Geldregen für den Fußball? Wie die WM den ÖFB pushen wird

Bernhard Neuhold zitterte beim 1:1 gegen Bosnien
„Diese erfolgreiche Qualifikation wird uns enormen Rückenwind geben", sagt ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold.

Österreich fährt also erstmals seit 1998 wieder zu einer Fußball-WM. Klar ist, dass seit damals auch im wirtschaftlichen Bereich vieles passiert ist im Weltfußball.

Noch nicht abzusehen ist, was die WM 2026 nun aber für den ÖFB aus wirtschaftlicher Sicht bedeutet. Bernhard Neuhold sagt: „Diese erfolgreiche Qualifikation wird uns enormen Rückenwind geben und eine coole WM würde diesen Effekt noch verstärken.“ Der Mann der ÖFB-Finanzen meint zum einen das Image des Sports in der Gesellschaft, das nun wieder anwachsen würde. „Darüber hinaus hilft diese Situation natürlich im Dialog mit Sponsoren.“

Exakte Zahlen würden sich in Hinblick auf das Geschäftsjahr 2026 noch nicht nennen lassen. „Weil wir nicht wissen, wie hoch die Antrittsgelder und Bonuszahlungen seitens der FIFA sein werden.“ Bei der Kostenfrage landet der ÖFB wieder beim Thema der Spielorte. Nicht jede Konstellation bedeutet denselben finanziellen Aufwand. „Und wir wissen auch nicht, welche Kosten dann vielleicht von der FIFA übernommen werden.“

Ob dem Fußball-Bund ein neues Rekordjahr aus wirtschaftlicher Sicht winkt? Neuhold: „Ein Jahr im Bereich von 2024 mit der EM ist möglich.“ Zuletzt stieg der ÖFB-Umsatz in Richtung der 70 Millionen Euro.

So geht es weiter

Nach der fixierten Qualifikation richtet sich der Blick des ÖFB auf den 5. Dezember. An diesem Tag werden in Washington D.C. die Gruppen für die Endrunde ausgelost. Bereits einen Tag später sollen die Österreicher erfahren, an welchen Spielorten sie antreten – damit fällt gleichzeitig der Startschuss für die Suche nach dem Teamquartier.

Bis Jänner dürfte feststehen, wo der ÖFB-Tross während des Turniers untergebracht sein wird. Noch offen ist, ob Österreich bei der Auslosung im zweiten oder dritten Topf landet. Das hängt maßgeblich davon ab, ob die Play-off-Sieger automatisch in Topf vier gereiht werden oder entsprechend dem bestplatzierten Team ihres Play-off-Zweigs in der FIFA-Weltrangliste eingestuft werden. Die FIFA hält sich noch bedeckt.

Im März sollen zwei Freundschaftsspiele stattfinden, ebenso zwei weitere kurz vor der WM. Spielorte und Gegner sollen bald fixiert werden. Denkbar ist, dass das Team im März während eines mehrtägigen Trainingslagers im Süden Europas – etwa in Marbella  – ein Testspiel absolviert. Zuletzt machte ein Gerücht um ein Trainingslager in Spanien und ein folgendes Spiel auswärts in Marokko die Runde. Eine Variante, die Bernhard Neuhold nicht bestätigen will. „Es gibt noch nichts konkretes“, so der Geschäftsführer. Das Interesse an einem Testspiel habe man aber bei einigen Verbänden deponiert. Für eine zweite Partie Ende März würde das Team danach nach Wien zurückkehren.

Generalprobe in Nordamerika

Ende Mai könnte die Reihenfolge umgekehrt sein: Zunächst ein Match in Österreich als Abschied vor dem heimischen Publikum, anschließend die Reise nach Nordamerika, wo dann die Generalprobe für das Turnier stattfinden würde.

Gemäß den FIFA-Richtlinien muss die ÖFB-Auswahl mindestens fünf Tage vor ihrem ersten WM-Spiel im Base Camp eintreffen. Ralf Rangnick tendiert allerdings zu einer deutlich früheren Anreise, um seinem Team genügend Zeit zu geben, sich bestmöglich an die lokalen Bedingungen anzupassen.

Kommentare