Van der Bellen in Richtung Kickl: "Nur weiter so" + Reaktionen zum Wahltag
Der Wahltag im Detail
- So hat Österreich gewählt (mehr)
- Wie hat Ihre Gemeinde gewählt? Die Ergebnisse im Detail (mehr)
- So hat die Bundeshauptstadt Wien gewählt (mehr)
- Van der Bellen in Richtung Kickl: "Nur weiter so" (mehr)
- Reportage: Die großen und kleinen Mysterien der Wahlzentrale (mehr)
- Reaktionen auf Wiederwahl: "Packen wir's gemeinsam an" (mehr)
- Analyse zur FPÖ: Warum Rosenkranz hinter den Erwartungen geblieben ist (mehr)
- Leitartikel: Mutig in die neuen Zeiten (mehr)
- Wlazny konnte vor allem bei Jungwählern punkten (mehr)
- Rosenkranz absolviert Wahltag mit Pflaster im Gesicht (mehr)
Live-Ticker zur Bundespräsidentenwahl
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Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht
An dieser Stelle beenden wir die Live-Berichterstattung. Danke, dass Sie den Wahltag mit dem KURIER verbracht haben. Aus dem Newsroom in Wien Heiligenstadt wünschen wir Ihnen eine gute Nacht und einen schönen Start in die Woche!
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Van der Bellen empfiehlt Kickl: "Nur so weiter"
Wie Bundespräsident Van der Bellen nach der Wahl über eine mögliche Angelobung von Herbert Kickl spricht.
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Van der Bellen bleibt Präsident: Erste Reaktion
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Alle Reaktionen der Kandidaten auf den Ausgang der Wahl im Überblick:
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Ludwig: Van der Bellen steht für "solidarisches" Österreich
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat am Sonntag Alexander Van der Bellen zu seinem Wahlsieg gratuliert. Die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher hätten sich für Stabilität und Kontinuität entschieden. "Gemeinsam müssen wir im Moment alle Kraftanstrengungen darauf verwenden, Österreich gut durch die aktuellen Herausforderungen zu bringen." Van der Bellen stehe für ein solidarisches und weltoffenes Österreich, befand Ludwig in einer Aussendung.
"In Zeiten großer sozialer Herausforderungen ist keine Zeit für politische Experimente", befand auch Wiens SPÖ-Landesparteisekretärin Barbara Novak: "Nicht nur während der Corona-Pandemie hat Alexander van der Bellen in seinem Amt als Bundespräsident souverän agiert. Das heutige Wahlergebnis zeigt, dass er auch weiterhin das Vertrauen der Österreicherinnen und Österreicher hat."
Die Wiener Grünen jubilierten ebenfalls. "Wir freuen uns sehr", sagte die Wiener Grünen-Chefin Judith-Pühringer der APA. Van der Bellen sei ein Garant für Zusammenhalt, Solidarität und Zuversicht und habe dafür entsprechenden Zuspruch erhalten, betonte sie.
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So hat Wien gewählt
In Wien waren 1.137.135 Österreicher dazu aufgerufen, einen neuen Bundespräsidenten zu wählen. Sehen Sie hier die Detailergebnisse bis auf Grätzlebene.
Klicken Sie sich durch die Österreich-Karte, um das Ergebnis Ihres Grätzls oder sogar Ihres Wahl-Sprengels zu sehen:
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Wlazny auf Platz 2 in Wien? Noch ist es nicht entschieden
Alexander Van der Bellen liegt in der Bundeshauptstadt Wien klar am ersten Platz. Laut vorläufigem Endergebnis ohne Briefwahlstimmen kommt er dort auf 62,9 Prozent. Dahinter wird es spannend: Dominik Wlazny und Walter Rosenkranz liefern sich ein knappes Rennen. Der Bierpartei-Chef liegt in Wien vorerst nur knapp hinter dem blauen Kandidaten. Hochrechnungen schließen den zweiten Platz aber nicht aus. Beide haben sie gemeinsam: Ihre Hochburg heißt Simmering.
