Gefälschte Impfpässe: 24 Hausdurchsuchungen in Österreich

Gefälschte Impfpässe: 24 Hausdurchsuchungen in Österreich
22 Personen wurden angezeigt. Sie hatten sich zuvor in einem Telegram-Chat ausgetauscht.

Hausbesuche bekamen 22 Beschuldigte heute Früh von der Polizei. Sie werden verdächtigt, gefälschte Impfpässe für den Eigenbedarf, Freunde und Angehörige ausgestellt zu haben.

Der Polizeieinsatz fand in sieben Bundesländern statt - ausgenommen waren nur Vorarlberg und das Burgenland. Die Verdächtigen gehören keinem Netzwerk an. Sie agierten laut Innenministerium selbstständig und unabhängig voneinander. Einzige Gemeinsamkeit: Die Ablehnung der Corona-Impfung. Auf die Schliche kamen ihnen die Ermittler, weil sie sich im Messengerdienst Telegram ausgetauscht hatten.

100 Beamte waren im Einsatz. Bei den Hausdurchsuchungen wurden neben 84 gefälschten Impfpässen auch Mobiltelefone und Computer sichergestellt. Die Verdächtigen wurden angezeigt - wegen Urkundenfälschung und Betrugs.

"Der organisierte Handel und die Verwendung von gefälschten Impfzertifikaten ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine kriminelle Handlung. Das Bundeskriminalamt wird daher weiterhin konsequent gegen alle, die gefälschte Impfzertifikate verwenden, aber vor allem gegen die Fälscher und Händler im Hintergrund vorgehen“, sagt ÖVP-Innenminister Gerhard Karner.

Ermittlungsgruppe Argus

Der Kontrolldruck soll weiterhin hoch bleiben. Wie berichtet, finden laut eigenen Angaben täglich rund 30.000 Kontrollen statt. Aus gutem Grund: Im Vorjahr nahmen die Sicherstellungen von gefälschten Impfzertifikaten und angeblichen Maskenbefreiungen bzw. Testbescheinigungen oder Genesungsbescheide deutlich zu.

Eine eigene Gruppe im Bundeskriminalamt bekämpft die Form der Kriminalität seit April des Vorjahres gezielt. Die Ermittlungsgruppe Argus besteht aus Spezialisten aus dem Fälschungs-, Betrugs- und Cybercrime-Bereich. Seit April 2021 wurden in Österreich rund 1.100 Fälle im Zusammenhang mit gefälschten Corona-Dokumenten verzeichnet.

Kommentare