Sport-News

So groß die Hoffnung nach dem starken Saisonstart auch gewesen ist, umso prekärer ist die grün-weiße Situation vor der Winterpause. Seit mittlerweile acht Pflichtspielen wartet der einstige Tabellenführer Rapid auf einen Sieg. Auch bei Schlusslicht Blau-Weiß Linz gelang den Wienern am Sonntag in der letzten Bundesliga-Partie des Jahres mit dem 1:1 kein Erfolg. Neben der sportlichen Aufarbeitung des Herbstes steht in den kommenden Wochen auch die Trainerfrage ins Haus.

"Es ist einfach der Schlendrian drinnen", bedauerte Interimscoach Stefan Kulovits. Obwohl Rapid nach acht Runden noch an der Tabellenspitze lag, überwintern die Hütteldorfer nun sogar außerhalb der Top sechs. Grund dafür ist die seit Anfang November anhaltende Misere. Erstmals seit der Saison 2016/17 durften die grün-weißen Anhänger, die in Linz nach Schlusspfiff ihren Unmut deutlich machten, acht Pflichtspiele lang keinen Sieg bejubeln.

Harmlose Offensive

In diesem Zeitraum erzielte die Rapid-Offensive lediglich fünf Treffer. "Es ist schon langsam müßig, über die Chancenverwertung zu sprechen. Wir probieren alles, aber der Ball mag gerade nicht ins Tor", meinte Kulovits. Auch prominente Hilfe - Guido Burgstaller absolvierte mit den Angreifern in der vergangenen Woche Torschuss-Einheiten - brachte vorerst keine Besserung.

Groß war der Frust auch bei Louis Schaub, der in Linz einige Hochkaräter liegen ließ. "Wir haben wieder enttäuscht, wie bereits die letzten Wochen. Erneut hatten wir viele Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden", konstatierte der Routinier. Die Winterpause komme nun zum richtigen Zeitpunkt, am Donnerstag in der Conference League soll noch ein "positiver Abschluss" gelingen.

Spieler stehen hinter Kulovits

Leid tue ihm die aktuelle Situation für das Trainerteam. "Man sieht ja, dass er (Stefan Kulovits, Anm.) einiges bewegt hat. Wir sind zuletzt anders aufgetreten, viel aktiver", erklärte Schaub. Er könne sich daher gut vorstellen, dass Kulovits auch im Frühjahr Cheftrainer bleibe. Dieselbe Meinung vertrat auch Abwehrchef Nenad Cvetkovic: "Ich glaube, er ist der Richtige. Er ist ein echter Rapidler, das kann er auch den Spielern vermitteln."

Kulovits hat nach der Trennung von Peter Stöger Ende November übernommen und hält nach vier Spielen bei drei Niederlagen und einem Remis. Auf die Trainerfrage reagierte er gelassen. "Was könnte sein? Das sind alles Hirngespinste. Wir haben am Donnerstag noch ein Spiel, danach werden wir uns zusammensetzen. Die Mannschaft hat in den letzten zwei Spielen ein gutes Auftreten gezeigt. Man sieht den Fortschritt, alles andere liegt nicht in meiner Hand", meinte der 42-Jährige.

Der Blick auf sportliche Tatsachen ist für all jene, die es mit Rapid halten, aktuell ernüchternd: In der Bundesliga liegt Grün-Weiß erstmals außerhalb der Top sechs, in der Conference League als einziges von 36 Teams ohne Zähler am Tabellenende. Das abschließende Europacup-Duell bei Zrinjski Mostar in Bosnien-Herzegowina ist sportlich irrelevant, man wolle sich aber "mit einem positiven Ergebnis in die Pause verabschieden", meinte Kulovits.

Trainerfrage auch in Linz

In Linz wussten die Verantwortlichen mit dem Punkt mehr anzufangen. Nach sieben Niederlagen holte das Tabellenschlusslicht endlich wieder Zählbares. "Ich bin zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft, mit der Art und Weise, wie sie gekämpft hat. Mit dem Punkt können wir gut leben", sagte Interimstrainer Andreas Gahleitner. "Die Spieler gehen jetzt mit einem guten Gefühl in die Winterpause." Blau-Weiß sei auf alle Fälle bereit, den Abstiegskampf anzunehmen.

Wer im Frühjahr nach der Ende November bekannt gegebenen Entlassung von Mitja Mörec an der Seitenlinie steht, ist noch unklar. Eine Entscheidung darüber soll in der nächsten Woche fallen, wie Gahleitner erklärte. Auf den Neuen wartet jedenfalls ein hartes Stück Arbeit, Blau-Weiß liegt vier Zähler hinter dem GAK am Tabellenende.

