutage nur noch Kennern geläufig ist, spielt Publikumsliebling Robert Meyer.
Marie Geistinger, die Strauss' erste vier Operetten als Hauptdarstellerin geprägt hat, steht im Mittelpunkt eines Konzertes mit der Sopranistin Diana Damrau und der Akademie für Alte Musik Berlin. Ein Zitat der berühmten Arie der Rosalinde aus „Die Fledermaus“ liefert den Titel: „Feuer, Lebenslust …“ (7.5., Musikverein).
Online über die Webseite www.johannstrauss2025.at und im Programmbuch finden Interessierte alle Infos zu Ticketpreisen, Ermäßigungen, Anreise, Barrierefreiheit sowie detaillierte Hinweise zu den einzelnen Veranstaltungen.
„MIX“ ...
... eröffnet neue Perspektiven und präsentiert einen spielerischen Umgang mit Strauss’ Werken, die bearbeitet und neu gedacht werden. Hier sind Themen aus seinem Leben und seiner Musik mit Neuem kombiniert.
Der große „Fledermaustag“ zum 151. Jahrestag der Uraufführung von Johann Strauss’ Operette „Die Fledermaus“ am 5. April 1874 wartet u. a. mit einer „Biodiversitätsshow“ von Dominik Eulberg auf. Der Techno-Künstler und Ökologe will vermitteln, „dass wir die Trennung von Mensch und Natur überwinden müssen, um zu einer neuen Togetherness zu gelangen“, so Eulberg. „Aber lustvoll, nicht mit dystopischem Alarmismus.“
Im Haupthof des MuseumsQuartiers gibt’s die eigens für den „Fledermaustag“ entwickelte audiovisuelle Mappingshow „Im Takt der Zeit“. Und beim Vienna City Marathons dürfen in einer eigenen „Mäuse-Kategorie“ Kinder ab drei Jahren geschminkt und verkleidet als Fledermäuse 200 Meter weit „flattern“.
„OFF“ ...
... spinnt experimentell Unerwartetes aus Altbekanntem. Im Stadtpark bringt die Medienkünstlerin Victoria Coeln in unmittelbarer Nähe zum Strauss-Denkmal ab 21.3. „LichtStrauss“ und erweckt sieben starke Frauenfiguren aus Strauss-Operetten via Augmented Reality zum Leben.
Molden live
Auf eine Donaufahrt mit Ernst Molden an Bord der MS Kaiserin Elisabeth der DDSG Blue Danube geht’s bei „Schdrom“ (am 22.3.): Unter diesem Titel hat der Dichter und Liedermacher 2016 einen Songzyklus als aktuelle Antwort auf den Walzer aller Walzer „An der schönen blauen Donau“ geschrieben. Wobei er weniger Idyllisches als Skurril-Absurdes wie die blutrünstigen „Göösn“ besingt.
Donauinsel-Rave
Beim Open Air am Donau-inselfest 2025 werden auf der FM4-Bühne zur „Red Bull Symphonic – Johann Strauss 2025 Edition“ (20.6., freier Eintritt) die Drum and Bass-„Kapazunder“ Camo & Krooked mit Christian Kolonovits und den Wiener Symphonikern Strauss’ Musik, lustvoll und respektlos mit elektronischen Klängen verbrämt, in einem Rave feiern und dabei die „beats per minutes“ vermutlich noch um einiges erhöhen.