Peter Weibel ist tot: Würdigung eines Ruhelosen

Peter Weibel ist tot: Würdigung eines Ruhelosen
Der überraschend verstorbene Denker und Künstler war ein Kraftwerk - seine Impulse werden noch lange nachwirken.

Wo anfangen – wo aufhören? Ein  Peter Weibel entglitt seit jener den Versuchen der schnellen Erfassung. Wie ein Tropfen Quecksilber war er immer schon woanders, wenn man dachte, man hätte ihn an einem Ort seines Denkens und Tuns erfasst: „Medienkünstler“,  „Theoretiker“, „Hochschulprofessor“, „Musiker“, „Wissenschafter“ –  alles nur Facetten einer Persönlichkeit, die permanent aufblitzte und Energieströme aussandte. Oft wurden diese erst  anderswo- oft auch im Werk der vielen Personen, die auf die eine oder andere Weise „Weibel-Schüler“ waren oder sind – greifbar.

In diesem Sinn ist Peter Weibel auch nicht weg, wenngleich am Donnerstag die Nachricht seines Ablebens „nach kurzer schwerer Krankheit, am 1. März 2023 im Alter von 78 Jahren in Karlsruhe“ – viele überraschte und erschütterte. Bekannt gegeben wurde die Todesmeldung vom Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe (ZKM), das Weibel über 24 Jahre lang geleitet und zu einer Denkfabrik für den digitalen Wandel geformt hatte. Eben erst hatte die Institution den Ankauf von zehn Kunstwerken und großen Teilen von Weibels Archiv bekannt gegeben; am 25. März hätte Weibel dort eine Ausstellung eröffnen sollen.

 

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