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Es hat in den vergangenen Jahren schon Tradition in Wien: Wenn der KAC in der Steffl-Arena gastiert, dann ist die Chance auf ein ausverkauftes Haus sehr groß. Am Sonntag werden keine der 7.022 Plätze in Wien frei sein, wenn der Tabellenzehnte Vienna Capitals den Leader empfängt.

Trotz der 1:2-Niederlage am Freitag bei Fehervar zeigten die Wiener in den vergangenen Wochen gute Leistungen. Vier der jüngsten fünf Partien wurden gewonnen.

Eine lange Negativ-Serie gegen den KAC

Der letzte Erfolg gegen die Klagenfurter war aber das 4:1 am 6. Jänner 2023, ist also schon fast drei Jahre her. Seither gewann der KAC alle elf Duelle mit den Wienern.

Auch aktuell sind die Klagenfurter in Topform. Am Samstag besiegte der Rekordmeister den VSV vor 4.400 Zuschauern mit 5:2, holte den achten Sieg in den jüngsten neun Partien und kassierte dabei nur 14 Treffer. Das ist ein Gegentorschnitt von 1,55. Es spricht am Sonntag also nur die längere Regenerationszeit für die Capitals.

Und Wiens Coach Kevin Constantine setzt genau darauf. Am Samstag achtete er, dass seine Spieler im Training Energie sparen. „Wir hatten einiges zu besprechen und haben viel mit Video-Studium gearbeitet. Das Spiel gegen Klagenfurt ist für uns immens wichtig, dafür brauchen wir viel Energie.“

Für die Wiener geht es vor allem darum, einen Platz in den Top-10 abzusichern und den Vorsprung auf die elftplatzierten Linzer (heute gegen Innsbruck) zu halten.

Der KAC ließ im Derby gegen den VSV von Anfang an nichts anbrennen und ging durch Jan Mursak im ersten Drittel 2:0 in Führung.

Teamverteidiger Clemens Unterweger sagte nach dem 5:2 des KAC zufrieden: „Wir haben viel umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und zu den richtigen Zeitpunkten die Tore geschossen.“

Marco Schwarz kommt sechs Wochen vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele in Mailand/Cortina immer besser in Form. Der Kärntner feierte in Livigno seinen ersten Sieg in einem Super-G und bewies damit wenige Tage nach seinem Sieg im Riesentorlauf von Alta Badia erneut seine Vielseitigkeit. 

Auf der neu in den Kalender aufgenommenen Strecke setzte sich der 30-Jährige gegen starke Schweizer Konkurrenz durch und verwies Alexis Monney, Franjo von Allmen sowie Gesamtweltcup-Leader Marco Odermatt auf die weiteren Plätze.

Schwarz legte mit Startnummer vier eine nahezu fehlerfreie Fahrt in den harten, aggressiven Schnee und übernahm die Führung. Danach begann das lange Warten im Zielraum – eine Situation, die dem Allrounder sichtlich zusetzte. „Auf dem Stuhl sitzen ist fast spannender als das Runterfahren“, gestand Schwarz im ORF-Interview. Erst als auch Odermatt seine Fahrt beendet hatte, war klar: Der ÖSV-Star durfte über seinen achten Weltcupsieg jubeln – und über den ersten in einer Speed-Disziplin.

Erster Speed-Sieg

Der Erfolg besitzt für Schwarz eine besondere Bedeutung. Zwar stand er im Super-G bereits mehrmals unter den Top Ten und war 2023 beim Weltcupfinale in Soldeu Zweiter geworden, ein Sieg war ihm jedoch bislang verwehrt geblieben. „Das hat einen großen Stellenwert. Es war immer ein Ziel, einmal einen Speedsieg zu holen“, erklärte er. Umso emotionaler ist der Triumph, weil er fast auf den Tag genau zwei Jahre nach seinem schweren Sturz in Bormio erfolgte, bei dem sich Schwarz unter anderem das Kreuzband gerissen hatte.

