2015: Das war das politische Jahr

Solidarität mit Charlie Hebdo: Terror hat das Jahr geprägt.
Von Charlie Hebdo bis zur Wien-Wahl: Der KURIER blickt auf die wichtigsten politischen Ereignisse zurück.
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2015: Das war das politische Jahr

Dezember: Kampf gegen Terror

Nach den Anschlägen in Paris formieren sich mehrere Staaten auf Initiative Frankreichs zu einer Allianz gegen den Terror. Der IS gerät in Syrien und dem Irak unter Druck.

November: Terror erschüttert Paris

Bei beinahe zeitgleichen Anschlägen auf die Pariser Konzerthalle Bataclan, eine Reihe von Bars und Restaurants sowie das Fußballstadion Stade de France töten Islamisten 129 Menschen. Sieben Selbstmordattentäter sterben. Noch in der Nacht verhängt Frankreichs Staatschef Francois Hollande den Ausnahmezustand.

Oktober: Wien wählt

Die Wiener Gemeinderatswahl bringt zwar nicht das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPÖ und FPÖ, doch die Freiheitlichen legen deutlich zu, während die Sozialdemokraten verlieren. Bei den Bezirksvertretungswahlen erobert die FPÖ mit Simmering erstmals einen Bezirk.

September: Flüchtlingskrise spitzt sich zu

Immer mehr Flüchtlinge kommen über die Balkanroute nach Europa. Verschärft wird die Wanderbewegung durch die Ankündigung Deutschlands, keine Syrer mehr abzuschieben.

Hunderte Flüchtlinge stürmen in der ungarischen Hauptstadt Budapest Züge in Richtung Wien. Es kommt zum Chaos am Wiener Westbahnhof, als die Menschen versuchen, Anschlusszüge nach Deutschland zu erreichen. Die immer weiter steigenden Flüchtlingszahlen spitzen den Streit um eine gemeinsame Asylpolitik in der Europäischen Union zu. Alle Artikel zum Thema Flüchtlinge gibt es hier.

August: US-Botschaft in Havanna eröffnet

Die USA haben 14. August hissen nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder die eigene Flagge an der Botschaft in dem sozialistischen Karibikstaat.

US-Außenminister John Kerry ist kurz zuvor als erster US-Außenminister seit 1945 extra nach Havanna gereist. Beide Länder hatten erst am 20. Juli ihre Beziehungen normalisiert. Diese waren 1961 auf einem Höhepunkt des Kalten Krieges zwischen West und Ost abgebrochen worden.

Juli: Griechenland Referendum

Inmitten des griechischen Schuldenstreits kündigt Premier Alexis Tsipras ein Referendum über die Reformvorschläge der internationalen Gläubiger an. Das Ergebnis: 61 Prozent der Griechen stimmen gegen weitere Sparmaßnahmen. Die Lösung aller Probleme ist das nicht.

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Schlange an Bankomat in Athen
Juli II: Historische Einigung im Atomstreit in Wien

Im jahrelangen Atomstreit einigen sich der Iran und die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland in Wien auf ein langfristiges Abkommen. Teheran verpflichtet sich darin, sein Atomprogramm stark zurückzufahren. Im Gegenzug sollen die gegen das Land verhängten Sanktionen aufgehoben werden.

Juni: Blutbad in Charleston

Der 21-jährige Dylann Roof tötet in einer von Schwarzen besuchten Kirche in Charleston neun Menschen. Der Schütze, dem zunächst die Flucht gelingt, wird bei einer Verkehrskontrolle festgenommen. Tatmotiv: Rassismus.

Mai: Steiermark-Wahl

Obwohl die SPÖ Steiermark die Landtagswahl für sich entscheiden kann, tritt der bisherige Franz Voves (SPÖ) von allen politischen Ämtern zurück. Hermann Schützenhöfer (ÖVP) folgt ihm als Landeshauptmann nach.

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Franz Voves und sein Juniorpartner von der VP, Hermann Schützenhöfer.
Mai II: Burgenland-Wahl

Auch im Burgenland sind die Sozialdemokraten nach der Wahl mit Spitzenkandidat Hans Niessl (im Bild mit Johann Tschürtz, FPÖ) an erster Stelle. Als der neue, alte Landeshauptmann eine rot-blaue Koalition ankündigt, ist die Empörung in Österreich groß.

April: Erdbeben in Nepal

Bei einem Erdbeben in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu sind am 25. April mindestens 8.000 Menschen in den Trümmern ums Leben gekommen. Nach der Katastrophe kommen die Hilfsmaßnahmen wegen der schwer zu erreichende Lage nur langsam voran. Auch Österreicher waren im Erdbeben-Gebiet.

März I: Germanwings-Absturz

Am 24. März sterben beim Absturz einer Germanwings-Maschine in den französischen Alpen alle 150 Passagiere. Co-Pilot Andreas Lubitz hat den Sinkflug des Flugzeuges bewusst eingeleitet. Viele Medien geraten wegen ihrer hetzerischen Berichterstattung in Kritik.

2015: Das war das politische Jahr
epa04678506 A search and rescue worker at the crash site of the Germanwings Airbus A320 that crashed in the French Alps, above the town of Seyne-les-Alpes, southeastern France, 25 March 2015. Search crews resumed helicopter flights around dawn on 25 March to the remote mountainside where Germanwings Flight 4U 9525 from Barcelona to Duesseldorf crashed after a rapid descent, likely killing all 150 people aboard on 24 March. EPA/GUILLAUME HORCAJUELO
März II: Steuerreform-Präsentation

Bundeskanzler Werner Faymann (im Bild mit der Verhandlungsgruppe) präsentiert am 13. März "die größte Steuerreform in der Geschichte der Zweiten Republik". Ab Jänner 2016 sollen Österreichs Steuerzahler um 4,6 Milliarden Euro entlastet werden. Über die Gegenfinanzierung hat sich ein Streit entbrannt.

Februar: Flüchtlingstragödie im Mittelmeer

Für mehr als 330 Flüchtlinge endet Anfang Februar die Überfahrt von Libyen nach Sizilien mit dem Tod. Das Mittelmeer wird zum Massengrab. Im April kentert ein überladenes Flüchtlingsboot. Rund 800 Menschen kommen ums Leben.

Jänner: Anschlag auf Charlie Hebdo

Am 7. Januar 2015 gegen 11:20 Uhr stürmen zwei schwer bewaffnete Männer das Redaktionsbüro der Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris. An diesem Tag töten sie zwölf Menschen. Zwei Tage später tötet ein dritter Mann vier Personen in einem jüdischen Supermarkt.

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