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Wenn Andreas Widhölzl vorgehabt haben sollte, von der Ergebniskrise seiner Skispringer abzulenken, dann ist ihm das trefflich gelungen. 

Bei der Präsentation des österreichischen Teams für die am Montag in Oberstdorf beginnende 74. Vierschanzentournee (16.30 Uhr, live ORF1) rückten die ÖSV-Athleten kurzerhand in den Hintergrund. 

Alles drehte sich um den verwegenen Bart, mit dem der Chefcoach zur Tournee gereist war.

Der KAC zieht in der ICE Hockey League weiter einsam seine Kreise an der Tabellenspitze. Die Klagenfurter feierten am Sonntag einen 3:1-Erfolg bei den Vienna Capitals und liegen weiterhin sechs Punkte vor dem ersten Verfolger Graz.

In der mit 7.022 Zuschauern erstmals in der laufenden Saison ausverkauften Steffl-Arena in Kagran wurde schnell deutlich, warum sich die beiden Teams in den vergangenen Jahren sportlich auseinanderentwickelt haben. Die Capitals leisteten sich bei den ersten beiden Gegentoren Fehler, die von einem Top-Team bestraft werden. Vor dem Premierentreffer des 17-jährigen Dobrovolny konnten die Wiener den Puck nicht klären (4.) und beim 0:2 durch Matt Fraser (24.) ließ Caps-Keeper Evan Cowley den Puck unter dem Arm durchrutschen. Auf der Gegenseite hielt KAC-Goalie Florian Vorauer sehr stark. Besonders Wiens Verteidiger Simon Bourque hätte zu Beginn des zweiten Drittels zwei Treffer machen müssen.

Die Vorentscheidung für den KAC

Der Kanadier traf aber erst nach dem 0:3 durch Schwinger (30.). Das aber besonders sehenswert. Die Wiener spielten mit viel Herz, kamen vermehrt zu Offensivszenen und erzwangen auch ein seltenes Powerplay durch eine Strafe gegen Thimo Nickl. Und in diesem traf Bourque nach einem abgeprallten Schuss den Puck circa hüfthoch mit einem Volley und erzielte das vielumjubelte 1:3 (33.).

Die Hausherren drückten jetzt. Bourque vergab nach einem Konter seine dritte Großchance (43.). Und der Regelauslegung der Referees konnte am Sonntag kein Heimvorteil nachgesagt werden. Als etwa Wiens Linden Vey den Klagenfurtern auf und davon lief und von Sablatnig gefoult wurde, gab es kein Powerplay – es gingen beide auf die Strafbank, weil Vey eine Schwalbe unterstellt wurde.

So blieb es trotz einer hektischen Schlussphase beim Klagenfurter Erfolg. Wie schwer der Ausfall von Jeremy Gregoire wiegt, der im dritten Drittel nicht mehr mitspielen konnte, wird sich zu Wochenbeginn zeigen.

Fünfter Weltcup-Slalom der Saison, zum fünften Mal heißt die Siegerin Mikaela Shiffrin. Mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang rollte sie das Podium von Zwischenrang 4 von hinten auf und ließ Halbzeitführende Camille Rast 9 Hundertstel hinter sich. Dritte am Semmering wurde die Albanerin Lara Colturi

„Heute war es wirklich schwierig. Ich musste den allerbesten Run auspacken“, sagte Shiffrin.

ÖSV-Läuferinnen auf den Plätzen 4 und 5

Zwei Österreicherinnen reihten sich direkt hinter dem Podium ein. Katharina Liensberger wurde Vierte, Katharina Truppe erreichte Platz fünf. Die Kärntnerin Truppe hatte eine besondere Freude mit ihrer Leistung. Beide Läufe gelangen ihr gut, nur im zweiten im oberen Teil passierte ein Fehler. „Ich bin schon auch ein bisschen stolz auf mich“, sagte sie über die Tagesleistung, aber auch über ihre Konstanz in der aktuellen Saison.  Zum neuerlichen Shiffrin-Sieg meinte sie: Die Konkurrenz komme dem US-Star immer näher. „Aber irgendwann knacken wir sie!“

16, 19, 34 – die Formkurve von Daniel Tschofenig ging zuletzt steil nach unten. Ausgerechnet vor der Tournee befand sich der Titelverteidiger in Turbulenzen und auf der mühevollen Suche nach der Leichtigkeit und Souveränität der vergangenen Saison.

"Ich hab' mich schwergetan, aber es kann schnell gehen", hatte Tschofenig vor dem Tournee-Auftakt in Oberstdorf gemeint.

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