Teststopp bei Corona-Impfung: "Eigentlich ein positives Signal"

Teststopp bei Corona-Impfung: "Eigentlich ein positives Signal"
Eine große, weit gediehene Impfstoffstudie wurde unterbrochen: Experten werten das als Zeichen für funktionierende Sicherheitskontrollen.

Der Stopp der Impfstoff-Studie des anglo-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca und der britischen Universität Oxford hat zahlreiche internationale Reaktionen von Experten nach sich gezogen. "Er zeigt, dass der Evaluationsprozess funktioniert und wir diese Phase-3-Studien benötigen", schreibt etwa der in New York tätige österreichische Virologe Florian Krammer auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. "Sicherheit vor Schnelligkeit", formuliert es die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek knapp.

Bei einem Probanden kam es zu Gesundheitsproblemen, die New York Times schrieb von einer Rückenmarksentzündung  bestätigt ist das allerdings bisher nicht.

Als richtigen Schritt sieht die Impfspezialistin Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien, den Studienstopp: "Es gibt ein Regelwerk, an das sich alle halten müssen. Niemand kann sagen, egal, wir machen trotzdem weiter", sagt sie zum KURIER. "Deswegen kann man auch nicht spekulieren oder versprechen, wann ein Impfstoff verfügbar ist, solange es keine Zulassung gibt. Am Weg zur Zulassung kann immer etwas passieren."

Der Impfstoff von AstraZeneca wird derzeit in Brasilien, Südafrika, den USA, England und Indien getestet. Insgesamt sollen 30.000 Probanden in die Phase-3-Studie die letzte und größte vor einer Zulassung  eingeschlossen werden. Rund 15.000 Probanden sollen den Wirkstoff schon erhalten haben.

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