Im Formel-1-Titelkampf hat Lando Norris drei Rennwochenenden vor Saisonende alles in der eigenen Hand. In Las Vegas könnte der Brite am Sonntag (5 Uhr/ServusTV, Sky) zu einer Vorentscheidung im WM-Rennen gegen seinen McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri und Red-Bull-Star Max Verstappen rasen. Vor dem Flutlicht-Spektakel in der Glücksspielmetropole in Nevada gab sich der 26-Jährige aber skeptisch. Piastri und Verstappen wollen ihren WM-Traum indes unbedingt am Leben halten.
Dafür benötigt es im Saisonfinish aber eine Aufholjagd, denn Norris reiste mit einem recht komfortablen Vorsprung von 24 Punkten auf Verfolger Piastri in die USA. Titelverteidiger Verstappen liegt gar 49 Zähler zurück, insgesamt 83 Punkte gibt es im Idealfall in Las Vegas, beim Sprint-Wochenende in Katar sowie beim Finale in Abu Dhabi noch zu ergattern. "Ich fühle mich wirklich gut und bin motiviert. Ich bin bereit für den Endspurt", betonte Norris vor seinem 150. Grand-Prix-Start.
Norris fuhr 2024 hinterher
Doch an Las Vegas hat der Vizeweltmeister keine guten Erinnerungen. Im Vorjahr fuhr der McLaren der Konkurrenz hinterher und schaffte es im Qualifying sowie im Rennen nicht in die Top fünf. "Vegas war für uns in der Vergangenheit eine Herausforderung", blickte Norris zurück. Im Vorjahr sei es das schlechteste Rennen der Saison gewesen. "Daher freue ich mich nicht wirklich darauf." Auf eine Nachfrage eines Journalisten, warum er sich nicht in der Favoritenrolle sehe, reagierte Norris gereizt. "Ich sage nicht, dass ich Zehnter werde. Ich sage nur, dass es schwierig wird zu gewinnen. Schaut euch die Daten an. Wir waren meilenweit weg."
Das gilt auch für Piastri, der seine Leistungskrise nach fünf Rennen ohne Podestplatz hinter sich lassen will. "Ich konzentriere mich auf meine Performance", betonte der Australier. Er erinnerte daran, dass die Strecke viele Überholmanöver ermöglicht. Zweikämpfe zwischen den beiden Teamkollegen würden in der McLaren-Box wohl nicht zur Entspannung beitragen. Norris hielt am Mittwoch noch einmal fest, dass es kein böses Blut zwischen ihm und Piastri gebe. "Wir sind immer noch unterschiedliche Menschen, aber was unsere Beziehung angeht, verstehen wir uns gut. Ich denke, es läuft besser denn je", betonte der Brite.