Laut dem vorläufigen Endergebnis entschieden sich in Wien 11,76 Prozent für den FPÖ-Kandidaten Rosenkranz. Wlazny kam auf 10,85 Prozent. Gegessen ist hier aber offenbar noch nichts: Die Hochrechnung von SORA/ORF weist für beide 10,9 Prozent aus. Die ARGE Wahlen sahen Wlazny in ihren Berechnungen bei 11,06 Prozent, Rosenkranz bei 11,0. Der Rest der Kandidatenriege folgt mit Respektabstand.
Van der Bellen konnte in Wien sein bestes Länder-Ergebnis verbuchen. Laut dem vorläufigem Endergebnis hat er in allen Bezirken die 50-Prozent-Marke übersprungen.
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Endergebnis: Van der Bellen siegt am Wahlabend mit 54,6 %
Das vorläufige Endergebnis - noch ohne Briefwahl - steht fest.
Damit kommt der Ex-Grünen-Chef auf 54,6 Prozent der Stimmen. Damit ist keine Stichwahl nötig. FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz erreichte 19,1 Prozent und Platz zwei. Die Briefwahlstimmen, die erst am Montag ausgezählt werden, können noch geringe Änderungen bringen.
Ein enges Rennen gibt es um Platz drei: In der Urnenwahl lag am Wahlabend Rechtsanwalt Tassilo Wallentin mit 8,4 Prozent vor Bierpartei-Chef Dominik Wlazny mit 8,2 Prozent, hier könnten die geschätzt mehr als 820.000 Briefwähler noch eine Änderung der Reihung bringen.
Ex-FPÖ/BZÖ-Politiker Gerald Grosz kam am Wahlabend auf 6,0 Prozent, MFG-Kandidat Michael Brunner auf 2,2 Prozent und Schuhproduzent Heinrich Staudinger erzielte 1,6 Prozent der Stimmen.
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Wähler hatten sich schon vor Wochen entschieden
Die Entscheidung für die Wiederwahl von Amtsinhaber Alexander Van der Bellen ist schon vor mehreren Wochen gefallen, zeigt eine Wahltagsbefragung wird von SORA/ISA im Auftrag des ORF (1.226 telefonisch und online Befragte, 3. bis 8. Oktober, Schwankungsbreite 2,8 bzw. 3,2 Prozentpunkte). Demnach haben 69 Prozent der Befragten schon vor mehr als drei Wochen entschieden, wem sie ihre Stimme geben. 15 Prozent taten das in den letzten Tagen, 14 Prozent vor zwei bis drei Wochen. Unter den Frühentschlossenen haben besonders viele ihre Stimme Van der Bellen gegeben (61 Prozent). Unter den Spätentschlossenen war es mit 32 Prozent ebenfalls die Mehrheit, FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz hat in dieser Gruppe mit 25 Prozent mehr Zustimmung als bei jenen, die schon lange wussten, wer ihre Stimme bekommt (16 Prozent).
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Sigrid Maurer nach der Wahl: Maskenpflicht kommt "wie immer angekündigt"
Kurzer Nebenschauplatz: Kaum ist die Bundespräsidentenwahl geschlagen, mehren sich auch schon wieder die Anzeichen für ein Comeback der FFP2-Maske. Zuletzt hatte Gesundheitsminister Johannes Rauch im Presse-Interview anklingen lassen, dass man eine Einführung „in bestimmten Bereichen“ in Erwägung ziehe. So laute die aktuelle Empfehlung der Gecko-Kommission.
Man werde die Situation noch einige Tage beobachten – aber: Würde die derzeitige Entwicklung der Lage so bleiben, "kommen wir zu dem Punkt, an dem wir handeln müssen".
