7. Juli: Franz Joseph in Ischl - The show must go on

7. Juli: Franz Joseph in Ischl - The show must go on
Erster Weltkrieg. Während der Kaiser in Bad Ischl seinen Urlaub fortsetzt, beraten die Minister über einen Militärschlag.

28. Juni bis 28. Juli 2014 – ein Monat, in dem die Weichen für die Urkatastrophe des Jahrhunderts gestellt wurden. Der KURIER erinnert in seiner 31-teiligen Serie daran, was auf den Tag genau vor 100 Jahren geschah. Heute: der 7. Juli 1914, der Tag an dem der k.u.k. Ministerrat über einen Militärschlag gegen Serbien berät.

Während sich die Minister um Kabinettschef Graf Stürghk beraten und sich zunächst auf verstärkte Grenzüberwachung einigen, bricht Kaiser Franz Joseph gegen acht Uhr Vormittag vom Bahnhof Penzing auf, um mit dem Hofsonderzug nach Bad Ischl zu reisen. Er will seinen unterbrochenen Sommerurlaub fortsetzen.

Ein Reporter vom Allgemeinen Tiroler Anzeiger beschreibt die Szenen vor Ort: "Schon lange vor der Ankunft des Monarchen hatte sich eine große Menschenmenge in den Straßen versammelt. Von einem festlichen Empfang musste infolge der tiefen Trauer abgesehen werden. Raschen Schrittes verließ der Kaiser den Salonwagen und bestieg den bereitstehenden offenen Leihwagen."

"Innige Kundgebungen der Liebe"

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An seinem gesundheitlichen Zustand lässt der Reporter keine Zweifel aufkommen: "Der Kaiser zeigte ein außerordentlich, frisches Aussehen." DasFremden-Blattortet sogar seine Dankbarkeit gegenüber dem jubelnden Volk. "Der Monarch, der durch die überaus innigen Kundgebungen der Liebe und der Freude über die Rückkehr nach Bad Ischl sichtlich gerührt schien, dankte unablässig nach allen Seiten für die ihm zugebrachten Huldigungen."

In Wien-Hietzing kommt es währenddessen zu einem brutalen Verbrechen. Die Gemischtwarenverkäuferin Elisabeth Schmidt wird von ihrem Nachbarn fast ermordet. Die Neue Zeitung berichtet über das Vorgehen des Täters: "Dieser stürzte sich augenblicklich auf die Frau, versetzte ihr mehrere Faustschläge gegen den Kopf und das Gesicht, zog dann einen Revolver hervor." Gleichzeitig wird heute bekannt, dass einen Tag zuvor in Frankreich zwei Männer verhaftet wurden, die ein Attentat auf den russischen Zaren planten.

Die große KURIER-Sonderausgabe zum ersten Weltkrieg finden Sie hier.

Was bisher geschah

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