"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Austrian ex-chancellor Sebastian Kurz's press conference
Sebastian Kurz verlässt die österreichische Politik. Karl Nehammer soll neuer Parteichef werden.
  • Sebastian Kurz zieht sich komplett aus der Politik zurück.
  • Laut KURIER-Informationen dürfte ihm Innenminister Karl Nehammer als ÖVP-Chef folgen - er soll auch Alexander Schallenberg als Bundeskanzler ablösen.
  • Lesen Sie hier die ersten Reaktionen auf Kurz' Rückzug. 
  • Und hier den Kommentar von Innenpolitik-Chefin Daniela Kittner: "Kurz-Rückzug verändert die politische Landschaft"

Kurz: "Bin weder Heiliger noch Verbrecher"

"Wenn man auf einen prägenden Lebensabschnitt zurückblickt und im Blick zurück vor allem eins empfindet, nämlich Dankbarkeit, dann kann man sich glaube ich sehr glücklich schätzen", sagt Kurz bei seiner Rücktrittserklärung, Donnerstag-Vormittag. Er könne auf zehn Jahre Politik zurückblicken: als Staatssekretär, Außenminister und Bundeskanzler. "Ich habe stets mein Bestes gegeben und alles versucht", so Kurz.

Seine Kernthemen seien gewesen: Arbeit müsse sich auszahlen, Migration dürfe nicht unbegrenzt stattfinden. "Ich habe den Diskurs zu all diesen Themen persönlich eigentlich immer geschätzt", meint Kurz. Aber: Spitzenpolitik sei stetig ein Wechselbad an Gefühlen. "Zum einen ist es wunderschön, wenn man etwas bewegen kann", so Kurz. Gleichzeitig müsse man jeden Tag viele Entscheidungen treffen und stehe und ständiger Beobachtung. "Man hat fast ein bisschen das Gefühl, gejagt werden."

Dieser Eindruck - "gejagt zu werden" - habe ihn und sein Team aber auch zu Höchstleistungen getrieben. Man habe rund um die Uhr gearbeitet, für anderes sei kaum mehr Zeit gewesen. "Manches ist vernachlässigt worden, insbesondere die eigene Familie." Bei der Geburt seines Sohnes Konstantin sei ihm bewusst geworden, dass "es auch Schönes außerhalb der Politik gibt", sagt Kurz.

Former Austrian Chancellor Kurz resigns from all political duties, in Vienna

Begeisterung ist abgeflacht

Politik brauche 100 Prozent Begeisterung und Freude: "Die letzten Monate, die letzten Wochen, die letzten Tage, ist diese Begeisterung bei mir ein bisschen weniger geworden, das hat sich geändert." Er habe sich nur noch gegen Unterstellungen und Verfahren wehren müssen, verweist Kurz auf die Ermittlungen der WKStA. "Meine Leidenschaft für Politik ist in dieser Phase sicher auch ein Stück weit weniger geworden", erklärt Kurz.

"Ich habe selbstverständlich Fehlentscheidungen getroffen. Gleichzeitig möchte ich in aller Deutlichkeit sagen: Ich bin weder ein Heiliger, noch ein Verbrecher. Ich bin ein Mensch mit Stärken und Schwächen." Er freue sich "persönlich auf den Tag", an dem er vor Gericht beweisen könne, dass die Vorwürfe gegen ihn falsch seien.

Die Karriere von Sebastian Kurz im Schnelldurchlauf

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Start der Karriere in der JVP

Den Anfang seiner politischen Karriere machte Sebastian Kurz als Bundesobmann der Jungen Volkspartei (JVP). Dieses Amt übte er von 2009 bis 2017 aus.

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Kurz(e) Phase im Gemeinderat

Sein erstes politisches Mandat hatte er von 2010 bis 2011 als Mitglied des Wiener Gemeinderates und Landtags inne.

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Staat, Sekretär und Integration

Von 2011 bis 2013 war er in der Regierung von Werner Faymann Staatssekretär für Integration. Danach wechselte er für kurze Zeit in den Nationalrat.

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

So jung und schon Minister

Dann folgten von 2013 bis 2017 vier Jahre als Minister für Europa, Integration und Äußeres in den Regierung von Werner Faymann (II) und Christian Kern. Kurz war damals gerade 27 Jahre alt.

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Plötzlich alles Türkis

Im Mai 2017 wurde Kurz zum Parteiobmann der ÖVP gewählt.