Die Grüne Klubobfrau Sigrid Maurer wurde am Wahlabend noch konkreter. Die Maskenpflicht werde wieder kommen "so, wie es immer angekündigt war", sagte Maurer in der Puls 24 Diskussionsrunde kurz nach der ersten Hochrechnung zur Bundespräsidentenwahl. Mehr dazu hier:
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Das Wahlverhalten bei der heutigen Wahl nach Alter:
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So hat Ihre Gemeinde gewählt
Grün mit vereinzelten blauen Ausreißern: So stellt sich Österreichs politische Landkarte nach der Bundespräsidentenwahl 2022 dar. Klicken Sie sich durch die Österreich-Karte, um das Ergebnis Ihrer Gemeinde zu sehen.
Im Menü können Sie die Ansicht auf die "Bezirks-" und Bundesländerebene" umstellen, mit der Lupe suchen Sie direkt nach Ihrer Gemeinde.
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Fischer sieht "solides Ergebnis" Van der Bellens
Alt-Bundespräsident Heinz Fischer ist von der Wiederwahl seines Nachfolgers Alexander Van der Bellen gleich im ersten Wahlgang nicht überrascht. "Bei realistischer Betrachtung durfte man das erwarten", so Fischer in einer ersten Reaktion vor Journalisten. Das Ergebnis für Van der Bellen sei "solide und für Österreich vorteilhaft".
"Obwohl man in der Politik und im Fußball auf Überraschungen gefasst sein muss, war ich hier sehr optimistisch", betonte Fischer, der Van der Bellen im Wahlkampf unterstützt hatte. Neben der souveränen Amtsführung Van der Bellens habe auch die "Schwäche der Gegenkandidaten" den Ausschlag gegeben. Diese hätten "sehr unrealistische und irreale Vorstellungen von der Amtsführung" gehabt. "Die Regierung zu entlassen ist ja kein Pausenfüller, sondern eine Notmaßnahme."
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Das Wahlverhalten bei der heutigen Wahl nach Parteipräferenz:
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Achtungserfolg bei Jungwählern, Wlazny in Wien sogar auf Platz zwei
Für eine Überraschung dürfte Dominik Wlazny gesorgt haben. Bundesweit landete Wlazny mit 8,4 Prozent auf Platz drei, deutlich hinter Walter Rosenkranz von der FPÖ (17,9 Prozent). In Wien dürfte Wlazny Rosenkranz aber sogar überholt haben. Laut SORA-Hochrechnung von 18.30 Uhr kam Wlazny in der Bundeshauptstadt auf 10,9 Prozent, Rosenkranz lediglich auf 10,8.
Besonders bei den Jungen konnte der 35-Jährige laut Wahltagsbefragung punkten. 20 Prozent der Wähler unter 30 entschieden sich für Wlazny, der seinen Wahlkampf vor allem über die sozialen Medien bestritt. Lediglich drei Prozent holte Wlazny dagegen bei den Über-60-Jährigen.
Umgekehrte Vorzeichen beim Amtsinhaber: bei den Über-60-Jährigen kam Alexander Van der Bellen auf satte 73 Prozent, bei den Jungwählern wäre er an der Absoluten gescheitert. 47 Prozent der Unter-30-Jährigen entschieden sich laut Wahltagsbefragung für Van der Bellen (Schwankungsbreite 8 Prozent).
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Wahlbeteiligung bei rund zwei Drittel
Die Wahlbeteiligung liegt laut ARGE Wahlen bei 65,9 Prozent der Wahlberechtigten, laut SORA bei 65,8 Prozent (1. Wahlgang 2016: 68,5 Prozent).
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Van der Bellen bleibt Präsident, Wlazny punktet in Wien
KURIER Innenpolitik Ressortleiter Martin Gebhart mit einer kurzen Analyse zum Wahlergebnis.
