An ihrer statt soll künftig Michael Schnedlitz aus
Wiener Neustadt stehen. Der Niederösterreicher galt wie berichtet als ein potenzieller Nachfolger. Infrage kamen zudem die Nationalratsabgeordneten Susanne Fürst und Hannes Amesbauer sowie Ex-Mediensprecher Hans Jörg Jenewein. Künftig soll Schnedlitz jetzt die Geschicke des Generalsekretariats allein leiten.
Der Vorstand habe einstimmig für ihn votiert. Offiziell wird Schnedlitz erst Ende Jänner von der Parteileitung bestellt werden. Was für den 35-Jährigen spricht, sei einfach: „unglaubliche Loyalität“, heißt es auf KURIER-Nachfrage.
Loyal war er stets nicht nur gegenüber der
FPÖ, sondern vor allem gegenüber seinem Freund Udo Landbauer. Als sich dieser wegen der Liederbuch-Affäre für einige Zeit aus der Politik zurückzog, wechselte Schnedlitz als Statthalter in den Landtag. Und machte den Platz wieder frei, als die Verfahren gegen Landbauer eingestellt wurden. Dafür wechselte er als Landesparteisekretär in die Parteizentrale in St. Pölten. Zudem ist er Nationalratsabgeordneter und Bürgermeisterstellvertreter in Wiener Neustadt. Schnedlitz gilt als „Arbeitstier“, das sein Leben der Politik vollkommen unterordnet.
Offiziell – so versichern die Ex-Generalsekretäre a. D. Vilimsky und Hafenecker – sei ihr Rückzug freiwillig. Und hätte viel früher geschehen sollen. Ibiza und die Parteikrise änderten jedoch alles. „Man lässt die Truppe nicht allein“, so Hafenecker, der seit Mai 2018 im Amt war, seinen Verbleib. Der 39-Jährige soll stellvertretender Landeschef in Niederösterreich bleiben und eine „wesentliche Rolle im Parlamentsklub“ bekommen. Anders die Lage bei Vilimsky. Er sieht nach 14 Jahren die „Zeit gekommen, an eine jüngere Person zu übergeben“. Der 53-Jährige will sich auf seine Funktion in der blauen EU-Delegation und denWien-Wahlkampf konzentrieren.
Inoffiziell gehe es um eine „knallharte Umstrukturierung der Partei“. Vilimsky gilt in der FPÖ als Strache-Mann. Auch nach Publikwerden des Ibiza-Videos und der Spesenabrechnung des Ex-FPÖ-Chefs habe er nie ein schlechtes Wort über Heinz-Christian Strache verloren. Einige FPÖ-Funktionäre spekulieren gar, Vilimsky verlasse nicht nur den Posten, sondern auch die Partei, um der Allianz für Österreich beizutreten: DAÖ, jenen drei Wiener FPÖ-Gemeinderäten, die mit Strache an der Spitze in die Wien-Wahl gehen wollen. Strache hält sich noch bedeckt, ob er DAÖ beitritt. Für Freitag hat DAÖ-Gründer Karl Baron eine Pressekonferenz in Wien anberaumt. In
Leoben will die FPÖ heute ihre Beschlüsse wie strenge Compliance-Richtlinen präsentieren.
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