Coronavirus: Ansteckungsrisiko durch verunreinigte Oberflächen ist gering

Coronavirus: Ansteckungsrisiko durch verunreinigte Oberflächen ist gering
US-Gesundheitsbehörde CDC betont in aktualisierten Informationen: Hauptübertragungsweg ist enger Mensch-zu-Mensch-Kontakt. Auch Tiere sind keine große Gefahr.

Infektionen mit dem neuen Coronavirus passieren in erster Linie durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch, und zwar bei einem Abstand innerhalb von zirka zwei Metern.

Und es ist viel weniger wahrscheinlich, sich über andere Wege - etwa kontaminierte Oberflächen oder Tiere - zu infizieren: Darauf weist jetzt die US-Gesundheitsbehörde CDC auf ihren aktualisierten Informationen zum Thema "Wie sich COVID-19 ausbreitet" hin. Diese anderen Übertragungswege seien zwar auch möglich, aber eben nicht die hauptsächlichen Ansteckungsquellen.

"Das Virus verbreitet sich leicht zwischen Menschen", heißt es jetzt in einer Überschrift auf der Homepage. Und zwar dann, wenn Menschen innerhalb von zirka zwei Metern miteinander in Kontakt sind.

Ausdrücklich erwähnt die Behörde dabei nicht nur das Risiko durch Atemwegströpfchen beim Niesen und Husten, sondern auch beim Sprechen, also die Ansteckung über Minitröpfchen. Und die Behörde betont auch den Umstand, dass Menschen ohne Symptome das neue Coronavirus weitergeben können.

"Das Virus verbreitet sich nicht leicht auf anderen Wegen", lautet eine weitere Überschrift.

"COVID-19 ist eine neue Erkrankung und wir lernen nach wie vor, wie sie sich ausbreitet", so die Behörde, die drei Beispiele aufzählt, wo sich das Virus nicht so leicht verbreitet:

  • Eine Infektion durch das Berühren von mit dem Virus kontaminierten Oberflächen oder Objekten sei möglich, wenn man anschließend Mund, Nase oder möglicherweise auch die Augen berührt, "aber das wird nicht als Hauptverbreitungsweg angesehen". Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht derzeit keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass man sich etwa durch das Berühren von Türgriffen, Haltegriffen oder Computertastaturen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 anstecken könne. Ausschließen könne man es aber auch nicht, das würden die Erfahrungen mit anderen Coronaviren zeigen. Der deutsche Virologe und Epidemiologe Alexander Kekule schätzt den Anteil dieses Übertragungsweges auf rund zehn Prozent.
  • Das Risiko einer Übertragung von Tieren auf den Menschen (etwa von Katzen) wird ebenfalls als niedrig eingestuft.
  • Vom Menschen auf Haustiere kann in manchen Situationen eine Infektion weitergegeben werden. Hier sei eine "geringe Zahl" an Fällen weltweit bekannt.

Die Washington Post zitiert eine CDC-Sprecherin, die ebenfalls nochmals auf die Bedeutung des engen Kontaktes zwischen Menschen hinwies. Viele Ausbrüche haben sich dort ereignet, wo viele Menschen auf engem Raum zusammen gelebt, gearbeitet oder ihre Freizeit verbracht haben.

Trotz der geringeren Bedeutung der sogenannten "Kontaktinfektionen" (Schmierinfektionen) betont die US-Gesundheitsbehörde, dass häufig verwendete Oberflächen regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden sollten.

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