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Rennen um Platz 3 noch nicht entschieden
Weiterhin recht eng ist das Match um Platz drei zwischen Bierpartei-Chef Dominik Wlazny und Rechtsanwalt Tassilo Wallentin.
Laut aktualisierter Hochrechnung von ARGE Wahlen von 18.28 Uhr (Auszählungsgrad 77,4 Prozent; Schwankungsbreite +/-0,7%) kann Bierpartei-Gründer Dominik Wlazny mit 8,8 Prozent (ARGE) bzw. 8,4 Prozent (SORA) rechnen. Rechtsanwalt Tassilo Wallentin wird mit 8,03 Prozent (ARGE) bzw. 8,3 Prozent (SORA) ausgewiesen.
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Van der Bellen toppte bisher bestes Ergebnis "Unabhängiger"
Alexander Van der Bellen hat am Sonntag bei der Bundespräsidentschaftswahl mit laut Hochrechnungen rund 56 Prozent der Stimmen sein Stichwahl-Ergebnis von 2016 (53,8 Prozent) übertroffen. Damit verbesserte der ehemalige Grünen-Chef die von ihm selbst gehaltene Marke des besten Ergebnisses von "Unabhängigen".
Die 2016 ebenfalls als "Unabhängige" gestartete Irmgard Griss erreichte im 1. Wahlgang 18,9 Prozent - das unter den parteilos Angetretenen zweitbeste Ergebnis.
Van der Bellen war sowohl 2016 als auch bei der Wahl vom Sonntag als unabhängiger Kandidat angetreten - freilich stets mit tatkräftiger Unterstützung seiner Ex-Partei, den Grünen. Laut der Anfang Oktober veröffentlichten Großspendenmeldung der Kandidaten finanzierte der Amtsinhaber seinen Wahlkampf wie schon 2016 teils durch Zuwendungen der Grünen und teilweise durch private Spenden.
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Erleichterter Van der Bellen: "Das ist ein großartiger Abend"
"Ich bin wirklich froh, dass es zu diesem Ergebnis gekommen ist. Vielen vielen Dank, an meine Wähler, an alle meine Unterstützer. Für mich ist das wirklich ein großartiger Abend. Das können Sie mir glauben", sagte ein sichtlich erleichterter wiedergewählter Alexander Van der Bellen.
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Rosenkranz absolviert Wahltag mit Pflaster im Gesicht: Was war passiert?
Walter Rosenkranz fiel weniger mit seinem Wahlergebnis, denn mit einem sehr präsenten Accessoire mitten im Gesicht auf. Auf seiner Stirn hatte Rosenkranz zwei gekreuzte Pflaster kleben. Es sehe "ärger aus als es ist“, betonte der Freiheitliche bei seiner Stimmabgabe vor Journalisten am Sonntagvormittag.
Woher er die Schramme hat, lesen Sie hier:
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Leitartikel: Und jetzt: Mutig in die neuen Zeiten
Ein strahlender Sieger ist Alexander Van der Bellen diesmal nicht. Der Wahlkampf war bestenfalls routiniert. Ein zweiter Wahlgang bleibt uns erspart. Gut so. In seiner ersten Amtsperiode hat Van der Bellen in den großen Krisen manchmal kauzig humorvoll und beruhigend, oft aber auch einfach abwesend gewirkt. Jetzt, im zweiten Durchgang, könnte er mutiger sein, schreibt Chefredakteurin Martina Salomon in ihrem Leitartikel.
Den Leiterartikel lesen Sie hier:
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Rosenkranz mit zweitbestem FPÖ-Ergebnis
Der von der FPÖ nominierte Kandidat für die Bundespräsidentschaftswahl, Walter Rosenkranz, hat mit seinem Ergebnis von - laut Hochrechnungen - 17,6 Prozent (ARGE Wahlen) bzw. 17,8 Prozent (SORA) das zweitbeste blaue Ergebnis bei Bundespräsidentschaftswahlen erzielt. Nur Norbert Hofer schaffte 2016 mit 35,05 Prozent (1. Wahlgang) bzw. 46,21 Prozent (2. Wahlgang) ein besseres Resultat. Auf Platz 3 der FP-Hofburg-Ergebnisse steht Willfried Gredler mit 16,96 Prozent im Jahr 1980.
