Kritik am Davis Cup: Gibt es bald wieder richtige Heimspiel-Feste?
Bologna ist toll, doch Rodionov könnte beim alten Modus vielleicht daheim gegen Italien spielen
Viele Gedanken, viele Ideen. Aber wird sich wirklich viel ändern? Deutschlands Superstar Alexander Zverev beispielsweise wird zwar beim Final 8 in Bologna am Donnerstag spielen, kritisierte aber den Modus im Davis Cup.
“Ich möchte kein Hater sein und sagen, dass alles scheiße oder doof ist. Aber deswegen vermisse ich auch dieses alte Format so sehr, weil ich glaube, dass man diese Emotionen früher nur beim Davis Cup bekommen hat.“
Viel vermissen das alte Format, in dem bis zum Ende im K.o-System gespielt wurde. "Man muss sich nur ausdenken, dass Italien nur als Titelverteidiger dabei ist", sagt Jürgen Roth, Vizepräsident der Österreichischen Tennisverbandes. "Wenn sie nächstes Jahr in der Qualifikation verlieren, interessiert das Finale in Bologna keinen Italiener." Bis 2026 wird fix in Bologna gespielt, auch 2027 wird Italien der Ausrichter sein.
Ideen für eine Änderung gäbe es genug. „Ich glaube schon, dass sie wieder zurück wollen zum alten Format“, sagte Melzer und erläuterte auch warum. „Für mich macht es viel mehr Sinn. So schön das auch ist jetzt da in Bologna, aber würden wir nicht gegen Italien spielen, hätten wir diese Stimmung nicht. Das ist dieses Bewerbs dann nicht würdig", sagt Jürgen Melzer, Kapitän des "KURIER Austria Davis Cup Teams".
Wie viele andere kann sich auch Österreichs Rekordspieler (38 Teilnahmen) vorstellen, dass der Davis Cup nur alle zwei Jahre stattfindet. Auch Jürgen Roth hat sich mit dieser Idee vertraut gemacht, der Steirer weiß aber, "dass das der Weltverband nicht machen wird. Genauso wie die Länderverbände verliert er dadurch Geld." Roth kann sich aber wie Melzer eine Rückkehr an das alte Format vorstellen. "„Es geht vorrangig darum, dass die Leute das Davis-Cup-Flair mit Heim- und Auswärtsspielen vermissen. Man stelle sich vor, wir hätten Italien jetzt in einem Heimspiel und nicht beim Finalturnier. Da wären 10.000 bis 15.000 Fans gekommen."
Klassiker in Unterpremstätten
Ob es wieder auf drei Tage und Best-of-Five gehen soll? "Ich glaube, dass die Leute in unserer schnelllebigen Zeit nicht mehr solange auf den Plätzen bleiben wollen. Zwei Tage und auf zwei Gewinnsätze würde reichen", sagt Roth, der aber sagt: "Die Deutschen sprechen mich heute noch auf den Klassiker in der Schwarzl-Halle an". Damals verlor Österreich zwar gegen Deutschland, Thomas Muster brachte die Halle aber zum beben.
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