Lokales

Von Christian Mayr 

Zum spektakulären U-Bahn-Unfall auf der U2 beim Schottentor liegen nun offenbar erste Erkenntnisse vor: Schuld am Zusammenstoß einer U-Bahn-Garnitur mit zwei Bauanhängern dürfte offenbar Fahrlässigkeit beziehungsweise menschliches Versagen gewesen sein. 

Interne Quellen der Wiener Linien bestätigen dem KURIER jedenfalls, dass die Bremsen der „schienengebundenen Bauanhänger“, die auf der U2xU5-Baustelle für den Materialtransport im Einsatz sind, nicht ordnungsgemäß betätigt gewesen seien; hinzu komme auch noch, dass ein eigentlich vorgesehener Bremsschuh auf dem Gleis „als Backup“ gefehlt habe. Deshalb hätten sich die Vehikel durch das Gefälle in Bewegung gesetzt und sind dann auf die eigentlich schon stehende U2 aufgefahren. 

Ein Security-Mitarbeiter, der mit der Bewachung der Bohrstelle von der Firma ADX Energy in Molln (Bezirk Kirchdorf) beauftragt war, ist am Mittwoch im Landesgericht Steyr wegen Nötigung zu einer bedingten Haftstrafe von vier Monaten verurteilt worden. Der 37-Jährige war angeklagt, einem Umweltschützer, der mit seinem Handy filmte, dieses aus der Hand gerissen zu haben. Danach soll er versucht haben die Aufnahmen zu löschen.

Der Wachmann, der bereits sechs einschlägige Vorstrafen hat, gab nur zu, dem Opfer das Mobiltelefon entrissen zu haben. Den Versuch, Aufnahmen von ihm anschließend zu löschen, stritt er ab. Vom zweiten Anklagepunkt der versuchten Unterdrückung von Beweismitteln wurde er auch freigesprochen. Einen Schuldspruch gab es jedoch wegen der Nötigung. Die viermonatige bedingte Haft wurde auf eine Probezeit von drei Jahren ausgesetzt.

Am 17. Februar war es zu einer Auseinandersetzung zwischen Naturschützern und der Security gekommen. Der Wachmann befand sich mit zwei Kollegen bei der Bohrstelle, um mit ADX die Sicherung der Baustelle zu besprechen, sagte er vor Gericht. Später seien dann Aktivisten der "BI Pro Natur Steyrtal" auf das Wachpersonal zugegangen, einer habe den Angeklagten fotografiert.

Als der 37-Jährige merkte, dass ein anderer Umweltschützer das Szenario mit dem Handy filmte, habe er diesen an der linken Hand gepackt und ihm den Daumen zurückgedreht, bis er das Mobiltelefon ausließ, schilderte das Opfer. Der Angeklagte stritt ab, den Daumen verdreht zu haben. "Irgendwie sympathisiere ich ja mit den Gegnern", sagte er. Auch er finde es nicht gut, wenn in der Nähe eines Naturschutzgebiets nach Gas gebohrt werde. Allerdings habe er sich durch die Aufnahmen seiner Person provoziert gefühlt, gestand er, mit Gewalt das Handy genommen zu haben. Nach "30 Sekunden" habe es der Besitzer aber wieder erhalten.

Angesichts der nahenden Nationalratswahl sieht Amnesty International (AI) ein "Schicksalsjahr" für die Menschenrechte in Österreich. Im aktuellen Jahresbericht zur Lage der Menschenrechte 2023/24 weist AI auf "gravierende Menschenrechtsprobleme in Österreich" hin. 

Konkret gehe es um das anhaltende Verschwinden von geflüchteten Kindern, Einschränkungen bei der Pressefreiheit, ungleicher Zugang zu Sozialleistungen sowie Sorge um Frauenrechte. „Es ist ein Schicksalsjahr für Menschenrechte in Österreich. Wir appellieren an alle Parteien, sich für den Schutz und die Verwirklichung der Menschenrechte einzusetzen, anstatt mit spaltender Rhetorik Angst zu schüren. Dies wird maßgeblich dafür sein, wie wir als Gesellschaft zusammenhalten“, wird Shoura Hashemi, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich in einer Presseaussendung zitiert. 

Ein Mann hat am späten Dienstagabend in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus eine 37-Jährige bis in eine Polizeiinspektion verfolgt und nach der Festnahme einen Beamten gebissen und verletzt.

Der Betrunkene ging der Frau von einer U-Bahn-Station nach und reagierte nicht auf die Aufforderungen der Verfolgten, sich zu entfernen. Deshalb fühlte sich die 37-Jährige bedroht und ging in die Polizeiinspektion Tannengasse. Der Afghane folgte ihr auch dort hinein und wurde dann aggressiv.

Passend zum Weltpinguintag am (morgigen) Donnerstag stellt der Wiener Tiergarten Schönbrunn seinen jüngsten Nachwuchs vor: Küken der Nördlichen Felsenpinguine.

"Bei uns im Polarium können die Besucherinnen und Besucher derzeit beobachten, wie die Felsenpinguin-Pärchen ihre Jungen aufziehen, sie abwechselnd im Nest wärmen und füttern", sagte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck am Mittwoch.

Gefährdete Pinguinart

Der Tiergarten Schönbrunn sei einer der wenigen zoologischen Gärten in Europa, die sich alljährlich über eine erfolgreiche Zucht bei der stark gefährdeten Art freuen können, wurde betont. Seit 2015 koordiniert der Zoo das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) der Nördlichen Felsenpinguine. Er verantwortet damit europaweit die Zucht.

Politik

Eigentlich hätte René Benko heute (24. April) beim COFAG-Untersuchungsausschuss erscheinen sollen, doch er hat - wie berichtet - abgesagt. Grund: In Innsbruck musste sich Benko zeitgleich vor Gericht verantworten. Es ging um die erste Tagsatzung im privaten Insolvenzverfahren des Unternehmers. 

