Havanna: Die US-Flagge weht wieder

Kubaner erhofffen sich eine Zeitenwende.
Kerrys historischer Besuch: Nach 54 Jahren wurde an der Botschaft wieder die Flagge gehisst.

Ein historischer Tag in Kuba: Die USA haben am Freitag nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder die eigene Flagge an der Botschaft in dem sozialistischen Karibikstaat gehisst. US-Außenminister John Kerry war kurz zuvor als erster US-Außenminister seit 1945 extra nach Havanna gereist.

Havanna: Die US-Flagge weht wieder
epa04883457 A screen grab from a video feed provided by the US Department of State shows US Secretary of State John Kerry speaking during the flag-raising ceremony at the reinaugurated US embassy in Havana, Cuba, 14 August 2015. The embassy was closed in 1961 when the Eisenhower administration severed diplomatic ties with the Cuban government. The new US embassy will be in the same building that housed the mission when the stars-and-stripes were last lowered 54 years ago - overlooking the iconic Malecon seaside esplanade. Cuba formally opened its embassy in Washington in July 2015, as Washington and Havana take another step in repairing their long-fractured ties. EPA/US DEPARTMENT OF STATE/HANDOUT BEST QUALITY AVAILABLE. HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES
Das US-Sternenbanner wurde bei einer feierlichen Zeremonie im Außenhof der US-Botschaft in der kubanischen Hauptstadt gehisst. Hunderte geladene Gäste und Schaulustige verfolgten das Geschehen vor Havannas Uferpromenade Malecon.

Beide Länder hatten erst am 20. Juli ihre Beziehungen normalisiert. Diese waren 1961 auf einem Höhepunkt des Kalten Krieges zwischen West und Ost abgebrochen worden.

Nun erhoffen sich viele Kubaner eine Zeitenwende durch das Ende der diplomatischen und wirtschaftlichen Isolation. "Das Ziel all dieser Veränderungen ist, den Kubanern zu helfen, sich mit der Welt zu verbinden und ihr Leben zu verbessern", sagte Kerry, der sich mit einigen Sätzen auf Spanisch auch direkt an die Kubaner wandte.

Kuba fordert von den USA unter anderem die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen und eine Rückgabe des Marinestützpunktes Guantanamo im Osten der Insel. Kerry pochte bei seinem Besuch auf Freiheit und die Einhaltung der Menschenrechte. "Den Menschen in Kuba wäre am besten mit einer echten Demokratie gedient, in der die Menschen ihre Anführer frei wählen können", sagte er. Außerdem fordert seine Regierung ein Rückkehrrecht für Kubaner, die in den USA Asyl erhalten haben.

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