Zadić gegen Edtstadler: Getrennte Wege bei Justizreform

Justizministerin Alma Zadić (Grüne)
Die grüne und die türkise Ministerin diskutieren bei separaten Veranstaltungen über Generalstaatsanwalt und Rechte von Beschuldigten. Den Anfang machte Zadić – und wurde in ihrem Standpunkt bestärkt.

Die Debatte um den Bundes- bzw. Generalstaatsanwalt und um die Beschuldigtenrechte nimmt wieder Fahrt auf. Bloß: Die zuständigen Ministerinnen Alma Zadić und Karoline Edtstadler reden weniger miteinander als aneinander vorbei.

Am Donnerstag veranstaltete das Justizministerium einen „JustizDialog“ mit dem Titel: „Strafverfolgung in modernen Demokratien“, die Keynote hielt Hausherrin Zadić.

Am kommenden Montag laden dann Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Strafrechtler Peter Lewisch zu einem „Symposium zu aktuellen Fragen einer StPO-Reform“, hier hält ÖVP-Ministerin Edtstadler die Keynote (der KURIER berichtete).

Interventions-Angst

Der General- bzw. Bundesstaatsanwalt soll die Justizministerin an der Weisungsspitze ablösen. Gerade in den vergangenen Jahren sind Strafverfahren – siehe Ibiza-Causa – und damit auch das Weisungsrecht (partei-)politisch extrem aufgeladen.

Bestand früher die Sorge, dass ein Justizminister zu stark eingreift, ist jetzt eher das Gegenteil der Fall. Darauf machte Clemens Jabloner, Ex-Vizekanzler und Ex-Justizminister, beim „JustizDialog“ aufmerksam.

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