Gewaltambulanzen: Pilotprojekte starten noch heuer

Gewaltambulanzen: Pilotprojekte starten noch heuer
Bundesweite Ausrollung im kommenden Jahr geplant. Neben fixen Standorten könnte es auch mobile Einheiten geben, die zu den Opfern kommen.

Nur sieben bis acht Prozent der Gewalttaten gegen Frauen können aufgeklärt und die Täter verurteilt werden. Diese Quote zu heben, wurde beim Gewaltschutzgipfel der türkis-grünen Regierung vor einem Jahr von Justizministerin Alma Zadić als Ziel definiert.

In diesen Ambulanzen sollen Verletzungen von Opfern dokumentiert und Spuren gesichert werden, sodass sie in späteren Gerichtsverfahren als Beweismittel verwendet werden können.

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Als Vorbild dient der Ministerin unter anderem Belgien: Dort habe sich die Verurteilungsquote nach der Einrichtung der Gewaltambulanzen verdoppelt, wie sie zuletzt sagte.

Am Montag heißt es auf KURIER-Anfrage im Justizministerium, dass derzeit noch ein „reger inhaltlicher, interministerieller Austausch“ hinsichtlich der praktischen Umsetzung stattfinde.

Beteiligt sind Justiz-, Innen-, Gesundheits- und Frauenministerium. Jedes dieser Ressorts soll auch einen Beitrag zur Finanzierung leisten.

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Mobile Einheit

Noch heuer will man mit ersten Pilotprojekten in Wien und in der Steiermark starten. „Diese sollen anschließend legistisch verankert werden und die Gewaltambulanzen bundesweit ausgerollt werden.“

Man stehe mit den gerichtsmedizinischen Instituten in Wien und Graz in Verbindung, die die Regionen Ost und Süd abdecken sollen.

An welchen Standorten die Gewaltambulanzen angesiedelt sein werden, steht noch nicht fest. Überlegt werden auch mobile Einheiten, die bei Notrufen zu den Opfern kommen. 

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