Die entzauberten österreichischen Energie-Mythen

Österreich importiert zwar keinen Strom aus Russland, aber Gas für die Kraftwerke.
Durch den Krieg in der Ukraine geraten gewohnte Sicherheiten über die Energieversorgung ins Wanken.

Bisher galt eine funktionierende Energieversorgung als garantiert und weitgehend leistbar. Doch der Ukraine-Krieg bringt gewohnte Sicherheiten ins Wanken – ist Aggressor Russland doch nicht nur mit Abstand der wichtigste Erdgaslieferant Österreichs, sondern mit seinen Exporten auch von Öl, Kohle und Uran (zur Nutzung in Atomkraftwerken, Anm.) für ganz Europa von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung.

Gabriel Felbermayr, Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), warnte kürzlich vor "kriegswirtschaftlichen Zuständen" und einem "gewaltigen sozialen Konfliktpotenzial". Wenn über den Winter nicht genug Gas ankommen würde, könnte die Inflation auf bis zu 18 Prozent steigen, schätzt der Wifo-Chef.

Der Staat ist seit der EU-weiten Liberalisierung der Energiemärkte vor zwei Jahrzehnten nicht mehr für die Versorgung zuständig, sondern überblickt nur noch das Funktionieren des Marktes. Auf der "Insel der Seligen" wähnte man sich dennoch sicher, vielen dürfte der Paradigmenwechsel schlicht nicht bewusst gewesen sein.

Zuletzt haben sich einige Grundannahmen über den Energiesektor als Mythen entpuppt. Der KURIER hat sechs davon auf ihren wahren Kern abgeklopft.

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