Paris-Terror: Junger Muslim rettete jüdische Geiseln

In diesem Supermarkt im Osten von Paris erreignete sich die Tragödie.
Dschihadist im Supermarkt: Wie ein 24-jähriger Hilfsarbeiter jüdischen Geiseln zu Hilfe kam.

Der Dschihadist Amedy Coulibaly, der sich am Freitag in einem jüdischen Supermarkt an der Pariser Stadtgrenze verschanzte, hatte gleich zu Beginn vier Kunden mit einem Sturmgewehr erschossen. Anschließend hielt er die übrigen Anwesenden in Schach. Zwei Stunden später, als Coulibaly zu beten begann, setzte die Polizei zum Sturm an. Der Geiselnehmer starb schließlich im Feuergefecht, die übrigen Geiseln konnten unverletzt befreit werden.

Sechs Kunden, darunter eine Mutter mit einem einjährigen Baby, konnten aber gleich zu Beginn der Geiselnahme über eine Falltür in einen Kühlraum entweichen und sich dort verstecken.

Wie erst am Wochenende bekannt wurde, verdanken diese vor allem einem jungen Supermarkt-Hilfsarbeiter ihr Leben: Lassana Bathily, ein 24-jähriger Muslim aus Mali, schleuste die Kunden in den Kühlraum, bevor Coulibaly Herr der Lage war.

Die entscheidenden Augenblicke schildert Held Bathily dem französischen Sender BFMTV: "Ich habe die Kühlung ausgeschaltet, ich habe das Licht abgedreht und ihnen gesagt, dass sie ruhig sein sollten“.

Bathilys Lebensgeschichte hat Symbolkraft: 2006 kam er als minderjähriger Flüchtling ohne offizielle Einreisebewilligung nach Frankreich. Er folgte damit seinem Vater nach, seine Mutter konnte er noch nicht aus Mali nachholen.

In den sozialen Medien ist nun neben "Je suis Charlie" auch der Ruf "Je suis Lassana" zu lesen, viele fordern eine offizielle Ehrung.

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