In England kommt der Ball nicht zur Ruhe. Während sich die Profis auf dem europäischen Festland fast ausnahmslos Vanillekipferl in die durchtrainierte Figur stopfen dürfen und eine Winterpause einlegen können, wird in der Premier League traditionell auch am 26. Dezember, dem sogenannten Boxing Day, gespielt.
Denn für viele Familien gehört der Stadionausflug genauso zu den Weihnachtstraditionen wie das Geschenkeauspacken und das Festtagsessen. Der Name geht zurück auf das Verpacken von Geschenken (boxes). Zwar packen die Briten ihre Geschenke traditionell am 25. Dezember in der Früh aus, aber der Ursprung des Boxing Days geht auf das viktorianische Zeitalter zurück.
Spenden und Geschenke
Damals war es unter wohlhabenden Bürgern üblich, ihre Angestellten und auch arme Menschen zum Fest zu beschenken. Auch Kirchen stellten Boxen am Eingang auf, um Spenden für Bedürftige zu sammeln. Traditionell erhielten Bedienstete am zweiten Weihnachtstag von ihren Arbeitgebern ein Weihnachtspaket, also eine Box.
Die Tradition, dass an den Feiertagen auch Fußball gespielt wird, geht gleich einige Jahrhunderte zurück. Denn Fußball-ähnliche Spiele werden auf der Insel schon seit Hunderten von Jahren zu Weihnachten und auch zu Ostern ausgetragen. Erstmals sind solche sportlichen Ereignisse im Jahr 1170 dokumentiert.