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Die neue politische Bewegung

Kurz färbte die ÖVP von Schwarz auf Türkis um und trat mit „Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei (ÖVP)" zur Nationalratswahl 2017 an.

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Erste Wahl, erster Sieg

Dort feierte er mit 31,47 Prozent - ein Plus von 7,48 Prozentpunkten - einen klaren Wahlerfolg.

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Schwarz-Blau, so wie Wolfgang Schüssel

Am 18. Dezember 2017 wurde die Bundesregierung Kurz I, also eine Koalition aus ÖVP und FPÖ, angelobt.

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Ibiza - seit damals nicht nur eine Insel

Dann kam Ibiza und Kurz beendete am 18. Mai 2019 die Zusammenarbeit mit der FPÖ.

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Misstrauisches Parlament

Danach wurde Kurz in einem Misstrauensvotum des Nationalrats das Vertrauen versagt, er wurde seines Amtes enthoben. Das war der erste Misstrauensantrag in der Geschichte der Zweiten Republik, der erfolgreich war.

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Das Beste beider Welten

2019 trat Kurz erneut als Spitzenkandidat für die ÖVP an und wurde abermals klare Nummer eins. Gemeinsam mit den Grünen wurde eine Koalition gebildet, die seit Anfang 2020 regiert.

"Gefühl, gejagt zu werden": Sebastian Kurz zieht sich komplett aus Politik zurück

Das Ende, der Abang

Als dann die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft 2021 Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts von Korruption gegen Kurz aufnahm, gab er am 9. Oktober seinen Rückzug als Bundeskanzler bekannt.

Knapp zwei Monate später, am 2. Dezember, erklärte Kurz seinen Rücktritt von allen politischen Ämtern.

Geburt hat "alles andere getoppt"

Er empfinde "keinen Schwermut", bilanzierte Kurz. "Mit 35 Jahren darf ich jetzt zurückblicken auf zehn Jahre Dienst an der Republik." Papst, Präsidenten, den Dalai Lama, seine Freunde am Westbalkan, Allianzen auf europäischer Ebene: Er habe unglaubliche Erfahrungen machen dürfen, sagt Kurz.

"Ich halte es für unglaublich schön, sich für etwas einsetzen zu dürfen, woran man glaubt. Es ist unglaublich schön, für die eigene Republik, das eigene Land arbeiten zu dürfen", erklärt Kurz. Er sei vielen dankbar: seinem Team, den Ministern, bei seinen Koalitionspartnern FPÖ und Grünen, seinen Förderern.

Die Geburt des eigenes Kindes habe "alles andere getoppt", was er zuvor erlebt habe, so Kurz - auch seine beiden Wahlsiege 2017 und 2019.

Kurz: Politik - ein Wechselbad der Gefühle

Am morgigen Freitag wird Kurz als Parteiobmann zurücktreten und die Politik verlassen. August Wöginger wird wieder ÖVP-Klubobmann, Kurz freut sich auf Zeit mit seiner Familie: "Ich gebe zu, ich stehe heute da und bin nicht nur gespannt auf diesen neuen Lebensabschnitt, ich freue mich auch darauf."

Beim Hinausgehen wurde er noch gefragt, wie es jetzt mit ihm weitergehe. "Ich werde jetzt aufbrechen und meinen Sohn und meine Freundin aus dem Spital abholen", sagt Kurz, lächelt und geht.

Laut KURIER-Informationen dürfte der aktuelle Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) als Parteichef auf Kurz folgen. Zudem könnte er auch das Kanzleramt von Alexander Schallenberg übernehmen.

LIVE

Liveticker: Personalrochade bei der ÖVP

  • |Karl Oberascher

    Wieder alles neu: Das neue Team von Karl Nehammer – und wie es dazu kam

    Was heute passiert ist... Wir haben das Ganze für Sie noch einmal zusammengefasst. 

    Die zweite Regierungsrochade in zwei Monaten

  • |Elisabeth Hofer

    Rendi-Wagner spricht morgen

    SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wird sich morgen Vormittag zur aktuellen innenpolitischen Lage äußern.

  • |Elisabeth Hofer

    Das wars von Herbert Kickl.

  • |Elisabeth Hofer

    Neuwahlantrag ehestbald

    Die FPÖ werde bei der erstmöglichen Gelegenheit einen Neuwahlantrag einbringen. Kickl hofft auf die Stimmen von Neos, SPÖ und Grünen. "Wenn die Grünen nicht mitgehen, ist der Anstand immer dort, wo gerade kein Grüner ist."

