Alma Zadić: "Das ist kein tragbarer Zustand“

Alma Zadic
Die grüne Justizministerin über Suspendierung und Tod des Justiz-Sektionschefs Christian Pilnacek, das Buwog-Urteil und geflohene Häftlinge.

Laut APA-OGM-Index hat die erste grüne Justizministerin besonders hohe Vertrauenswerte – am politischen Parkett ist sie steter Kritik des Koalitionspartners ausgesetzt.

KURIER: Korruptionsexperte Martin Kreutner soll als Leiter der Untersuchungskommission hinsichtlich möglicher Einflussnahmen auf staatsanwaltschaftliche Vorgänge in einem halben Jahr 13 Jahre unter die Lupe nehmen. Ist das nicht zu kurz?

Alma Zadić: Kreutner und fünf bis sechs ausgewiesene Experten werden entscheiden, welche Verfahren zur Prüfung infrage kommen. Ja, die Dauer bis Mai 2024 ist ambitioniert, aber ich bin davon überzeugt, dass die Kommission das schaffen wird. Denken Sie an die Zerbes-Kommission (zum Terror-Anschlag in Wien, Anm.), diese hatte viel weniger Zeit.

Alma Zadić: "Das ist kein tragbarer Zustand“

Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek und Justizministerin Alma Zadic im März 2020

Der Untersuchungszeitraum geht von 2010 bis 2023, Sektionschef Christian Pilnacek war ab 2020 suspendiert. Was wollen Sie über die letzten drei Jahre herausfinden?

Es gibt Vorwürfe, die bis in das Jahr 2022 reichen. Es gibt den Verdacht, dass versucht wurde, Einfluss auf die Justiz und Ermittlungsbehörden auszuüben. Es ist wichtig, das nicht an Personen festzumachen, sondern gesamtheitlich anzusehen.

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Wird das Telekom-Verfahren untersucht werden, von dem Christian Pilnacek in dem Mitschnitt spricht?

Die Kommission und die ihr angehörigen Experten werden entscheiden, welches Verfahren und welche Vorgänge sie untersuchen. Aber ja, dieses Verfahren ist naheliegend.

Wäre seine Suspendierung heuer aufgehoben worden?

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