Der Traum ist geplatzt: Österreich unterliegt Gastgeber Italien
Rodionov verlor gegen Berrettini 3:6, 6:7.
Nichts wurde es aus einer Überraschung. Das "KURIER Austria Davis Cup Team" um Kapitän Jürgen Melzer musste sich dem ohne die Stars Jannik Sinner und Lorenzo Musetti angetretenen Gastgeber Italien mit 0:2 geschlagen geben.
Wenngleich kein Satzgewinn gelang, Jurij Rodionov war beim 3:6, 6:7 gegen Matteo Berrettini zumindest knapp dran. Filip Misolic beim 1:6-3:6 gegen Flavio Cobolli eher weniger.
Melzer gab Filip Misolic und Jurij Rodionov den Vorzug gegenüber Lukas Neumayer, der zuletzt beim Sieg in Debrecen ebenfalls einen Punkt beisteuerte.
Rodionov verlor den ersten Satz mit 3:6, hatte aber mit dabei aber viel Pech. Berrettini fabrizierte zwei Netzroller, zudem landeten einige Bälle des Österreichers, der in Debrecen Matchwinner gewesen war, knapp im Aus.
Zu Beginn des zweiten Satzes spielte Berrettini beim Stand von 0:1 und 40:0 nicht weiter. Ein Not-Licht störte, die Partie war für rund 20 Minuten unterbrochen.
Wieder Pech für Rodionov
Dann ging dem aggressiv spielenden Rodionov ein Licht auf, führte mit 5:2, musste aber das Re-Break zum 4:5 hinnehmen. "Da war ich dann zu passiv". Dann hatte der 26-Jährige bei Aufschlag Berrettini drei Satzbälle, der Wimbledon-Finalist von 2021 wehrte aber alle mit guten Aufschlägen ab. Im abschließenden Tie-Break war Berrettini der routiniertere, aber auch glücklichere Herr (erneut Netzroller!): 7:4. "Ich bin enttäuscht, dass ich den Satz nicht heimgespielt."
Es ist so, wie wenn dir dein Vater mit 16 sagt, wie es beim ersten Mal geht.
Jurij Rodionov zur Kulisse
Letztlich kann sich Rodionov nichts vorwerfen, er ist lediglich die Nummer 177, sein Bezwinger rangiert auf Rang 56 und war lange in den Top Ten. "Ich denke, ich habe einen guten Eindruck gemacht. Die Stimmung gegen mich musste ich einfach ausblenden", sagt Rodionov. "Ich brauche mehr solche Matches. Es ist so, wie wenn dir dein Vater mit 16 sagt, wie es beim ersten Mal geht. Das ist auch eine Hürde, die man nehmen muss", sagt Rodionov. Und zu den vielen unglücklichen Bällen? "Das gehört zum Sport".
Kein guter Tag: Filip Misolic
Keiner eingehenden Analyse muss sich Filip Misolic unterziehen, Österreichs einziger Top-100-Spieler (Nummer 79) war den Ranglisten-22. Flavio Cobolli eher chancenlos und verlor nach etwas mehr als einer Stunde 1:6, 3:6.
Im ersten Satz vergab er beim Aufschlag des Italieners drei Breakbälle - sonst gab es wenig zu bestellen für den Steirer, der im zweiten Satz ständig einem Rückstand nachlaufen musste. Der ist eine ähnliche Atmosphäre gewöhnt, spielte er heuer schon am Centrecourt der French Open gegen Novak Djokovic, der am Mittwoch selbst in Bologna vorbeischaute.
"Ich habe ihm nicht wirklich wehtun können", sagt Misolic. "Ich muss an einigen Dingen arbeiten, dass es besser wird." Melzer selbst spricht von zwei unterschiedlichen Matches. Jurij hat nicht viel falsch gemacht, das andere Match war leider zu klar".
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