  • |Elisabeth Hofer

    Türkis-blaue Neuauflage?

    Sollte es zu Neuwahlen kommen, würde Kickl dann mit der ÖVP regieren wollen? Zu dieser Frage wollte er sich trotz aller vorangegangener Kritik nicht äußern.

  • |Elisabeth Hofer

    Keine Unschuld vom Lande

    Nehammer sei alles andere als die Unschuld vom Lande, sagt Kickl. Er habe "zu diesem Mann als Bundeskanzler kein Vertrauen".

  • |Elisabeth Hofer

    Kickl sieht Opposition und Grüne in der Pflicht

    Auch die anderen Oppositionsparteien sieht Kickl in der Verantwortung. Sie mögen einen Neuwahlantrag unterstützen, fordert er sie auf. Auch die Grünen sieht Kicklin der Pflicht. "Ist in der Zwischenzeit das grüne Parteiporgramm durch Nicolo Machiavelli ersetzt worden? (...) Das fehlt ja gerade noch, dass Nehammer und Kogler zur nächsten Kinderabschiebung gemeinsam fahren im Polizeiauto, weil sie sich so gut verstehen."

  • |Elisabeth Hofer

    Aufruf an den Bundespräsidenten

    Den Bundespräsident fordert Kickl auf, "nicht alles kommentarlos zu unterschreiben, was Ihnen diese Leute auf den Tisch knallen". Versager und Spalter könnten nciht für das Aufhetzen der Bevölkerung mit neuen Ämtern belohnt werden. "Nutzen Sie die nächsten Stunden um noch einmal darüber nachzudenken", appelliert er an Van der Bellen
  • |Elisabeth Hofer

    Lachnummer und Sorgenkind

    International sei Österreich zu einer Mischung aus Lachnummer und Sorgenkind gemacht worden, attestiert Kickl. Darum seien Neuwahlen so rasch wie möglich der einzige verantwortungsvolle Schritt. Seit  der letzten Wahl habe sich vieles ganz grundlegend geändert. Die Menschen seien enttäuscht über das Versagen der Regierung.

  • |Elisabeth Hofer

    Politische Leichen

    "Es geht dem Herrn Nehammer nicht um das Land, es geht um den Versuch, politischen Leichen noch einmal Leben einzuhauchen".

  • |Elisabeth Hofer

    "Da geht es ja zu wie in einem Laufhaus"

    Was es für Österreich nun brauche, seien Neuwahlen "statt dem x-ten neuen Aufguss". Was sich abspiele, sei eine veruschte Rückabwicklung der Umfärbung von schwarz auf türkis. "Aus dem Schmetterling wird jetzt wieder die alte hässliche Raupe. Das soll das Zukunftskonzept für österreich sein" Was wir erleben, sei auch der Versuch der Abstreifung jeder Verantwortung. "Da geht es ja zu, wie in einem Laufhaus", erklärte Kickl im Hinblick auf die Minister-Rochade.

  • |Elisabeth Hofer

    Kickl "fassungslos"

    "Wahrscheinlich brauchen wir nur noch zwei oder drei neue Bundeskanzler, dann haben wir Weihnachten erreicht", sagt Kickl. Er sei fassungslos angesichts des Dilletantismus und der Dreistigkeit der ÖVP. Dass Kurz weg sei, sei nicht alles, was es braucht, um weiteren Schaden für die Republik zu verhindern. Vielmehr müsse die Regierung in ihrer Gesamtheit weg.

  • |Elisabeth Hofer

    FPÖ-Chef Herbert Kickl spricht.

  • |Elisabeth Hofer

    Danke und Glückwünsche

    Er habe "Kinder sind unsere Zukunft" in den Fokus seines Handelns gestellt. Seinem Nachfolger wünscht er alles Gute. Faßmann bedankt sich bei seinem Kabinett, den Journalisten, der Lehrergewerkschaft, den Schülern, Eltern und Schulleitungen. "Um Nachsicht" bittet er für Verzögerungen der Informationsweitergab. Auch bei seiner Familie bedankt sich Faßmann.

  • |Elisabeth Hofer

    Was ist passiert

    Faßmann zählt die Fortschritte der vergangenen Jahre auf: Sprachbildung, Sommerschule, schließen der Bildungsschwere durch Förderung der Leistungsschwächern, Digitalisierung der Schulen, digitale Grundbildung als neues Schulfach, die Weiterentwicklung der Zentralmatura inklusive Einrechnung der Jahresnote, Erinnerungsarbeit und Kampf gegen Antisemitismus ist verarnkert worden.