Die FPÖ kann - nach einer Reihe von schweren Wahlschlappen in Folge der "Ibiza"- und Spesen-Affäre - nach der Tirol-Wahl nun auch in Rosenkranz' Ergebnis ein Zeichen der Trendumkehr sehen. Die fast 18 Prozent sind - trotz großer Konkurrenz aus dem rechten Eck - mehr als die FPÖ bei der Nationalratswahl 2019 machte. Damals brachen die Freiheitlichen um 9,8 Prozentpunkte auf 16,2 Prozent ein.
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Vorarlberg bleibt klares Van der Bellen-Territorium
Für Bundespräsident Alexander Van der Bellen bleibt Vorarlberg ein erfolgreicher Boden. Beim ersten Wahlgang der Bundespräsidenten-Wahl 2022 entschied er das Votum klar für sich und erreichte im Österreich-Vergleich ein überdurchschnittliches Resultat. Nach Auszählung aller Stimmen (ohne Wahlkarten) kam er auf einen Stimmenanteil von 59,83 Prozent. Am nächsten kam ihm noch FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz (18,03 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 44,1 Prozent (2016: 54,9).
Den ersten Wahlgang 2016 hatte Van der Bellen in Vorarlberg noch gegen den damaligen FPÖ-Politiker Norbert Hofer verloren, allerdings knapp - nämlich um rund 1.500 Stimmen bzw. einen Prozentpunkt (Van der Bellen: 29 Prozent; Hofer 30 Prozent).
Der amtierende Bundespräsident entschied die Wahl in allen 96 Vorarlberger Gemeinden für sich - in 55 Kommunen lag er über 60 Prozent Stimmenanteil, den größten Zuspruch erhielt er in Lech am Arlberg mit 83,0 Prozent und Damüls (Bregenzerwald) mit 80,7 Prozent. Lediglich im Montafon - in Gaschurn (44,3 Prozent) und Silbertal (49,4 Prozent) - blieb Van der Bellen unter der 50 Prozent-Marke. Walter Rosenkranz schaffte es zwei Mal über die 30 Prozent-Marke, in Dünserberg (Bezirk Feldkirch) mit 37,5 Prozent und in Silbertal (30,2 Prozent). Umgekehrt blieb er in sechs Kommunen einstellig mit seinem persönlich schlechtesten Resultat in Schröcken (Bregenzerwald, 5,63 Prozent).
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Van der Bellen: "Danke für Ihre Stimme"
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat angesichts der positiven Hochrechnungen, die eine Wiederwahl im ersten Wahlgang prognostizieren, in einer Videobotschaft seinen Wählerinnen und Wählern gedankt. "Danke für Ihre Stimme. Ich werde sorgsam damit umgehen", sagte er in der am späten Sonntagnachmittag via Social Media verbreiteten Botschaft, die auch in der Wahlzentrale seiner Unterstützer bejubelt wurde.
"Als Bundespräsident möchte ich heute allen danken, die ihr demokratisches Recht in Anspruch genommen haben und zur Wahl gegangen sind. Das ist wichtig", sagte er und nannte den Wahltag den "höchsten Feiertag der Demokratie". Als Kandidat wolle er sich gerne "bei allen bedanken, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben".
Nun gelte es, gemeinsam nach vorne zu schauen und sich ohne Verzögerung wichtigen Themen zu widmen. "Egal, ob Sie mir persönlich Ihre Stimme anvertraut haben oder einem anderen Kandidaten, ich werde nach bestem Wissen und Gewissen für alle Österreicherinnen und Österreicher und alle die in Österreich leben arbeiten."