Salzburg gewann gegen den WAC mit 2:1 und wird damit an der Tabellenspitze überwintern. Matchwinner vor 5.760 Zuschauern in Wals-Siezenheim war Kerim Alajbegovic, der beide Tore für die Salzburger erzielte. 

Nach seinem zweiten Treffer in der 86. Minute wurde der Bosnier überschwänglich gefeiert. Dabei verletzte sich der 18-Jährige offensichtlich am Sprunggelenk und musste ausgetauscht werden.

Für Salzburg vergab Petar Ratkov beim Stand von 1:1 außerdem einen schwach geschossenen Elfmeter (79.). Der WAC rutschte nach der 17. Runde somit aus den Top sechs der Liga. Für Ismail Atalan war es im vierten Spiel als Chefcoach der Wolfsberger die dritte Niederlage.

Letsch weiter nicht dabei

Sein Salzburger Gegenüber Thomas Letsch sah den Auftritt seines Teams weiter vom Krankenbett aus, der Deutsche wurde an der Linie wieder von seinem Assistenten Kai Hesse vertreten. Lange brauchten die Hausherren vor nur 5.760 Zuschauern nicht, um den Weg zur Winterkrone freizumachen. Der in die Startelf beorderte Alajbegovic schlug mit einer sehenswerten Direktabnahme zu, nachdem die WAC-Defensive eine Lainer-Flanke nicht klären konnte. Bei den Wolfsbergern fehlten mit dem gesperrten Chibuike Nwaiwu und dem verletzten Dominik Baumgartner zwei Stammkräfte.

Vom Vorletzten der Tabelle zum Titelkandidaten innerhalb von nur acht Spielen. Mit dem 2:1 gegen den GAK schloss der LASK einen turbulenten Herbst am Samstag stilvoll ab. Es war der siebente Sieg im achten Spiel unter Trainer Dietmar Kühbauer, der den erfolglosen Joao Sacramento abgelöst hatte.

„Ich hätte nie gedacht, dass wir am Ende der Herbstsaison vorne dabei sein werden“, sagte Kühbauer genau zwei Monate nach seiner Rückkehr zum LASK.

Der aktuelle Erfolgslauf überrascht sogar den Trainer. „Mein Ziel war es, eine gute Truppe für das nächste Jahr zusammenzustellen“, betonte der Burgenländer. Die hat er wohl schon gefunden, personelle Änderungen in der Winterpause schloss er nicht aus. „Die Mannschaft ist stark genug, aber wenn eine gute Verbreiterung des Kaders möglich ist, warum nicht. Es wird aber sicher keinen Umbruch geben.“

Kühbauer hat das Auftreten des LASK verändert, der 54-Jährige hat sich aber auch selbst verändert. „Ich war früher sehr emotional und wurde auch anders gesehen“, sagte Kühbauer. „Jetzt bin ich mehr in der Mitte. Emotionen ja, aber nur wenn es nötig ist.“

Es ist noch gar nicht lange her, da dominierten die ÖSV-Herren den Slalom und fuhren regelmäßig große Erfolge ein. Inzwischen ist diese Vormachtstellung längst Schnee von gestern.

Nicht nach Wunsch

In diesem Winter können die Österreicher mit den allerbesten Slalomläufern nicht mithalten und warten noch auf Topergebnisse. Auch der dritte Saisonslalom in Val-d'Isère verlief nicht nach Wunsch.

Marco Schwarz war dabei als Achter noch der Beste. Michael Matt und Fabio Gstrein teilten sich den 15. Platz.

Während Michael Matt im 2. Durchgang einige Positionen gut machen konnte, wurde Fabio Gstrein von Platz 6 durchgereicht.

So gut das Speed-Wochenende in St. Moritz für die Österreicherinnen mit den Rängen 2, 3 und 6 in der ersten Saisonabfahrt begonnen hatte, so sehr ließ das ÖSV-Team im Super-G am Sonntag nach.

Mit Cornelia Hütter als Neunte schaffte es nur eine Österreicherin in die Top Ten und haderte mit ihrer Fahrt.

Airbag-Probleme

Ein anderes Problem hatte Magdalena Egger. Bei der Senkrechtstarterin aus Lech, die am Freitag sensationell auf Rang 2 gerast war, öffnete sich im obersten Streckenteil der Airbag im Rennanzug - trotzdem erreichte die 24-Jährige mit Platz 15 ihr bestes Weltcupergebnis im Super-G.

Der KURIER-Sport empfiehlt