    Bei den Universitäten: Ordentliche Budgetierung für drei Jahre, sie könnten nun expandieren wie in den 70er Jahren, die TU Oberösterreich in Planung, die UG-Novelle, um neue Gestaltungsmöglichkeiten für Universitätsleitungen zu geben.

    Auch eine "Forschungspolitik aus einem Guss" sei möglich geworden.

  • |Elisabeth Hofer

    "Ohne Wehmut oder Groll"

    Mit viel Freude habe er in den vergangenen Jahren das österreichische Bildungssystem gestaltet, sagt Faßmann. Er habe es aber dem neuen Kanzler freigestellt, sich sein Team selbst zusammenzustellen. Das Ergebnis akzepiere er und er gehe ohne Wehmut oder Groll.

  • |Elisabeth Hofer

    Faßmann erklärt sich

    Um 14.00 Uhr spricht der scheidende Bildungsminister.

  • |Kevin Kada

    Neuer Innenminister: Gerhard Karner, der niederösterreichische Hardliner

    Mit Gerhard Karner holt Karl Nehammer einen Innenminister in sein Regierungsteam, der vor einigen Jahren in der Landesparteizentrale in St. Pölten sein Chef gewesen war. Ein Mann mit viel Polit- und Innenministeriumserfahrung.

  • |Josef Siffert

    Und aus

    Das wars dann auch schon. Mit den Worten "Wir müssen zurück zu unseren Arbeitsterminen" beendet Kogler sein Statement.

  • |Josef Siffert

    Arbeitsfähigkeit muss gegeben sein

    "Die Arbeitsfähigkeit der Regierung insgesamt und der einzelnen Personen muss gegeben sein." Das hätten die Grünen auch bei Bekanntwerden der Chats von Beginn an betont.

    Kogler sei weder "beschwert", noch "erleichtert" über die Personalrochade. Kogler habe nie verleugnet, dass in vielen Bereichen mit Sebastian Kurz harte Verhandlungen stattgefunden hätten.

  • |Josef Siffert

    Regierungsvertrag hält

    Der Regierungsvertrag enthalte "große grüne Handschrift", entsprechend werde entlang dieser Leitlinien gearbeitet. Wer diese umsetze, sei aber gar nicht so wesentlich, so Kogler.

  • |Josef Siffert

    Müssen sofort weiterarbeiten

    Kogler drängt, rasch weiterzuarbeiten. Das neue Kabinett sollte entsprechend mit Beginn nächster Woche stehen und könne dann weiter "Verantwortung für Österreich" übernehmen. Es werde entlang der Vereinbarungen weitergearbeitet. Neuwahlen braucht es da keine. 

    Personelle Entscheidungen des Koalitionspartners will Kogler nicht kommentieren. Die Arbeitsbasis mit Nehammer sei gut, das betreffe viele weitere Grüne - auch "entgegen des Rufes, den Nehammer" genießt. 

    "Haben gewisse Routine, was Ministerwechsel betrifft", so Kogler. Vertrauen ist freilich verloren gegangen, vor allem gegenüber der Bevölkerung. Das gelte es jetzt zurückzuarbeiten. Kommentare zur Personalentscheidung des Koalitionspartners seien da wenig opportun.

  • |Josef Siffert

    Kogler am Wort

    Werner Kogler gratuliert Nehammer. "Wir sind gemeinsam in Kontakt mit dem Büro des Bundespräsidenten." Entsprechend schnell werde die neue Regierung wieder arbeitsfähig sein. Herausforderungen gebe es genug: Pandemie, Umsetzung der ökosozialen Steuerreform, Budgetschwerpunkte, Justizreform. Die Ziele im Regierungsprogramm sollen vorangetrieben werden. Kogler freut sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen.

  • |Josef Siffert

    Kogler: Guter Koalitionsvertrag

    Mit der ÖVP gebe es einen "sehr guten" Koalitionsvertrag mit "großer grüner Handschrift". Da "brauchen wir nicht viel rumtun", meinte Kogler gegenüber Ö1. Es gelte die anstehenden wichtigen Punkte nur "weiter umsetzen", etwa im Klimaschutz und der Modernisierung der Wirtschaft, "um uns aus der Pandemie rauszukämpfen".