BP-Wahl - Videobotschaft Alexander Van der Bellen
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Resultat für Wallentin "sensationell"
Der Rechtsanwalt Tassilo Wallentin bezeichnet sein Ergebnis bei der Bundespräsidentenwahl angesichts seiner geringen finanziellen Mittel als "sensationell". "Umgelegt auf eine Nationalratswahl wäre das ein Erdrutschsieg", meinte Wallentin in einer ersten Reaktion in der Wahlkampfzentrale. Der frühere "Krone"-Kolumnist wurde im Wahlkampf finanziell von Magna-Gründer Frank Stronach unterstützt.
Laut Hochrechnungen liegt Wallentin in etwa gleichauf mit dem Musiker Dominik Wlazny mit einem Stimmenanteil von rund acht Prozent auf Platz drei. Seine politische Zukunft ließ Wallentin offen - darüber habe er noch keine Entscheidung getroffen.
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Großer Jubel im Wahlquartier von Van der Bellen
Im Wahlquartier von Van der Bellen ist die Stimmung großartig! Interviewpartner Peter Kraus, Parteivorsitzender der Grünen Wien, ist bei einem Interview fast nicht zu verstehen. Die Menge hinter ihm tobt. Hier wartet man gespannt, wann Van der Bellen im grünen Wahlquartier eintreffen wird. -
Van der Bellen-Sprecher: "Ergebnis für uns sehr, sehr fein"
Erfreut hat sich der Sprecher von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Stephan Götz-Bruha, gezeigt, dass der Amtsinhaber im ersten Wahlgang laut ersten Hochrechnungen mit 54,6 bzw. 55,9 Prozent wiedergewählt wurde. Es sei "für uns sehr, sehr fein, wenn das Ergebnis hält", sagte Götz-Bruha im ORF.
Mit früheren Wahlen, in denen amtierende Bundespräsidenten zur Wiederwahl angetreten sind, sei dieser Urnengang nicht zu vergleichen, verwies Götz-Bruha auf die Rekordzahl von sechs Gegenkandidaten und die herrschenden Krisen. Außerdem seien Stichwahlen international durchaus üblich. Van der Bellen habe immer gesagt, dass es knapp werde und es keine gemähte Wiese gebe.
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Rennen um Platz 3 noch offen
Vorerst noch offen ist, wer als Dritter aus der Bundespräsidentenwahl hervorgehen wird. Bierpartei-Gründer Dominik Wlazny und Rechtsanwalt und "Krone"-Kolumnist Tassilo Wallentin lagen in den ersten, kurz nach 17 Uhr veröffentlichten Hochrechnungen (alle inklusive Briefwahl) knapp beieinander.
In der SORA/ORF-Berechnung mit einem Auszählungsgrad von rund 65 Prozent hatte Wallentin (mit 8,4 Prozent) knapp die Nase vorne, auf Wlazny entfielen demnach 8,1 Prozent.
Bei der ARGE Wahlen (Auszählungsgrad 62 Prozent) lag Wlazny mit 8,77 Prozent sehr klar vor Wallentin (7,74 Prozent) auf Platz 3.
Und auch in der OGM-Hochrechnung für "Servus TV" war Wlazny (8,2 Prozent) vor Wallentin (7,8 Prozent).
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Rosenkranz zeigt sich "sehr zufrieden"
Der freiheitliche Hofburg-Kandidat Walter Rosenkranz zeigte sich nach den ersten Hochrechnungen trotz der Absoluten für seinen Herausforderer Alexander Van der Bellen "sehr zufrieden" mit seinem Abschneiden. Zwar sei das erste Ziel, eine Stichwahl, nicht erreicht worden, sagte er. Allerdings das zweite, nämlich den zweiten Platz zu erreichen. Zudem habe das Hochrechnungsergebnis auch alle Umfragen übertroffen.
