Während Österreich aufgrund der gelungenen WM-Qualifikation im Fußball-Fieber steckte, ging es für das Tennis-Team in Bologna beim Final 8 nicht ganz so heiß her. Das „KURIER Austria Davis Cup Team“ musste sich Italien 0:2 geschlagen geben, nach rund dreieinhalb Stunden war der Traum vom Halbfinale ausgeträumt. Was blieb, ist aber der erste Viertelfinaleinzug seit 2012 und der erst fünfte in der rot-weiß-roten Tennishistorie.
„In welcher Weltsportart ist Österreich noch in den Top 8?“, fragt Jürgen Roth, Vizepräsident des Österreichischen Tennisverbandes (ÖTV). „Für uns war Bologna in jeder Hinsicht auch lehrreich“, sagt ÖTV-Präsident Martin Ohneberg. „Und die Saison war ohnehin ein Traum.“
Das Davis-Cup-Fazit
„Es spielen 158 Nationen im Davis Cup. Wir sind unter den besten acht Ländern. Darauf können wir stolz sein“, sagt Melzer. „Wir haben bemerkt, dass wir einiges bewegen konnten.“
Der Kapitän
Jürgen Melzer, der auch ÖTV-Sportdirektor ist, ist seit Anfang 2022 die Idealbesetzung als Kapitän. Zum einem trägt er das rot-weiß-rote Herz am rechten Fleck. Für Ohneberg ist Melzer „aufgrund der Erfahrung der geeignete Mann für diesen Job“. Mit 38 Einberufungen und 78 Matches (!) ist er auch Rekordspieler seines Landes. Sein Credo: „Es gibt nichts Größeres, als sein Land zu vertreten. Es war für mich nie ein Thema, dass ich absage.“ Diesen Stolz gibt der 44-Jährige nun an die Spieler weiter. Und zum anderen: Der Niederösterreicher ist Motivator und Analytiker, schafft spielend den Spagat zwischen Freude und akribischer Arbeit auf dem Court. „Man darf nicht 24/7 nur an Tennis denken“, sagt Melzer, der nach harten Sessions und Analysen gerne mit lustigen Side Steps die Gemeinschaft stärkt. Auch ein Grund, warum Österreich so weit kam.