
Drei vormalige Siegerinnen des mehrsprachigen Redewettbewerbs "Sag's Multi" - Elodie Arpa, Eidel Malowicki und Tekla Scharwaschidze mit Eser akbaba vom ORF (2. von re.)
© Heinz Wagner
Mehrsprachige Jugendliche: Globale Probleme nur gemeinsam lösbar
Drei ehemalige Siegerinnen des Redebewerbs "SAGS'S MULTI!" treffen Eser Akbaba (ORF). Der KiKu war dabei. Bundespräsident übernimmt Ehrenschutz.
Treffpunkt Kinderbücherei der Weltsprachen (Hütteldorferstraße gleich bei der U-Bahnstation Johnstraße). Der Kinder-KURIER begegnet drei ehemaligen Siegerinnen von „SAG’S MULTI!“, Tekla Scharwaschidze, Elodie Arpa (beide 21) und Eidel Malowicki (19). Sie sind Gesprächspartnerinnen einer neuen Podcast-Folge mit Eser Akbaba (ab Jänner Ö1-Campus-Radio). Die langjährige Wetter-Moderatorin ist nun das ORF-Gesicht dieses mehrsprachigen Redewettbewerbs, der ab diesem Schuljahr vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk getragen wird.
Aleksandra Djaković, Bibliothekarin und studierte Pädagogin, die zwei Jahre in einer Wiener Handelsakademie unterrichtet hat, führt uns zu Regalen mit Kinderbüchern in vielen Sprachen. Hier finden Tekla, Elodie und Eidel Werk in Georgisch, Französisch und Jiddisch.
Der Podcast mit der – ebenfalls mehrsprachigen - ORF-Moderatorin dreht sich um Erfahrungen aus dem Redebewerb. So verrät Tekla Scharwaschidze, was bei so manchen Teilnehmer_innen in den vergangenen elf Jahren immer wieder der Fall war: Beim ersten Antreten waren sie in den Passagen auf Deutsch ziemlich gut, aber in jenen der Familiensprache gab’s Luft nach oben. Beim dritten Antreten landete sie dann unter den Sieger_innen. Womit jeweils eine mehrtägige Reise ein in europäisches Land verbunden ist – so Corona es nicht verunmöglicht wie im vergangenen Schuljahr.
Viel größere Reise
Die Aussicht auf so eine Reise sei für sie letztlich ausschlaggebend gewesen, doch mitzumachen, so Eidel Malowicki. Und doch sei es eine viel größere, längere Reise geworden – in eine „Familie“ viele weltoffener, verträumter, ermutigender Jugendlicher.
Viele dieser Jugendlichen, namentlich die genannten drei, engagieren sich in vielfältigen Initiativen, um diese Weltoffenheit, kulturelle und sprachliche Vielfalt als das zu verbreiten was es ist: Die Basis für die globalen Probleme und Herausforderungen der Welt. Elodie Arpa etwa, sozusagen aufmunitioniert im Jahre 2016 mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und dem britischen Pro-Brexit-Referendum, ist seither eine leidenschaftliche pro-europäische Aktivistin.
Tekla Scharwaschidze kam unter anderem vor der jüngsten Wien-Wahl im KiKu vor, weil sie sich dafür einsetzt, dass Wahlrecht von Staatsbürgerschaft entkoppelt wird. Wer lange hier lebt, soll auch mitbestimmen dürfen, wer regiert.
Eidel Malowicki besucht mit der Initiative "Likrat" (aufeinander zu-gehen) Schulen – derzeit via Online-Meetings – um über jüdisches Leben aufzuklären bzw. auf Fragen dazu Antworten zu geben, „Oft bin ich die erste jüdische Person mit der Jugendliche Kontakt haben“, berichtet sie.
Alle drei – und dazu auch noch die Moderatorin sowie Peter Wesely, der den Bewerb – damals gemeinsam mit dem „Verein Wirtschaft für Integration“ erfunden hatte und nach wie vor das organisatorische Herz ist – fühlen sich als Weltbürger_innen.
SAG’S MULTI!
Mehrsprachiger Redewettbewerb für Schüler_innen
Ab der 7. Schulstufe (= 3. Klasse Mittelschule bzw. AHS) bis zum Ende der Schulzeit
Die Rede muss auf Deutsch und in einer anderen Sprache (Erst- oder erlernte Fremdsprache) gehalten werden.
Registrierung zur Teilnahme auf der Homepage – Link siehe unten: Bis 15. Dezember 2020
Einsenden einer kurzen Rede (3 bis 4 Minuten): Bis 20. Dezember 2020, um sich für die erste Runde zu qualifizieren
Zur Auswahl stehen diese Themen
- Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?
- Demokratie braucht auch meine Stimme
- Hinschaun, aufstehn und handeln
- Wir sind bunt – ja und?
- Generation global – das sind wir
- Aufeinander achten – es geht um unsere Zukunft
- Insta,Tik Tok – wisch und weg?
Ab diesem Schuljahr hat der ORF die Trägerschaft von „SAG’S MULTI!“ übernommen.
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