Was für eine Schnapsidee! Nach mehr als fünf Jahren Pause, mit einem teilweise künstlichen Kniegelenk und mit mittlerweile 40 Jahren stellte sich Lindsey Vonn wieder in ein Starthaus. Doch die Speed-Königin überzeugte bei ihrem Comeback in St. Moritz mit Rang 14. Ihre Ankündigung ist eine Warnung an die Konkurrenz: Beim nächsten Rennen möchte sie mehr riskieren. Bleibt zu hoffen, dass sie bis Olympia 2026 in Cortina gesund bleibt.
Plus: Stefan Eichberger
Es spricht nicht für das österreichische Abfahrtsteam, wenn ein Läufer mit Nummer 56 in Gröden die Ehre der Skination retten muss. Es spricht allerdings umso mehr für Stefan Eichberger, wie schnell er im Weltcup Fuß gefasst hat. Fünf Einsätze kann der Steirer vorweisen, vier Mal raste der 24-Jährige auf ihm völlig unbekannten Strecken in die Punkteränge.
Plus: Lucas Braathen
Der Norweger (24) ist als Lucas Pinheiro Braathen für den brasilianischen Verband wieder zurück und bringt jugendlichen Elan und viel Farbe in den Weltcup.
Plus: Matthias Mayer
Im Dezember 2022 hatte der dreifache Olympiasieger in Bormio überraschend den Rücktritt verkündet. Im Jänner 2024 war er in Kitzbühel nach einem Aussetzer von der Polizei abgeführt worden. Im Februar 2025 wird Mayer auf die Rennpiste zurückkehren. Der 34-Jährige wird bei der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm als Vorläufer im Einsatz sein. Beim ÖSV hoffen viele, dass Matthias Mayer in der Olympia-Saison 2025/’26 dann auch wieder ins Renngeschehen einsteigt. Das Abfahrtsteam könnte den dreifachen Olympiasieger gut brauchen.
Plus: Marco Odermatt
Im Riesentorlauf begann die Saison für den Schweizer mit zwei Ausfällen. Doch der 27-Jährige fand schnell wieder in die Spur. Vier Siege, ein zweiter und ein dritter Platz – der Sieg im Gesamtweltcup führt auch heuer wieder über Odermatt.
Plus: Familie Feurstein
Es ist noch zu früh, um den berühmten „Yabbadabbadoo“-Schrei loszulassen, aber Patrick und Lukas Feurstein haben heuer bereits ein sportliches Ausrufezeichen gesetzt. Die Cousins aus Mellau im Bregenzerwald standen beide bereits auf dem Podest: Patrick im Riesentorlauf in Val-d'Isère (2.), Lukas im Super-G in Beaver Creek (3.).
Minus: Vincent Kriechmayr
5., 6., 12., 55., – die Leistungen können mit dem Potenzial des Doppelweltmeisters nicht Schritt halten. Geschweige denn mit den hohen Ansprüchen, die der ehrgeizige Oberösterreicher an sich selbst stellt. „Er fährt zu viel mit der Brechstange“, moniert ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl. Nach dem 55. Platz in der Abfahrt von Gröden wurde Kriechmayr fatalistisch. „Wenn das so weitergeht, hau’ ich den Hut drauf.“
Minus: Ausfallserie
Im Vorjahr war Manuel Feller mit dem Gewinn der Slalom-Kugel noch die Verlässlichkeit in Person. Doch diese Saison begann für den Tiroler mit vier Ausfällen in Serie. Dass der 32-Jährige seinen Beruf nicht verlernt hat, bewies er mit den Rängen vier und sieben im Slalom – und das gesundheitlich angeschlagen.
Minus: Marcel Hirscher
Achtmal in Serie gewann Marcel Hirscher den Gesamtweltcup, dementsprechend riesig war das Tamtam um seine Rückkehr. Im ersten Rennen als Niederländer überzeugte der 35-Jährige mit der drittbesten Laufzeit. Doch dann lief nicht mehr viel. Nicht qualifiziert in Levi, ausgeschieden in Gurgl, und im Riesentorlauf-Training riss dann das Kreuzband. Nach der ersten schweren Verletzung seiner Karriere lässt Hirscher seine Zukunft offen.
Minus: Verletzung
Die Lobeshymnen auf Mikaela Shiffrin für ihren 100. Sieg waren schon vorgeschrieben, erschienen sind sie noch nicht. Die beste Skirennläuferin der Geschichte verletzte sich am 1. Dezember in Killington. Noch ist offen, wann sie wieder auf die Pisten zurückkehren wird.
Minus: Raphael Haaser
Der Tiroler galt als Hoffnungsträger für die Heim-WM und Anwärter für drei Disziplinen (Riesentorlauf, Super-G, Abfahrt). Doch nach Rang sieben in Sölden ging es bergab. In Val-d'Isère überdehnte er sich das Kreuzband – sechs Wochen Pause. „Die Verletzung von Haaser ist eine Katastrophe. Das tut richtig weh“, sagte ÖSV-Trainer Marko Pfeifer.
Minus: Franziska Gritsch
Vor einem Jahr hat sich die Tirolerin vom ÖSV losgesagt und bestreitet seither mit ihrem Trainer-Freund eigene Wege. Das Solo-Projekt hat die Karriere von Gritsch nicht in Fahrt gebracht. In dieser Saison reichte es nur zu den Rängen 27 und 25.
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