Zuvor hatte SPÖ-Abgeordneter Jan Krainer dieses Datum als möglichen weiteren Termin genannt und auch eine Vorführung in den Raum gestellt, nachdem Benko für diese Woche abgesagt hatte.

Wie aus einem Schreiben von Benkos Anwalt Norbert Wess an Wolfgang Sobotka als Vorsitzenden des U-Ausschusses und Christa Edwards als Verfahrensrichterin im Untersuchungsausschuss hervorgeht, kann "nach Rücksprache mit Herrn René Benko das Erscheinen und die Verfügbarkeit dessen Vertrauensperson) für den 22.05.2024 verbindlich zugesagt werden".

ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker hat am Mittwoch bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz die Ablehnung seiner Partei für eine Wohnsitzauflage für Asylberechtigte untermauert. Die ÖVP habe in Regierungsverantwortung ihren Beitrag geleistet, um die Zahl der Asylanträge zu senken, jetzt sei es "Aufgabe von Wien das Sozialsystem so herzurichten, dass nicht die Menschen wegen der Sozialleistungen nach Wien kommen, sondern wegen der Arbeitsplätze", so Stocker.

Wenn man mehr zahle als alle anderen Bundesländer, dürfe man sich nicht wundern, dass mehr Menschen nach Wien kommen würden, sah der ÖVP-Generalsekretär wie am Vortag bereits Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) die Wiener Stadtregierung in der Pflicht, die Sozialhilfe zu kürzen. Ziel müsse es sein, die Menschen dorthin zu bringen, wo sie Arbeit haben und nicht dorthin, wo sie am meisten Sozialhilfe bekommen, sagte Stocker und verwies auf den Vorschlag seiner Partei, Sozialhilfe erst nach fünf Jahren legalen Aufenthalts in Österreich auszuzahlen.

Das EU-Parlament hat am Mittwoch in Straßburg trotz einiger Widerstände das neue EU-Lieferkettengesetz final abgesegnet.

Es soll große Unternehmen zur Rechenschaft ziehen, wenn sie etwa von Kinder- oder Zwangsarbeit außerhalb der EU profitieren. Die österreichischen Abgeordneten zeigten sich im Vorfeld sehr kritisch gegenüber dem neuen Gesetz. Nach dem Parlament muss final noch der Rat (der Mitgliedstaaten) zustimmen.

Schlagzeilen

Der Zwischenfall mit einer Boeing 737 MAX-9 von Alaska Airlines Anfang des Jahres schlägt sich massiv in den Geschäftszahlen des US-Flugzeugbauers nieder. Boeing muss auf Geheiß der US-Luftfahrtbehörde seither die Produktion seines Verkaufsschlagers 737 MAX drosseln.

Der Umsatz sank deshalb im ersten Quartal - zum ersten Mal seit fast zwei Jahren - um 8 Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar (15,6 Milliarden Euro), wie Boeing am Mittwoch in Arlington mitteilte.

Die Sorgen um die schwedische Königin Silvia (80) sind groß, da sie auf zahlreichen Bildern mit einem roten, blutunterlaufenen Auge zu sehen ist. Doch es scheint harmloser zu sein, als es aussieht: "Die Königin war am Auge einem Luftzug ausgesetzt. Ansonsten geht es der Königin gut", hieß es aus dem schwedischen Königshaus.

Silvia empfing am Dienstag gemeinsam mit ihrem Mann König Carl XVI. Gustaf (77) in Stockholm den neuen finnischen Präsidenten Alexander Stubb - bei dieser Gelegenheit wurde ihr blutunterlaufenes Auge fotografiert.

2016 haben sie noch gemeinsam für Österreich bei der Europameisterschaft gespielt. In diesem Jahr bilden sie wieder ein Team. Zlatko Junuzovic und Martin Harnik ergänzen das Expertenteam von ServusTV bei der bevorstehenden EURO 2024, in dem mit Florian Klein und Sebastian Prödl bereits zwei Ex-Kollegen gestanden waren.

Auch der Norweger Jan-Age Fjörtoft und der Deutsche Steffen Freund bleiben im Team des Senders. Insgesamt haben die sechs Experten 333 Länderspiele in ihren Beinen, gibt der Sender stolz bekannt. 

Was bei all den Länderspielen jedoch fehlt ist ein Experte mit Trainererfahrung, der den Sehern auch eine andere Sichtweise nahebringen könnte.

Vier Frauen werden für ServusTV bei der EM moderieren bzw. Fragen stellen. In einer Aussendung heißt es:

Mit Julia Kienast, Anna-Maria Wiesinger und Birgit Nössing werden drei Reporterinnen die Fußballfans bei ServusTV mit aktuellen Interviews und Stimmen aus den Stadien versorgen. Im Duo mit Zlatko Junuzovic wird Julia Kienast vor Ort in Deutschland vor allem ausführlich von der österreichischen Nationalmannschaft berichten. Alina Marzi führt als Mitglied des Moderatoren-Teams durch die Übertragungen von der UEFA EURO 2024.

Bei den Dreharbeiten zu einem neuen Film mit Hollywoodstar Eddie Murphy sind mehrere Menschen verletzt worden. Beim Dreh einer Action-Szene sei es zu einem Unglück gekommen, erklärte das Studio Amazon MGM Studios am Dienstag (Ortszeit): "Leider verlief die Sequenz nicht wie geplant, und in der Folge wurden mehrere Crew-Mitglieder verletzt."

Ein Truck sei "unerwartet" in ein Auto gekracht, die Verletzungen reichen von Abschürfungen bis Knochenbrüchen. 

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