Coronavirus: Wenn Kinder eine schwere Entzündung bekommen

Kinder erkranken nur selten an COVID-19. In einzelnen Fällen kann es aber auch schwere Krankheitsverläufe geben.
Der Erreger kann in seltenen Fällen bei Kindern eine spezielle Form eines Entzündungssyndroms auslösen. In Österreich sind zwei Fälle bekannt. Ein Kinderarzt klärt auf.

Hohes Fieber, Entzündungen vor allem im Bauchbereich, vorübergehende Herzprobleme: Mindestens 230 Kinder sind in der EU und in Großbritannien bisher von einer seltenen Entzündungskrankheit betroffen gewesen, die offensichtlich mit dem Coronavirus in Verbindung steht, so ein neuer Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC).

In Österreich waren bisher zwei Kinder betroffen. Die Erkrankung hat den sperrigen Namen "pädiatrisches Multisystementzündungssyndrom" (PIMS). Der Kinderarzt Volker Strenger von der MedUni Graz leitet die Arbeitsgruppe Infektiologie der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde.

KURIER: Wie groß ist das Risiko von Kindern, an einem derartigen Entzündungssyndrom zu erkranken?

Volker Strenger:  Auch wenn immer wieder einzelne Berichte für Aufsehen sorgen – die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung ist sehr gering. Nur knapp drei Prozent (468) aller in Österreich positiv Getesteten (mehr als 16.000) sind unter 14 Jahre alt – davon haben jetzt zwei in Österreich dieses Syndrom gehabt, das sind weniger als 0,5 Prozent. Natürlich ist es in jedem einzelnen Fall für die Eltern beunruhigend, aber insgesamt kommt es nicht unerwartet, dass es auch bei Kindern einzelne schwerere Krankheitsverläufe gibt – die aber insgesamt sehr sehr selten sind.

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