Schimmel-Schule in NÖ: Nach Monaten noch keine Lösung für Misere

Aus einem Loch in der Mauer läuft das Wasser. Vier Monate nach dem massiven Wasserschaden in dem mit Architekturpreisen überhäuften Schulzentrum Gloggnitz, ist die Ursache für das nasse Fiasko und den Schimmelbefall immer noch nicht gefunden.
Problem mit dem Grundwasser
Diese Woche informierte die Stadtgemeinde Gloggnitz die Öffentlichkeit über die aktuell immer noch unerfreuliche Lage. Vor dem Bau des mehr als 20 Millionen Euro teuren Schulzentrums – die Eröffnung war 2019 – wurde ein hydrologisches Gutachten erstellt.
Dieses ergab, dass der Grundwasserspiegel zirka 2,5 Meter unter der Geländeoberkante beim Schulzentrum liegt. Da sich das Kellergeschoss mit den Turnsälen unter diesem Niveau befindet, steht der Baukörper permanent unter Wasser.

Probebohrungen an den Außenwänden
Weshalb das Untergeschoß in Dichtbeton-Bauweise als sogenannte "Weiße Wanne“ (wasserundurchlässige Stahlbetonkonstruktion) ausgeführt wurde. Um zu sehen, ob die Wanne schadhaft und die Ursache für den Wassereintritt ist, wurden nun Probebohrungen an den Außenwänden vorgenommen.
Bei einer dieser Bohrungen, die einen Meter über der Fußbodenoberkante im Keller durchgeführt wurde, strömte Wasser durch das Bohrloch in die Schule. "Der Grundwasserspiegel liegt also tatsächlich so hoch“, heißt es vonseiten der Gemeinde.
Um der Sache näher auf Grund zu gehen, wurden bei den vermuteten Schadstellen weitere Probeöffnungen gemacht und laufend kontrolliert. Parallel dazu wird eine zweite mögliche Schadensursache überprüft, nämlich ein Rohrdurchführungssystem im Bereich der Hoffeldstraße, so die Gemeinde.
Böden herausgerissen
Solange die Schadensursache nicht zu 100 Prozent fest steht, kann nicht mit der Sanierung des Gebäudes begonnen werden. Der Schulbetrieb ist nach wie vor massiv beeinträchtigt. In den 600 Quadratmeter großen Turnsälen musste der gesamte Boden entfernt werden. Mehrere Klassenräume im Erdgeschoß wurden wegen des Wassereintritts und Schimmelbefalls gesperrt.

Stararchitekt und Berliner Symphoniker
Das Schulzentrum Gloggnitz ist ein mit Bauherrenpreisen ausgezeichnetes Gebäude des in Paris lebenden Stararchitekten Dietmar Feichtinger.
Fünf Jahre nach der Eröffnung des gefeierten Hauses für Volksschule, Mittelschule, Polytechnikum, Musikschule und Sonderpädagogischem Zentrum war das Gebäude im September 2024 geflutet worden. Das Untergeschoß mitsamt des Turntrakts, der auch als Spielstätte für die Berliner Symphoniker im Zuge des "moz art“-Festivals als "weltweit einzigartiges Festspielhaus“ unter dem Titel "Philharmonie Gloggnitz“ vermarktet wurde, stand unter Wasser.
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