Die Türkei bei der EM? Für sie zweitrangig!

Die Türkei bei der EM? Für sie zweitrangig!
EM-Porträts, Teil 17. Melisa Mete landete nach einem Wirbelbruch zunächst im Rollstuhl. Ihr ersehntes Comeback als Fußballerin kann sie nun bei „Kicken ohne Grenzen“ feiern
Von Uwe Mauch

Endlich wieder Fußball! Das ist die schönste, die vielleicht erfreulichste Geschichte in dieser Porträt-Serie zur EM: Mit einem Strahlen in den Augen betritt Melisa Mete an einem Mittwochnachmittag das Spielfeld 10 der riesigen Fußballplatz-Landschaft, die sich neben der UNO-City in Wien-Kaisermühlen auftut.

Im September 2023 war ihr Leben kurzfristig aus den Fugen geraten: Das Letzte, was sie spürte, war der Tritt einer Gegenspielerin in ihren Rücken. Danach erklärten ihr die Ärzte im AKH mit ernster Miene, dass sie nie wieder im Leben gehen wird können. „Im ersten Moment wollte ich das gar nicht glauben, dann wurde mir allmählich klar, dass ich erst Anfang zwanzig bin und vielleicht nie wieder Fußball spielen werde.“

Die Türkei bei der EM? Für sie zweitrangig!

Das konnte und wollte Melisa Mete, die schon als Vierjährige beim Besuch ihrer Verwandten mit den anderen Kindern auf den Gassen von Istanbul dem Ball nachlief, nicht akzeptieren. Kurz bevor die junge Trainerin alle Teilnehmerinnen begrüßt, taucht in Melisas Erinnerung auch wieder ihr Physiotherapeut aus dem AKH auf: „Er erklärte mir, dass es doch möglich ist, wieder Fußball zu spielen. Da habe ich sofort gewusst, dass ich es schaffen kann.“

Zuversicht, Anstrengung, auch viel Schweiß, immer wieder Tränen der Verzweiflung, aber auch Momente des Glücks begleiteten die junge Frau bei ihrem langsamen, aber zielstrebigen Comeback. Ein erster Etappensieg stellt sich bereits nach wenigen Tagen Therapie ein: „Das war, als ich mich zum ersten Mal vom Krankenbett in meinen Rollstuhl heben konnte.“

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