Die Bedingungen in Livigno verlangten höchste Präzision. Der Start auf 2.372 Metern Seehöhe sorgte für trockenen, anspruchsvollen Schnee, auf dem nur eine extrem saubere Linie Erfolg versprach. „Man muss superclean fahren, das war der Schlüssel“, analysierte Schwarz.

Wenn man bei der Weltmeisterschaft gegen die Nummer eins der Welt spielt, dann kann das Match schon einmal in die Nightsession verlegt werden. Österreichs Darts-Aushängeschild Mensur Suljovic fordert am Samstag den 18-jährigen Engländer Luke Littler. Anwurf ist nicht wie ursprünglich geplant am Nachmittag, sondern frühestens um 23 Uhr (live auf Sport 1 und DAZN).

Suljovic hat bei dieser WM schon für jede Menge Aufsehen gesorgt. In mehrerlei Hinsicht. Zunächst einmal sportlich. Der 53-jährige Wiener, die ehemalige Nummer 5 der Welt, hat den Zenit seiner Karriere wohl schon überschritten. Er kam mit keinen hohen Erwartungen nach London. Zumal er im Ally Pally auch in seiner Blütezeit nie seine stärksten Darts warf. „Die zweite Runde zu überstehen, ist ein riesengroßer Erfolg“, hatte die Nummer 60 der Welt nach dem Erfolg gegen Joe Cullen (Nummer 32) gesagt. Der unterlegene Engländer warf Suljovic im Anschluss Betrug vor. Dass „The Gentle“ vor seinen Würfen lange wartete, stieß Cullen ebenso sauer auf wie der Jubel des Österreichers nach gewonnenen Legs.

Vor rund 7.000 Zuschauern und einer zauberhaften Winterkulisse zündete ÖSV-Star Julia Scheib im Finish den Turbo. Die Steirerin siegte im Riesentorlauf vor Camille Rast und Sara Hector.

Für die 27-Jährige ist es der dritte Saisonsieg. Sie holt sich damit das rote Trikot der Weltcup-Führenden im Riesentorlauf, nachdem Alice Robinson im ersten Lauf ausgeschieden ist.

Mikaela Shiffrin wurde nach verpatztem ersten Lauf 6., Zrinka Ljutic kam mit nur einem Skistock ins Ziel und wurde am Ende 13.

Laufbestzeit für Nina Astner

Für Furore sorgte auch ÖSV-Kollegin Nina Astner, die sich als 30. gerade noch für den 2. Durchgang qualifiziert hatte. Die Tirolerin machte mit Laufbestzeit 18 Plätze gut und wurde 12. - ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis. Mit breitem Grinsen saß sie lange auf dem Platz der zwischenzeitlich Führenden. „Ich wusste nicht, ob es sich ausgeht in den zweiten Durchgang. Dann war es nur noch Hopp oder Dropp.“

In der Abfahrt hadert Vincent Kriechmayr seit einiger Zeit mit seiner Form und kommt nicht richtig in Fahrt, im Super-G hingegen zeigt der Routinier ein anderes Gesicht und ist ein Stammgast auf dem Podium.

Der Sieger von Beaver Creek führt heute in Livigno (11.30 Uhr, live ORF1) ein ÖSV-Team an, das zur stärksten Mannschaft im Weltcup avanciert ist. Der Schweizer Superstar Marco Odermatt führt zwar die Disziplinenwertung an, die Österreicher haben im Super-G bislang aber mehr Punkte gesammelt als alle anderen Nationen.

Das ist auch das Verdienst von Raphael Haaser, der in diesem Winter im Super-G schon zwei Podestplätze vorweisen kann. Diese Disziplin, in der Risikobereitschaft, Intuition und Technik gefragt sind, ist wie gemacht für den Draufgänger vom Achensee.

Der Riesentorlaufweltmeister nimmt das letzte Rennen im Kalenderjahr 2025 mit frischem Elan in Angriff. „Es war gut, den einen oder anderen Tag nicht ans Skifahren zu denken“, sagt Haaser.

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