Erneut Höchstwert an Neuinfektionen in Österreich

Coronavirus situation in Bussum
1.747 neue Fälle binnen 24 Stunden. Verwirrung um und Unmut über zuvor kolportierte Zahlen.

1.747 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind bis Samstag (9.30 Uhr) in Österreich gemeldet worden. Das geht aus dem täglichen Update von Innen- und Gesundheitsministerium hervor. Das sind deutlich mehr als am Vortag (1.163) und übertrifft den bisherigen Rekordwert vom Donnerstag (1.552).

Bisher gab es in Österreich 63.134 positive Testergebnisse. Landesweit sind 890 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben, 48.771 sind wieder genesen. Damit gab es am Samstag insgesamt 13.473 Fälle mit nachgewiesenem Virus. Am Samstag befanden sich 734 Personen aufgrund von SARS-CoV-2 in krankenhäuslicher Behandlung und davon 133 auf Intensivstationen.

Am Samstagvormittag waren von einigen Medien deutlich höhere Zahlen berichtet worden. Dem Wiener Rathaus zufolge wurden Daten kolportiert, noch bevor Wien an die Bundesstelle einmeldete. Die offizielle Aussendung der Ministerium erfolgte am Samstag später als gewohnt. Als Grund wurden "technische Probleme bei der Erfassung der Daten in Wien" angegeben (siehe unten).

Die Neuinfektionen seit der letzten Meldung teilen sich auf die Bundesländer Österreichs wie folgt auf:

  •    Burgenland: 25
  •    Kärnten: 47
  •    Niederösterreich: 266
  •    Oberösterreich: 226
  •    Salzburg: 159
  •    Steiermark: 122
  •    Tirol: 225
  •    Vorarlberg: 78
  •    Wien: 599

Unstimmigkeiten

Am Samstag haben außerordentliche hohe Coronavirus-Infektionszahlen, die am Vormittag in einigen Medien kolportiert worden sind, für Aufsehen gesorgt. Vor allem Wien wurde sehr hoch angesetzt. Im Rathaus sorgte dies für Unmut - und für ein Rätselraten darüber, wie diese Daten entstanden sind.

Für Wien war zunächst die Zahl 828 in Umlauf. So hoch war sie laut Rathaus aber nicht: Tatsächlich lag die Anzahl der neuen positiven Testungen in der Bundeshauptstadt bei - immer noch sehr hohen - 599. Selbst wenn man die Rohdaten mit Doppelnennungen sich ansehe, komme man auf lediglich 661, betonte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegenüber der APA.

Wer die Zahlen weitergegeben hat, darüber gibt es im Rathaus lediglich Spekulationen - über die man sich aber nicht äußern wolle, wie betont wurde. Unklar ist demnach auch, wie der Wert 828 konkret zustande gekommen ist.

Via Twitter hatte der Hacker-Sprecher zuvor beklagt, das Journalistinnen und Journalisten "schlicht belogen" worden seien. "Das ist schlechter Stil", kritisierte er. Zum Zeitpunkt als die Zahlen kolportiert wurden, habe Wien noch keine Zahlen an eine Bundesstelle eingemeldet, versicherte der Sprecher.

Niederösterreich

Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) kritisierte via Pressesprecher gegenüber der APA "die Darstellung der Zahlen aus dem Innen- und Gesundheitsministerium". So meldete am Samstag der Sanitätsstab des Landes 225 Neuinfektionen, die Bundesbehörden den Berichten zufolge 411.

Der extreme Unterschied in der Darstellung der Zahlen sei ein "Ärgernis, das zur Verunsicherung der Bevölkerung beiträgt", so der Sprecher der Landesrätin. Der Landessanitätsstab Niederösterreich melde täglich um 8.00 Uhr die korrekten Zahlen nach Wien weiter. Wie der Bund dann zu den jeweils unterschiedlichen Zahlen komme, sei zwar zum Teil durch unterschiedliche Einmeldungen der einzelnen Teststationen erklärbar, aber insgesamt "schwer nachvollziehbar".

Von den 225 durch den Landessanitätsstab gemeldeten Neuinfektionen seit Freitag in Niederösterreich würde sich der Großteil auf kleinere Cluster in Familien aufteilen, hieß es aus dem Büro von Königsberger-Ludwig. 31 neue Fälle hätten Bezug zum Schulwesen. Neuinfektionen gab es auch in drei Clustern in Pflegeheimen. In Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) stieg die Zahl von 32 auf 33, in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) von 40 auf 41 und im Betreuungszentrum St. Peter in der Au (Bezirk Amstetten) von acht auf zwölf.

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