Kuriose Aktion: 10.500 Euro für einen Griff auf den Mond
Es ist kein Griff nach den Sternen, aber zumindest nach dem Mond. Für vergleichsweise läppische 10.500 Euro gibt es die Möglichkeit, einmal eines der raren Stücke Mondgestein persönlich in die Hand zu nehmen. Möglich macht dies eine kuriose Aktion des Naturhistorischen Museums in Wien.
Mehrere Milliarden Dollar haben die USA und die NASA ausgegeben, um insgesamt 381 Kilo Mondgestein mühsam abzubauen und auf die Erde zu transportieren. Die Proben der Apollo-Missionen aus den Jahren 1969 bis 1972 sind mehr wert als Gold, für Astronomiefans ist der ideelle Wert ohnehin nicht zu beziffern. Sammler boten vor Jahren bereits bis zu 400.000 Euro für gerade einmal 0,2 Gramm Mondstaub.
Ganz selten trifft auch ein Himmelskörper den Mond und schleudert ein Stück in die Höhe, das durch die Weiten des Alls seinen Weg zur Erde findet.
Im Naturhistorischen Museum gibt es seit einigen Tagen beides in einer neuen Dauerausstellung zu sehen. Doch das Prunkstück fehlt noch: ¨Der schönste Mond-Meteorit, den ich jemals gesehen habe", schwärmt Ludovic Ferriere, Kurator des Museums. Und er muss es wissen, er gilt als internationale Koryphäe - sogar die NASA lässt sich von ihm etwa bei der aktuell laufenden Mission „Perservance“ zur Rückholung von 43 Proben mit Marsgestein beraten.
Gadamis005 heißt jedenfalls das aktuelle Stück der Begierde. Gewicht: 95 Gramm, Größe: 17 mal 12 Zentimeter, Farbe: Grau, schwarz und weiß. Preis: 10.500 Euro.
Allerdings muss das Museum das notwendige Geld bis zum Monatsende auftreiben, so lange gibt es eine Option für den in Libyen gefundenen Meteoriten. "In Österreich gibt es zwar viele Sponsoren für Kunst und Kultur, aber leider niemanden für kostbare Steine", bedauert der Museumskurator. "Alle bisherigen Spender kamen aus dem Ausland".
Dem jetzigen Mäzen würde Ferriere nicht nur eine Sonderführung hinter die Kulissen durch das Haus anbieten, sondern auch die Möglichkeit, einen derartigen Mondmeteoriten einmal selbst in Händen zu halten.
Wer auf den Geschmack gekommen ist, derzeit ist im Naturhistorischen Museum die größte Sammlung an von der NASA zur Erde gebrachten Mondproben außerhalb der USA zu sehen. Die Stücke stammen von den Apollo-Missionen 15 und 17, eines davon wurde vor zehn Jahren vom damaligen NASA-Chef dem Naturhistorischen Museum als Dauerleihgabe überreicht. Zu bestaunen ist seit Herbst auch ein seltener Mars-Meteorit, den ein Niederländer gestiftet hat.
Das Anfassen der Exponate ist natürlich nicht erlaubt.
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