Seinen Herausforderern - inklusive Amtsinhaber Van der Bellen - gratulierte Rosenkranz und fügte hinzu: "Ich habe sie auch ein bisschen lieb gewonnen." Bereits am Montag will der FPÖ-Kandidat wieder in seinem Büro als Volksanwalt arbeiten, kündigte er an.
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Staudinger: "Mit Mainstream werden wir an Wand fahren"
Der Unternehmer Heinrich Staudinger führt sein Abschneiden auch auf die geringeren finanziellen Mittel im Wahlkampf zurück. Dieser sei auch eine "Geldschlacht" gewesen, so Staudinger in einer ersten Reaktion nach der ersten Hochrechnung, die ihn bei knapp zwei Prozent sah. Seine Botschaft: "Mit dem Mainstream werden wir an die Wand fahren."
Die Medien seien leider Teil dieses Mainstreams, bedauerte der Schuhfabrikant. "Von oben" sei leider nichts zu erwarten - er hoffe daher auf die Zivilgesellschaft. Er bedauere keine Sekunde, selbst nicht mehr in den Wahlkampf investiert zu haben. Von seinem Wahlkampfbudget sei sogar noch etwas übriggeblieben. Das werde er nun Bedürftigen spenden.
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Wlazny: "Ich bin hoch zufrieden"
Bierpartei-Kandidat Dominik Wlazny zeigt sich unter zahlreichenden Fans jubelnd und hoch zufrieden im Schutzhaus auf der Schmelz.
Die Stimmung hier ist sehr gut, obwohl sein Ergebnis doch etwas unter den Umfragen liegt.
"8 Prozent ohne Kronen Zeitung", rief er bei der Wahlparty ins Publikum. Dieses zeigte sich ebenso begeistert und stimmte "Dominik, Dominik"-Sprechchöre an. Wlazny selbst wollte sein Antreten als "Bereicherung für die Demokratie" verstanden wissen.
"Wir haben mit dem kleinstem Team so etwas zusammen gebracht. Ich bin hoch zufrieden", sagte Dominik Wlazny in einer ersten Stellungnahme.
Einen Ausblick auf seine politische Zukunft wollte der Präsidentschaftskandidat nicht geben.
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Brunner: Konnten unsere Botschaften unter das Volk bringen
MFG-Chef Michael Brunner hat sich in einer ersten Stellungnahme nach der Präsidentschaftswahl enttäuscht und zufrieden gleichzeitig gezeigt. Er hätte sich natürlich mehr als die 2 Prozent, die die erste Hochrechnung auswies, gewünscht, aber seine Partei habe mit diesem Wahlkampf ihre Botschaften unter das Volk bringen können und das sei der Erfolg. MFG stehe für einen Systemwechsel und das habe man in der Öffentlichkeit darstellen können.
Dass es nicht bei jeder Wahl gut laufen könne, liege in der Natur der Sache. Aber MFG werde weitermachen. "Wir sind gekommen, um zu bleiben", sagte Brunner direkt nach Wahlschluss in der Wahlzentrale im Palais Niederösterreich.
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Grosz ist dennoch zufrieden
"Das große Ziel wäre die Stichwahl gewesen", sagte Kandidat Gerald Grosz. Das sei nicht gelungen. Allerdings habe der Amtsinhaber in der Geschichte der Zweiten Republik noch nie so schlecht abgeschnitten. Grosz, der in den Hochrechnungen knapp unter sechs Prozent liegt, sprach von einem Achtungserfolg. "Keine Sorge", schickte er vorweg, er werde nicht bei der kommenden Nationalratswahl antreten.
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Neue Hochrechnung: Van der Bellen legt weiter zu
Die Schwankungsbreite liegt mittlerweile bei zwei Prozent. Eine Stichwahl ist damit so gut wie ausgeschlossen.
