Omikron: Lauterbach will schnelle Impfpflicht
Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach will einer Zeitung zufolge rasch eine Impfpflicht ohne Aufbau eines Impfregisters einführen. Er arbeite an einem Vorschlag, sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwochausgaben) einem Vorausbericht zufolge. "Omikron als schmutzige Impfung ist keine Alternative zur Impfpflicht", sagte der SPD-Politiker.
Außerdem wolle er bei der Bund-Länder-Konferenz am Freitag eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen durchsetzen. Lauterbach sprach auch neue Impfziele an. "Nach der Modellierung des Robert-Koch-Instituts sollte das Ziel sein, dass mehr als 80 Prozent der doppelt Geimpften auch geboostert sind, also rechnerisch 56 Prozent der Bevölkerung."
"Verschärfungen werden leider notwendig sein, um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen", sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk. "Ich werde dazu Vorschläge machen."
Details nannte er nicht, betonte aber, insbesondere für Ungeimpfte gebe es keinen Grund zur Entwarnung. "Man kann ihnen nicht in Aussicht stellen, dass für sie die Kontaktbeschränkungen kurz- oder mittelfristig aufgehoben werden", so Lauterbach. "Mein Appell an die Ungeimpften ist, dass sie sich schnell zumindest einmal impfen lassen, damit sie wenigstens für den ganz schweren Krankheitsverlauf eine wichtige Schutzwirkung haben."
Auch Lauterbach für Verkürzung der Quarantäne-Zeit
Der SPD-Politiker verteidigte seinen Vorstoß, die Quarantäne in Hinblick auf die Omikron-Variante des Virus zu verkürzen. "Studien zeigen, dass die Generationszeit - also auch die Phase, in der sich das Virus im Körper ausbreitet und die Phase, in der ein Mensch ansteckend ist - bei Omikron viel kürzer ist", erläuterte er. "Wir können also bis zu einem gewissen Grad die Quarantänezeit verkürzen, ohne ins Risiko zu gehen."
Die Überlegungen zielen auch darauf ab, wichtige Versorgungsbereiche auch dann am Laufen zu halten, wenn die Infektionszahlen sprunghaft zunehmen sollten. Lauterbach nannte insbesondere Krankenhäuser, Altenpflege sowie Polizei, Feuerwehr sowie die Wasser- und Stromversorgung. Für diese Bereiche seien neue Quarantäne- und Isolationsregeln nötig. Auch die Bereiche Schule und Reisen müssten bedacht werden, sagte er.
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