Nach EMS-Problemen: Fast 10.000 Neuinfektionen in Österreich

Nach EMS-Problemen: Fast 10.000 Neuinfektionen in Österreich
18 neue Todesfälle wurden von gestern auf heute gemeldet. 614 Patienten auf der Intensivstation.

Ab Mittwoch würden die Zahlen wieder steigen, rechnete Simulationsexperte Niki Popper Anfang der Woche vor. Und mit noch etwas rechnete das Mitglied des hiesigen Corona-Prognosekonsortiums: Dass "die Aufregung darüber groß sein" werde, "auch wenn das die Prognosen schon seit der Weihnachtszeit zeigen".

Zumindest mit ersterer Annahme sollte Popper Recht behalten. Am Mittwoch wurden zunächst 5.895 Neuinfektionen gemeldet. Allerdings waren das noch nicht die gesamten Zahlen. Denn die Neuinfektionen für Wien und die Steiermark fehlten wegen Problemen mit dem Epidemiologischen Meldesystem (EMS). Nun sind auch die Neuinfektionszahlen für die beiden Bundesländer da und somit gibt es heute innerhalb von 24 Stunden 9.761 Neuinfektionen.

Hinzu kommen 2.515 neue Genesene. Damit steigt die Zahl der aktiven Fälle auf 44.990.

Beginn der Omikron-Welle

Österreich steht damit am Beginn der Omikron-Welle, die aktuell in Dänemark, Irland, Frankreich und Spanien für noch nie gesehene Rekordwerte bei den Neuinfektionen sorgt. So liegt Dänemark aktuell bei einer 7-Tages-Inzidenz von über 3.000. Aktuell liegt diese in Österreich bei 363,06.

Ob Popper auch mit seiner zweiten Prognose richtig lag, wird sich am morgigen Donnerstag zeigen. Dann will die neu eingerichtete Gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination - kurz: Gecko - nach einem Bund-Länder-Gipfel endlich die Maßnahmen für die kommende Welle bekannt geben. Der KURIER wird wie gewohnt live berichten. 

Zurück zu den aktuellen Zahlen: In den vergangenen 24 Stunden wurden zudem 18 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion registriert. Damit sind bisher 13.802 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Im Krankenhaus liegen derzeit 1.010 Personen. 309 Menschen werden auf Intensivstationen betreut.

Mehr als 5.000 Erststiche

In den letzten sieben Tagen wurden 205.552 Impfdosen verabreicht, das sind 19,74 Prozent weniger als in der Woche davor. Am 4. Januar wurden 46.651 Impfdosen verabreicht, welche sich wie folgt aufteilen: Erststiche: 5.127; Zweitstiche; 15.444: Drittstiche: 26.080.

Damit haben 70,3 Prozent der Gesamtbevölkerung sowie 73,89 Prozent der impfbaren Bevölkerung ein aktives Impfzertifikat. 

Die Neuinfektionen in Bundesländern

  • Burgenland: 121
  • Kärnten: 155
  • Niederösterreich: 1.263
  • Oberösterreich: 1.029
  • Salzburg: 1.587
  • Tirol: 1.413
  • Vorarlberg: 327
  • Steiermark: 675
  • Wien: 3.191

Aktuelle Entwicklungen

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Impfstatus in Österreich

Seit 27. Dezember 2020 wird auch in Österreich geimpft. Der Impfstart gab vielen Menschen Hoffnung, bald wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Doch bis die Impfung auch eine kritische Masse erreicht, ist noch etwas Geduld gefragt. 

Das zeigen die täglich veröffentlichten Impfzahlen des Gesundheitsministeriums, die seit Mitte Jänner tagesaktuell veröffentlicht werden. Die derzeit kommunizierte Zahl zeigt jedoch nicht den präzisen Stand der aktuell geimpften Personen, sondern lediglich einen "Näherungswert". 

Die folgende Grafik zeigt die 7-Tages-Inzidenz für ganz Österreich, heruntergebrochen auf Bezirksebene.

Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.

In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt. 

Todesfälle in Österreich

Testungen und Anteil positiver Tests

Steigen die Zahlen nur, weil wir mehr testen? Diese Frage beschäftigte vor allem im Sommer die Corona-sensibilisierte Öffentlichkeit. Eine Antwort darauf kann die Positivrate bei den Testungen liegen. War diese im Sommer bei rund fünf Prozent, so landete sie im Herbst bei bis zu 25 Prozent. Wären steigende Neuinfektionszahlen nur auf vermehrte Tests zurückzuführen, dürfte sich der Anteil positiver Tests eigentlich nicht ändern. 

Klicken Sie in die Kurve, um die genauen Anzahl der täglich neuen Testungen zu sehen. 

Internationaler Vergleich

Schauen Sie selbst, wo sich Österreich im internationalen Vergleich in Sachen Infektionsgeschehen befindet. 

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