Politik/Inland

Nehammer zu Anschlag: Getöteter Attentäter war IS-Sympathisant

Innenminister Karl Nehammer hat Dienstagnachmittag weitere Fragen rund um die blutige Terrorattacke mitten im Herzen der Bundeshauptstadt beantwortet. Zunächst gab Nehammer bekannt, dass die Zahl der Verletzten nach oben korrigiert werden musste. Demnach werden 22 Personen in Wiener Spitälern behandelt. Nehammer hob zudem hervor, dass der bei einem Schusswechsel mit dem Attentäter schwer verletzte Polizist von zwei Männern mit Migrationshintergrund gerettet wurde. 

Laut derzeitigem Ermittlungsstand geht das Innenministerium von einem Einzeltäter aus, der - wie mehrfach berichtet - innerhalb von neun Minuten von der Polizei "neutralisiert" (Nehammer) werden konnte.

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Der Innenminister gab  Details zum Täter bekannt: Dieser sei ein 20-jähriger IS-Sympathisant, der aufgrund seiner Sympathien für den IS zu 22 Monaten Haft verurteilt, aber vorzeitig entlassen worden ist. 

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Laut Nehammer hat der Täter mit österreichisch-nordmazedonischer Doppelstaatsbürgerschaft offenkundig das De-Radikalisierungsprogramm der Justiz getäuscht. Nehammer: "Der Attentäter hat das Programm perfide ausgetrickst."  Demnach werde es Nachschärfungen brauchen, "damit Menschen, die den Rechtsstaat und die freie Demokratie ausnützen, rechtzeitig erkannt werden".

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Jener Terrorist, der Montagabend in der Wiener Innenstadt erschossen wurde, ist identifiziert. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) bestätigte Medienberichte, wonach es sich um einen IS-Sympathisanten gehandelt hat. Weitere Details etwa zur Herkunft und Alter des Täters wollte die Polizei Dienstagfrüh nicht verraten.

Wie Nehammer der APA bestätigte, ist eine Frau im Alter zwischen 40 und 50 Jahren in der Klinik Ottakring - dem ehemaligen Wilhelminenspital - gestorben.

Damit hat der Anschlag am Montagabend vorerst vier Menschen - zwei Frauen und zwei Männer - das Leben gekostet. Ein bzw. der Täter wurde von der Polizei erschossen. Ob der identifizierte IS-Sympathisant Komplizen hatte, ist weiter unklar. Wie der Sprecher des Innenministeriums, Harald Sörös, auf APA-Anfrage mitteilte, gehen die Behörden von maximal vier Tätern aus. Die Ermittlungen laufen "auf Hochtouren", hieß es.

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Die Attentäter von Wien haben sich wohl nach Vorbild des Pariser Anschlags im Jahr 2015 als Ziel einen Ausgeh-Hotspot ausgesucht. Die Terror-Attacke nahm laut Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) ihren Ausgang in der Seitenstettengasse. Dort befindet sich nicht nur die jüdische Synagoge, die ebenfalls Ziel gewesen sein könnte, sondern auch das sogenannte Bermuda-Dreick, ein alt gedientes Lokalviertel in der Wiener Innenstadt.

Das Bermudadreieck erstreckt sich vom Rabensteig über die Seitenstettengasse bis zur Judengasse und zum Ruprechtsplatz, alles nahe dem Verkehrsknotenpunkt Schwedenplatz. Angesichts der milden Temperaturen und der morgen coronabedingt startenden Gastrosperre war die Gegend, in der sich Lokal an Lokal reiht, auch an einem Montagabend belebt.

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