Von Ekstase zur Entschleunigung

Max Richters Mammutwerk „Sleep“ dauert acht Stunden und wird die ganze Nacht hindurch gespielt. Es endet mit den ersten Sonnenstrahlen bei einem Wiener Frühstück und ist der finale Ruhepol der dreiteiligen Veranstaltungsreihe „Dance – Move – Sleep“ von Johann Strauss 2025 Wien zur Energie des Wiener Walzers.

Performances

„Dance“ (1.,3. und 4.3.) von Liquid Loft und PHACE im REAKTOR dreht sich um Rausch und Ekstase. In der Neuinterpretation von Strauss’ „Seid umschlungen, Millionen!“ verschmelzen Live-Musik und elektronische Klänge zu einem berauschenden Ballerlebnis.

„Move“ zelebriert „Die Freude am Leben“ (5.3.): Der Chorus sine nomine verwandelt das Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien in eine mehrschichtige Klanglandschaft, die sich über drei Etagen erstreckt.

„Sleep“ (8.3.), Max Richters „Wiegenlied für eine hektische Welt“ für Klavier, Streicher, Elektronik und Gesangsstimme ist Happening, Manifest zur Entschleunigung des Lebens und Konzert bei der österreichischen Erstaufführung (Malersaal, Arsenal).

Operette neu gedacht und frisch interpretiert

Die vielleicht kontroversiellste Erfolgsoperette des Walzerkönigs, 1885 uraufgeführte, kommt in seinem Jubiläumsjahr in einer Neufassung der Musicbanda Franui (Markus Kraler und Andreas Schett) und Roland Schimmelpfennig (Libretto) auf die Bühne – „Das Lied vom Rand der Welt oder Der ,Zigeunerbaron’“ (ab 25.3. im MuseumsQuartier Wien, Halle E).

„Wir haben uns gefragt: Wie können die Operetten mit neuen Formen ins Heute gebracht werden?“, sagt der künstlerische Leiter des Johann Strauss 2025 Wien Festjahres Roland Geyer, der mit zahlreichen Künstlern zusammenarbeitet, die bisher kaum Berührungspunkte mit Strauss hatten. Das Osttiroler Kammerensemble Franui, bei dem es darum geht, Musik neu zu denken, zu interpretieren, zu „rekomponieren“ und auch zu improvisieren, ist bekannt dafür, Mahler oder Schubert unkonventionell zu präsentieren. Jetzt auch Strauss.