Weltstars der Popmusik, der Oper und des Films, Menschen, die Welthits schrieben, und andere, die im Kleinen dafür sorgten, dass der Kulturbetrieb faszinierend bleibt, Künstler, die Menschen zum Lachen gebracht haben, und solche, die mit Ernsthaftigkeit berührten: 2023 hieß es von all diesen Kulturschaffenden Abschied nehmen.
Sie war einer der größten Popstars der 1980er-Jahre, ihr Leben war in jeder Hinsicht besonders, und ihre Hits sind längst Klassiker: Am 24. Mai starb Tina Turner (* 26. 11. 1939).
Der legendäre Sänger und Bürgerrechtler Harry Belafonte (* 1. 3. 1927) ist am 25. April mit 96 Jahren in New York gestorben. Er hat mehr als 100 Millionen Platten verkauft und in mehr als 40 Filmen mitgespielt.
Ebenfalls bereits zu Lebzeiten eine Legende war Tony Bennett (3. 8. 1926–21. 7. 2023): Frank Sinatra bezeichnete ihn als den besten Sänger, den er je gehört habe, Songs wie „I Left My Heart in San Francisco“ begleiteten Bennett, der zuletzt gemeinsam mit Lady Gaga bei den heutigen jungen Hörern punktete, ein Leben lang.
Auch die Karriere von Sinead O’Connor (8. 12. 1966–26. 7. 2023) war von einem Song entscheidend geprägt: Mit „Nothing Compares 2 U“ hat sie den Soundtrack zu Millionen Trennungen eingesungen.
Viele der schönsten Songs überhaupt schrieb Burt Bacharach (12. 5. 1928–8. 2. 2023): Er galt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, teils wird er in einem Zug mit George Gershwin und Irving Berlin genannt. Zu seinen bekanntesten Kompositionen gehören „That’s What Friends Are For“ und „What the World Needs Now is Love“.
Auch die Opernwelt verlor einige ihrer wichtigsten Stars. Tenor Stephen Gould (24. 1. 1962–19. 9. 2023) war einer der führenden Wagner-Sänger unserer Zeit. Grace Bumbry (4. 1. 1937–7. 5. 2023) schrieb als erste Schwarze Sängerin in Bayreuth Operngeschichte.
Den Jazz entscheidend geprägt hat Saxofonist Wayne Shorter (25. 8. 1933 –2. 3. 2023). Prägend für die Rockgitarre war Jeff Beck (24. 6. 1944–10. 1. 2023). Lisa Marie Presley (1. 2. 1968–12. 1. 2023) war Sängerin, Songschreiberin und Tochter von Elvis Presley.
David Crosby (14. 8. 1941–18. 1. 2023) wurde mit den Byrds und der Supergroup Crosby, Stills & Nash berühmt.
Auch das Musikleben in Österreich musste sich von Menschen verabschieden, die die Klanglandschaft des Landes entscheidend geformt haben. Mit Friedrich Cerha (* 17. 2. 1926) starb am 14. Februar der wichtigste Komponist der österreichischen Nachkriegsgeschichte.
Dirigent und Jazzer Richard Oesterreicher (10. 1. 1932– 17. 1. 2023) sorgte für den Sound des heimischen Fernsehens. Der Cellist Franz Bartolomey (23. 12. 1946– 1. 12. 2023) war von 1973 bis 2012 Erster Solocellist bei den Wiener Philharmonikern und prägte den Wiener Klang wie kaum ein anderer.
Zu betrauern waren einige der größten Publikumslieblinge aus Theater, Film und Fernsehen im deutschsprachigen Raum. Peter Simonischek (6. August 1946 –29. Mai 2023) glänzte als „Jedermann“ ebenso wie als „Toni Erdmann“. Niemand hat die Paraderolle der Salzburger Festspiele so oft gegeben wie er – 108-mal.
Helmut Berger (29. 5. 1944 –18. 5. 2023) galt einst als der schönste Mann der Welt, er spielte in Filmen wie „Das Bildnis des Dorian Gray“, „Fantomas“ oder „Der Pate III“ und mit Romy Schneider, Elizabeth Taylor, Henry Fonda, Burt Lancaster und Silvana Mangano.
Julia Gschnitzer (21. 12. 1931–28. 6. 2023) war ein Bühnenstar und die „Frau Vejvoda“ aus „Ein echter Wiener geht nicht unter“. Christian Quadflieg (11. 4. 1945–16. 7. 2023) hat rund 200 Rollen verkörpert – seine berühmteste war die als Fernseh-„Landarzt“.
Elmar Wepper (16. 4. 1944–31. 10. 2023) spielte in TV-Serien wie „Kommissar“ oder „Zwei Münchner in Hamburg“.
Mit Jürgen Flimm (17. 7. 1941– 4. 2. 2023) und Wolfgang Glück (29. 9. 1929–13. 12. 2023) starben zwei bedeutsame Regisseure.
Die internationale Film- und Fernsehwelt und viele, viele Fans trauern um Matthew Perry (19. 8. 1969–28. 10. 2023): Er wurde als Chandler in der Hit-Serie „Friends“ weltberühmt.
Raquel Welch (5. 9. 1940– 15. 2. 2023) wurde als Sexsymbol bekannt und legte eine lange Hollywood-Karriere hin.
Jane Birkin (14. 12. 1946–16. 7. 2023) war als Schauspielerin, Sängerin und als Namensgeberin einer teuren Handtasche ein Star, ihre Beziehung zu Serge Gainsbourg faszinierte die Welt.
Ryan O’Neal (20. 4. 1941–8. 12. 2023) wurde mit Filmen wie „Love Story“, „Is’ was, Doc?“ oder „Paper Moon“ berühmt. Barry Humphries (17. 2. 1934–22. 4. 2023) brachte als Dame Edna die Welt zum Lachen.
Künstler und Denker
Mit Wolfgang Hollegha (4. 3. 1929–2. 12. 2023) starb einer der bedeutendsten Künstler Österreichs.
Milan Kundera (1. 4. 1929– 11. 7. 2023) landete mit „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ einen Weltbestseller, Cormac McCarthy (20. 7. 1933–13. 6. 2023) war einer der großen Erzähler der USA. Francisco Ibáñez (15. 3. 1936–15. 7. 2023) war der Erfinder der beliebten Comicserie „Clever & Smart“.
Die (Italo-)Schlagerwelt trauert um Tony Marshall (3. 2. 1938–16. 2. 2023), Roger Whittaker (22. 3. 1936–13. 9. 2023) und Toto Cutugno (7. 7. 1943–22. 8. 2023).
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