Innenpolitik: Die meistverkauften Geschichten des Jahres

Innenpolitik: Die meistverkauften Geschichten des Jahres
Diese Geschichten aus dem Inneren haben viele Menschen heuer dermaßen interessiert, dass sie den KURIER abonniert haben.

Der Transparenz halber: Würde es in dieser Liste um die meistgeklickten Geschichten gehen, würde sie eine weitaus höhere Coronavirenlast beinhalten.

Wenn es darum geht, dank welcher Stories die meisten Abos abgeschlossen wurden, zeigt sich ein abwechslungsreicheres Bild. Den Anfang macht dennoch eine alte Bekannte: eine vorab geleakte Verordnung des Gesundheitsministeriums.

1. Corona-Verordnung: Der komplette Entwurf für den November-Lockdown

Am 3. November ging Österreich zum zweiten Mal in den Lockdown. Mit großer Spannung wurde die neue Verordnung erwartet, der KURIER ergattere den Entwurf vorab und berichtete bereits am 31. Oktober über alle Details. Beinahe alle Veranstaltungen waren wieder verboten, Gastronomie und Hotels mussten schließen, von 20 bis 6 Uhr wurde eine nächtliche Ausgangssperre eingeführt.

2. Warum Rendi-Wagner nun das Aus als SPÖ-Chefin droht

Auf Platz zwei: eine Geschichte aus Zeiten vor Corona. Als SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner im Februar ankündigte, 160.000 Parteimitglieder über ihren Verbleib als Parteichefin abstimmen zu lassen, rumorte es gewaltig. Ein Nachfolge-Modell mit Michael Ludwig war im Gespräch. Drei pandemische Monate später erhielt Rendi-Wagner bei einer erstaunlich hohen Beteiligung von 41,3 Prozent der Mitglieder 71,4 Prozent der Stimmen und überstand damit die Befragung.

3. Gerüchte, warum Harald Vilimsky als Generalsekretär geht

Am 8. Jänner stand fest: Harald Vilimsky und Christian Hafenecker geben ihre Posten als Generalsekretäre der FPÖ auf, Michael Schnedlitz wird ihr Nachfolger. Gerüchte machten die Runde, dass sich Vilimsky stattdessen der DAÖ und Heinz-Christian Strache anschließen könnte. Es blieb bei den Gerüchten.

4. Straches Spesen als Minister: Mehr als eine halbe Million Euro

Die Spesenaffäre rund um Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache war auch 2020 ein Dauerbrenner. Allein der Umbau seines Büros, die Sanierung der Sanitäranlagen und ein "Sicherheitskonzept" kosteten rund 500.000 Euro, berichtete der KURIER. Es gilt die Unschuldsvermutung.

5. Wutlehrerin Wiesinger patzt alle an - und muss gehen

Anfang Jänner war Susanne Wiesinger noch Ombudsfrau im Bildungsministerium von Heinz Faßmann. Auch türkise Politiker sahen sich in Wiesingers erstem gedruckten Werk "Kulturkampf im Klassenzimmer – Wie der Islam die Schulen verändert. Bericht einer Lehrerin" bestätigt. Als die Wutlehrerin dann ein neues Buch mit dem Titel "Machtkampf im Ministerium. Wie Parteipolitik unsere Schulen zerstört" veröffentlichte und gegen so gut wie alles und jeden austeilte, war ihre politische Karriere schnell wieder zu Ende.

6. 14 Jahre in der Justizmühle: "Die Zeit bekomme ich durch Freispruch nicht zurück"

Dauern in Österreich die Verfahren zu lange? Nein, hier geht es nicht um Karl-Heinz Grasser, sondern um Internetpionier Werner Böhm. 2001 legte er eine Pleite hin. Erst 2015 wurde er für unschuldig erklärt. Ein KURIER-Interview mit Böhm, "über die Ohnmacht des Angeklagten", sorgte Mitte Februar für Aufsehen.

7. Van der Bellen zur Halbzeit: "Ich musste Macht ausüben"

Der Bundespräsident spricht über die Karriere seiner Ehefrau, sein Verhältnis zu Kurz und den Grünen, über seine Pitzeligkeit und welches Gesetz er diskret beeinspruchte. Stattgefunden hat dieses Interview vor Corona.

8. Sebastian Kurz: So geht es nach Ostern weiter

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die langen Schlangen vor den Baumärkten, Mitte April? So sah es aus, das schrittweise Hochfahren nach Ostern. Angekündigt wurde es zuvor im KURIER wie folgt: "Geht alles nach Plan, wird nach Ostern zuerst der Handel hochgefahren. Schrittweise werden andere Lockerungen folgen. Erst später die Schulen dran kommen, weil man Kindern schwer Abstand verordnen könne."

9. Bilder zeigen Gudenus bei mutmaßlichem Drogenkonsum: War er erpressbar?

Eventuell "Schnee von gestern", aber unsere Leserinnen und Leser hat es bewegt: Ein Foto von Johann Gudenus beim mutmaßlichen Drogenkonsum, Teil des 378 Seiten starken Zwischenberichts der SOKO Ibiza. Der angebliche Suchtgiftkonsum war aus mehreren Gründen brisant und berichtenswert: Gerade die FPÖ verschrieb sich dem Kampf gegen illegale Drogen, außerdem könnte Gudenus aufgrund des Fotos erpressbar gewesen sein.

10. Integrationsministerin: "Mädchen tragen Kopftuch nie freiwillig"

Am Jahresbeginn meinte Susanne Raab (ÖVP) noch: "Klar ist: Jedes Kind, das zum Kopftuch gezwungen wird, ist eines zu viel." Sie forderte die Ausweitung des Verbots auf Pflichtschulen, was für heftige Diskussionen sorgte. Mittlerweile hat der Verfassungsgerichtshof dem Thema allen Wind aus den Segeln genommen und sogar das Kopftuchverbot Volksschulen gekippt.

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