    Die Frage, was die Grünen für ihre Zustimmung zum großen ÖVP-Umbau bekommen hätten, wies er zurück: Es sei jetzt "nicht die Zeit, sich wechselseitig Forderungen zu stellen". Nötig sei - auch mit Blick auf die Corona-Pandemie - dass es "in Verantwortung und Stabilität weitergeht". Mit Nehammer habe er gestern und heute telefoniert, ein längeres Gespräch sei vereinbart.

  • |Josef Siffert

    Kogler-Statement in wenigen Minuten

    In ein paar Minuten wird Vizekanzler Werner Kogler zur Personalrochade beim Koalitionspartner Stellung beziehen. Im Ö1-Mittagsjournal bekräftigte Kogler, dass er und andere Grüne eine "sehr gute Gesprächsbasis" zum neuen Kanzler Karl Nehammer hätten - wenngleich man in Migrationsfragen bekanntermaßen "unterschiedliche Auffassungen" vertrete.

    Kogler sieht keinen Grund, jetzt das Regierungsprogramm neu zu verhandeln. Die Grünen stünden "zur Verantwortung und für Stabilität in der Regierung".

  • |Josef Siffert

    Nehammer Başbakan oldu: ÖVP hükümet ekibindeki değişiklikler

    Hükümet ekibinde büyük bir değişiklik bekleniyordu.

  • |Karl Oberascher

    Tabula rasa!

    Neuer Kanzler, drei neue Minister, neues Kabinett: Karl Nehammer löscht die Ära Sebastian Kurz von der Regierungstafel. Ob das gut geht? Richard Grasl hat die aktuelle Regierungsumbildung kommentiert: 

  • |Karl Oberascher

    Die Regierungsumbildung auf einen Blick...

    ... ausgelöst durch den Rücktritt von Sebastian Kurz.

  • |Karl Oberascher

    Neuwahl für Kickl "unausweichlich", SPÖ stünde bereit

    Wie reagiert der politische Mitbewerb auf die ÖVP-Rochaden? Einigermaßen erwartbar - und doch recht deftig. FPÖ-Chef Herbert Kickl hat am Freitag nach dem Abgang von Sebastian Kurz als ÖVP-Parteiobmann und der Designierung von Karl Nehammer als dessen Nachfolger und Kanzler neuerlich auf Neuwahlen gedrängt. Daran führe "kein Weg mehr vorbei", erklärte Kickl. Auch die SPÖ stünde für eine Neuwahl bereit, wie SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried in einer Aussendung betonte.

  • |Elisabeth Hofer

    Kosak wird Kanzlersprecher

    Daniel Kosak, bisher Sprecher von Elisabeth Köstinger, wird Kanzlersprecher.

  • |Elisabeth Hofer

    Das war's

    Damit ist Nehammers Statement zu Ende.

  • |Elisabeth Hofer

    Was passiert mit Linhart?

    Der neue Innenminister Karner sei ein Politikprofi. Schallenberg sei in enger Absprache "mit seinem Vorgängerminister" - man werde eine gute Lösung finden.

  • |Elisabeth Hofer

    Axel Melchior bleibt Generalsekretär

  • |Elisabeth Hofer

    Keine Statutenänderung

  • |Elisabeth Hofer

    Neues Regierungsteam

    Finanz: Magnus Brunner

    Inneres: Karner

    Bildung: Polaschek

    Staatssekretariat im Bundeskanzleramt: Claudia Plakolm

    Außenministerium: Alexander Schallenberg

  • |Elisabeth Hofer

    Dank an Schallenberg

    Nehammer bedankt sich auch bei Schallenberg, der bereit war, Verantwortung zu übrenehmen und "im wahrsten Sinne des Wortes der Republik zu dienen".

  • |Elisabeth Hofer

    Warum diese drei Werte?

    "Freiheit ist ein kostbares Gut aber die eigene Freiheit sollte dort enden, wo die des anderen beginnt. Solidarität ist einer der Grundwerte der christlich-sozialen Philosophie und zeigt sich vor allem in der Krise. Mit Solidarität muss man dafür sorgen, dass wir die Freiheit, die wir alle so sehr lieben zurückbekommen (...) Wir alle gemeinsam haben es in der Hand, die Freiheit für uns alle wieder zurückzuerlangen." Die Freiheit wird durch das Virus eingeschränkt, nicht durch politische Agitationen.

