Der Mitarbeiter wurde vorläufig suspendiert, informierte der Direktor der Schule, Hannes Sauerzopf, diese Woche das Kollegium.
Der Fall wurde vergangene Woche von der Schule angezeigt, worauf zunächst neben der Bildungsdirektion NÖ auch das Landeskriminalamt Niederösterreich eingeschaltet wurde.
Auf schriftliche Anfrage des KURIER am 10. Jänner bei der Bildungsdirektion NÖ antwortete Sprecherin Susanne Schiller: "Zu Ihrer Anfrage betreffend einer möglichen Veruntreuung von Geldern an der HTL Mödling, muss ich Ihnen mitteilen, dass die Bildungsdirektion zu laufenden Ermittlungen keinerlei Auskünfte geben kann.“
Parallel dazu liefen bereits die Erhebungen. Wie Stefan Pfandler vom Landeskriminalamt NÖ (LKA) erklärt, musste zunächst die Zuständigkeit für die Ermittlungen geprüft werden. Es geht um die Frage, ob der beschuldigte Mitarbeiter eine Amtsfunktion bekleidet. In diesem Fall müsste das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung eingebunden werden, weil es dann auch um Amtsmissbrauch gehe.
Aktuell führt die Ermittlungen aber das LKA, bestätigt Pfandler. Zunächst werde es zu Kontoöffnungen und Umfelderhebungen kommen, so der LKA-Chef.
Konten leergeräumt?
Laut der internen Prüfung und Revision der Schulbehörde sollen mindestens 129.000 Euro von den Konten eines Sozial- und Fördervereins der Schule verschwunden sein. Verantwortlich für die Gelder zeichnete der betroffene Mann. In einem Mail an das gesamte Lehrerkollegium informierte der Direktor die Belegschaft diese Woche über die Finanzaffäre.
Lehrerschaft informiert
"Ich möchte sie darüber in Kenntnis setzen, dass das Büro des Verwaltungsleiters vorläufig geschlossen bleibt. Nach einer angeordneten Überprüfung habe ich als Dienststellenleiter die Verpflichtung wahrgenommen und eine Meldung an die Bildungsdirektion veranlasst. Die Behörden haben umgehend reagiert und eine vorläufige Suspendierung ausgesprochen“, so Sauerzopf in dem Mail.
Weiters: „Die Direktion steht in permanentem Kontakt mit der Bildungsdirektion, der internen Revision des Ministeriums sowie den ermittelnden Stellen, um möglichst schnell Transparenz herstellen zu können.“
Der laufende Verwaltungsbetrieb der riesigen Schule werde durch Umverteilung der Agenden aufrechterhalten, erklärt die Direktion.
Nach anfänglichem Schweigen war die Bildungsdirektion am Freitag auskunftsfreudiger als zuvor. "Umgehend nachdem die Schulleitung mögliche Unregelmäßigkeiten in der finanziellen Gebarung gemeldet hat, wurden die Innenrevision des Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und die Staatsanwaltschaft durch die Bildungsdirektion eingeschaltet. Nunmehr wird der Sachverhalt ermittelt“, so das schriftliche Statement.
„Zum derzeitigen Zeitpunkt können keine weiteren Aussagen zu den Ermittlungen getroffen werden“, heißt es bei der Bildungsdirektion NÖ.
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