Alexander Van der Bellen: 55,4 %
Walter Rosenkranz: 18,4 %
Tassilo Wallentin: 8,4 %
Dominik Wlazny: 8,2 %
Gerald Grosz: 5,8 %
Michael Brunner: 2,2 %
Heinrich Staudinger: 1,6 % -
"Da kann man sich freuen als Freiheitlicher"
"Wir haben definitiv auf den richtigen Kandidaten mit Walter Rosenkranz gesetzt", sagte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz, der den Wahlkampf von Rosenkranz leitete. Van der Bellen habe trotz breite Unterstützung nur noch 54 Prozent erreicht. "Da kann man sich freuen als Freiheitlicher", so Schnedlitz. Man werde nun demütig weiterarbeiten, um das System zu Fall zu bringen.
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Van der Bellen wiedergewählt: Jubel in der Wahlzentrale
Stephan Götz-Bruha, Wahlkampfleiter von Van der Bellen, bedankt sich in einer ersten Stellungnahme bei den Wählerinnen und Wählern. "Was man auch sagen muss: Diese Wahl ist leider überschattet worden von mehreren Krisen. Wenn man das alles zusammenzählt, können wir sehr, sehr zufrieden sein."
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Ergebnis der ersten Hochrechnung
Alexander Van der Bellen erhält 54,6 Prozent und ist damit im ersten Wahlgang wiedergewählt - auch unter Miteinbeziehung der Schwankungsbreite.
Walter Rosenkranz: 18,9 %
Tassilo Wallentin: 8,5 %
Dominik Wlazny: 8,1 %
Gerald Grosz: 5,8 %
Michael Brunner: 2,3 %
Heinrich Staudinger: 1,7 % -
Warten auf erste Hochrechnung
Aktuell werden nur erste Gemeindeergebnisse präsentiert.
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Staudinger und Brunner
Noch haben die beiden maximale Aufmerksamkeit: Heinrich Staudinger und Michael Brunner sind bereits im Palais Niederösterreich eingetroffen. Im dortigen Pressezentrum wird in Kürze auch die erste Hochrechnung zu sehen sein.
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Countdown bis zur ersten Hochrechnung
Die Wahllokale in ganz Österreich schließen um 17 Uhr. Bereits seit 13 Uhr ist in Vorarlberg Schluss. Rest-Österreich bis auf die Städte Wien und Innsbruck folgten um 16 Uhr. Der KURIER berichtet ab 17 Uhr live von der ersten Hochrechnung.
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Eindrücke aus Wien
In der Bundeshauptstadt kann bis 17 Uhr gewählt werden.
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Brunner in Pressbaum
Angesprochen auf sein Bauchgefühl, sagt MFG-Kandidat Brunner: "Ich lasse mich überraschen. Ich halte alles für möglich."
BP-Wahl - MFG-Chef Brunner lässt sich überraschen
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Wahlschluss vielerorts um 16 Uhr
In Wien und Innsbruck haben die Wählerinnen und Wähler bis 17.00 Uhr Zeit (ebenso die Wähler in Rohrendorf bei Krems und Wolfsgraben) ihre Stimme abzugeben.
In allen anderen Bundesländern schließen die letzten Wahllokale um 16.00 Uhr.
Erste Ergebnisse dürfen erst nach dem bundesweiten Wahlschluss um 17.00 Uhr veröffentlicht werden, kurz danach werden die ersten Hochrechnungen veröffentlicht. Das vorläufige Endergebnis ist ab ca. 20.00 Uhr zu erwarten - noch ohne die zu erwartenden mehr als 820.000 Briefwahlstimmen. Sie könnten, geht die Urnenwahl knapp aus, den Ausschlag geben - werden aber erst am Montag ausgezählt.
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"Denkzettel für das Establishment"
Kandidat Grosz: "Mein Ziel ist es, den Amtsinhaber in die Stichwahl zu zwingen."
BP-Wahl – Grosz will in die Stichwahl kommen
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