  • |Elisabeth Hofer

    Drei Grundwerte

    Nun müsse man Linien halten "wenn es um Migartionspolitik geht und um Sicherheit". Verantwortung, Solidarität und Freiheit seien für ihn die drei Grundbegriffe.

  • |Elisabeth Hofer

    Lob für Kurz

    Er habe großen Respekt vor Kurz, der den Weg frei gemacht habe und in seiner Zeit als Bundesparteiobmann viel geprägt habe. Man habe mit ihm wieder Menschen erreicht, die sich davor von der Volkpartei abgewendet hätten und "vom Leben nicht bevorzugt sind" - darunter Kleinverdiener und Mindestpensionisten.

  • |Elisabeth Hofer

    "Wertegeprägt"

    Es sei ein Privileg, die Neue Volkspartei anführen zu dürfen. "Wir sind in der Breite der Gesellschaft Österreichs vertreten, um Politik für die Menschen, die in Österreich leben, zu machen". Die Volkspartei würde auszeichnen, dass sie wertegeprät ist und in die Zukunft arbeitet, ohne auf das Fundament dieser Werte zu vergessen.

  • |Elisabeth Hofer

    Es geht los - Nehammer spricht

    Er sei einstimmig zum Bundesparteiobmann bestellt worden und gleichzeitig zum Kandidaten für den Bundeskanzler. Es sei eine große Ehre, mit diesem Vertrauensvotum ausgestattet worden zu sein.
  • |Elisabeth Hofer

    Polaschek neuer Bildungsminister

    Schützenhöfer bestätigt auch Martin Polaschek als Nachfolger von Faßmann.

  • |Elisabeth Hofer

    Den Grünen Luft zum Atmen geben, was heißt das?

    Den Grünen Luft zum Atmen geben, was heißt das? Schützenhöfer: "Dass man ihnen jetzt nicht auf den Leib rücken muss."

  • |Elisabeth Hofer

    "Den Grünen Luft zum Atmen geben"

    Schützenhöfer sagte auch: "Wir wissen, wie es um die Volkspartei steht und dass wir nicht gleich nach den Sternen greifen werden." Er glaube nicht an Neuwahlen. "Wir müssen den Grünen Luft zum Atmen geben."
    Offenbar wird Nehammer aber kein Durchgriffsrecht mehr haben. "Es gibt nichts Erfolgreicheres, als Erfolg", sagt Schützenhöfer. Er betont, dass der neue Parteichef Wert auf die Vielfalt der Volkspartei legen soll.
  • |Elisabeth Hofer

    Nehammer neuer Kanzler

    Laut Schützenhöfer hat die ÖVP Nehammer einstimmig zum Kanzler gewählt.

  • |Josef Siffert

    Schützenhofer reist ab

    Auch der steirische Landeshauptmann verlässt die Beratungen. 

  • |Josef Siffert

    Mikl-Leitner verlässt Sitzung

    Johanna Mikl-Leitner verlässt die Sitzung auch schon wieder. Die Landeshauptfrau hat sich in den Beratungen gestern Abend für Nehammer als neuen Kanzler und Parteichef stark gemacht.

  • |Josef Siffert

    Warten, Warten, Warten

    Aus der Politischen Akademie berichten die Kollegin Ida Metzger und Kollege Michael Hammerl. Vorerst ist Warten angesagt.

    Das Pressestatement wird sich etwas verzögern. Vor die Presse treten wird der neue Parteiobmann und Bundeskanzler - also Karl Nehammer. Gleichzeitig werden die neuen Minister präsentiert, heißt es. Ergo dürften sämtliche Personalien bereits feststehen.

  • |Josef Siffert

    Stiller Beobachter: der Granderwasser-Automat

    Bei längeren Besprechungen und Sitzungen kann es ja schonmal vorkommen, dass man sich den Mund fusselig redet. Abhilfe kann da der Granderwasser-Automat in der Politischen Akademie schaffen.

  • |Josef Siffert

    FPÖ drängt weiter auf Neuwahlen

    FPÖ-Chef Herbert Kickl hat am Freitag einmal mehr auf Neuwahlen gedrängt. Daran führe "kein Weg mehr vorbei", erklärte Kickl.

    Das Wahlergebnis von 2019 spiegle aber in keiner Weise die aktuelle Gemütslage innerhalb der Bevölkerung wider, so Kickl. Das mittlerweile aufgeflogene "ÖVP-Korruptionssystem" sowie das "skandalöse Verhalten der ÖVP in der Corona-Politik" seien Grund genug für Neuwahlen.

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