7-Tage-Inzidenz in Österreich unter 50 gesunken
Von Samstag auf Sonntag gab es in Österreich 504 neue Corona-Infektionen. Im Vergleich zum Sonntag der Vorwoche (673) ist die Zahl erneut deutlich zurückgegangen.
Dies ließ am Sonntag die 7-Tages-Inzidenz erstmals seit dem 15. September 2020 wieder unter die Marke von 50 fallen - sie betrug 48,1 Fälle auf 100.000 Einwohner. 50 war die Marke, unter die man für etwaige Öffnungsschritte kommen wollte. Nur wenige Tag nach der Öffnung hat Österreich dieses Etappenziel zumindest erreicht.
Das Bundesland mit der höchsten Sieben-Tages-Inzidenz ist derzeit Tirol mit 72,9, danach kommen Vorarlberg, Oberösterreich und die Steiermark (72, 55,2 bzw. 54,2). Weiters folgen Kärnten (46,1), Wien (43,7), Niederösterreich (37), das Burgenland (30,9) und Salzburg (24,9).
Zudem gibt es fünf neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion.
Die sinkenden Corona-Zahlen fördern allerdings auch einen internen Koalitionsstreit zwischen ÖVP und den Grünen zutage. Denn während Gesundheitsminister Mückstein mit Vorsicht in den Sommer gehen will und dabei Bundeskanzler Sebastian Kurz kritisiert, bläst die ÖVP zum Gegenangriff. Mehr dazu lesen Sie hier:
Die Neuinfektionen in den Bundesländern
- Wien: 125
- Steiermark: 91
- Oberösterreich: 90
- Niederösterreich: 70
- Tirol: 56
- Vorarlberg: 47
- Kärnten: 23
- Salzburg: 5
- Burgenland: -3
Die Zahl der Neuinfektionen in Burgenland ergibt einen Minuswert, da es eine Datenbereinigung gab.
Aktuell gibt es in Österreich 7.945 aktive Fälle, um 392 weniger als am Samstag. Genesen sind seit Ausbruch der Epidemie 622.889 Personen. In den vergangenen 24 Stunden wurden 891 wieder gesund, aber es wurden auch fünf Todesfälle gemeldet (im Sieben-Tages-Schnitt waren es täglich 10,3), wodurch die Pandemie bisher 10.546 Tote im Land gefordert hat. Pro 100.000 Einwohner sind 118,5 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.
Am Sonntag lagen 619 Personen (minus 60) in Spitälern, das sind um 60 weniger als zuletzt. 236 Menschen werden auf Intensivstationen betreut. Diese Zahl sank seit gestern um sechs und ist innerhalb einer Woche um 57 Patienten zurückgegangen.
In den vergangenen 24 Stunden wurden 465.851 PCR- und Antigenschnell-Tests eingemeldet. Die Positiv-Rate der PCR-Tests betrug 0,7 Prozent und damit im Schnitt der vergangenen Woche.
53.816 Impfungen sind am Samstag durchgeführt worden, womit laut den Daten des E-Impfasses 3.326 473 bereits zumindest eine Teilimpfung erhalten: Das sind 37,4 Prozent der Bevölkerung. 1,26 und somit 14,1 Prozent der Österreicher sind bereits voll immunisiert. Am höchsten ist die Durchimpfungsrate im Burgenland mit 42,3 Prozent, Wien bildet das Schlusslicht mit 33,6 Prozent.
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Neue Fälle nach Alter
Während in der ersten und zweiten Welle vor allem ältere Menschen betroffen waren, wurden in der dritten Welle auch viele Jugendliche infiziert. Das liegt zum einen in einer massiven Ausweitung der Testungen - seit Februar werden Österreichs Schüler via Antigen-Test auf das Coronavirus getestet.
Und zum anderen an der weiten Verbreitung der britischen Virusvariante, die deutlich ansteckender ist.
Zur Grafik: Klicken Sie auf die einzelnen Altersgruppen, um sie ein- und auszublenden.
Impfstatus in Österreich und international
Seit 27. Dezember wird auch in Österreich geimpft. Der Impfstart gab vielen Menschen Hoffnung, bald wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Doch bis die Impfung auch eine kritische Masse erreicht, ist noch etwas Geduld gefragt.
Das zeigen die täglich veröffentlichten Impfzahlen des Gesundheitsministeriums, die seit Mitte Jänner tagesaktuell veröffentlicht werden. Die derzeit kommunizierte Zahl zeigt jedoch nicht den präzisen Stand der aktuell geimpften Personen, sondern lediglich einen "Näherungswert".
Hospitalisierungen in Österreich
Maßgeblich für etwaige weitere Maßnahmen gelten vor allem die Spitalskapazitäten. Grob gesagt gilt hier die 100-10-1-Regel: Von 100 infizierten Menschen müssen rund 10 hospitalisiert werden, einer davon landet auf der Intensivstation - und das meist gleich für mindestens 10 Tage.
Wie die Bettenkapazitäten in Spitälern in den einzelnen Bundesländern aussieht, das zeigt die folgende Grafik.
Die folgende Grafik zeigt die 7-Tages-Inzidenz für ganz Österreich, heruntergebrochen auf Bezirksebene.
Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.
In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt.
Todesfälle in Österreich
Corona-Hotspots in Österreich
Folgende Grafik zeigt täglich die neuen Fälle gerechnet auf 100.000 Einwohner - gereiht nach Bezirk.
Anmerkung: Bei Bezirken unter 100.000 Einwohnern sind die Fälle statistisch hochgerechnet um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die in dieser Kategorie angegebenen Neuinfektionen müssen also nicht den tatsächlichen Fällen entsprechen.
Testungen und Anteil positiver Tests
Steigen die Zahlen nur, weil wir mehr testen? Diese Frage beschäftigte vor allem im Sommer die Corona-sensibilisierte Öffentlichkeit. Eine Antwort darauf kann die Positivrate bei den Testungen liegen. War diese im Sommer bei rund fünf Prozent, so landete sie im Herbst bei bis zu 25 Prozent. Wären steigende Neuinfektionszahlen nur auf vermehrte Tests zurückzuführen, dürfte sich der Anteil positiver Tests eigentlich nicht ändern.
Klicken Sie in die Kurve, um die genauen Anzahl der täglich neuen Testungen zu sehen.
Internationaler Vergleich
Acht Monate nach Beginn der weltweiten Corona-Pandemie findet sich Österreich im weltweiten Spitzenfeld des Infektions-Geschehens wieder.
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