Diskussion um Ansteckung: Ist Rolle der Kinder geringer als gedacht?

Wie stark Kinder in der Pandemie ins Gewicht fallen, beschäftigt Forscher auf der ganzen Welt.
Neue Hinweise auf weniger Übertragungen durch Kinder und eine Debatte um eine Studie von Christian Drosten lassen das Thema neu aufflammen.

Kinder werden – was Maßnahmen zur Viruseindämmung betrifft – vielfach wie Erwachsene behandelt: Maskenpflicht in der Schule (ausgenommen im Unterricht), Abstandhalten, Händewaschen. Doch das könnte sich – früher oder später – ändern. Denn die Diskussion um „die Gretchenfrage: Geben Kinder das Virus weiter?“ (Virologe Alexander Kekulé) ist neu aufgeflammt.

„Kinder haben für die Übertragung vermutlich eine geringe Bedeutung“, sagte der Infektiologe Christoph Wenisch vom Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital bei Corinna Milborn auf Puls 24. Deshalb sollte man in den Schulen die Freiheitsgrade Richtung Normalität erhöhen.

Neue Daten zeigen, dass Kinder weniger Rezeptoren (Andockstellen) für das Virus in der Nasenschleimhaut haben, erläutert Thomas Müller, Direktor der Univ.-Klinik für Pädiatrie I der MedUni Innsbruck: „Das ist ein erster Hinweis, dass sie es nicht so leicht aufnehmen.“ Müller verweist auch auf eine Studie, wonach Kinder nur ein Drittel des Risikos von Erwachsenen haben, infiziert zu werden, allerdings: „Durch ihre vielen Sozialkontakte kann sich dieser Vorteil wieder aufheben und das Risiko ausgleichen.“

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