Wie Corona die Zukunft der Kinder prägt

Kinder können auch in Krisen Kräfte mobilisieren. Dafür brauchen sie die Unterstützung von Erwachsenen.
Kinder kommen mit fordernden Zeiten klar. Vorausgesetzt, sie werden damit nicht allein gelassen.

"Es ist alles andere als kindgerecht, was in den vergangenen Wochen passiert ist", sagt Ulrike Zartler von der Universität Wien, "und wir sollten Kindern Respekt dafür zollen, wie souverän sie mit Corona umgehen". Die Kindheits- und Familiensoziologin erforscht seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen, wie sich die Pandemie auf Familien auswirkt. Aufschluss über das Erleben von fast 100 Müttern und Vätern sowie deren Sprösslingen bekommt sie über ausgiebige Telefoninterviews. Auch in Tagebüchern notieren die Familien, wie es ihnen ergangen ist.

Kontaktentzug

Im Gespräch mit dem KURIER berichtet Zartler von ersten Erkenntnissen: "Es war anzunehmen, dass die Situation Familien enorm zusetzen wird. Das hat sich bestätigt." Nicht nur Mütter und Väter, die derzeit Homeoffice mit Kinderbetreuung vereinbaren und dem Nachwuchs zugleich beim Heimunterricht zur Seite stehen müssen, leiden unter dem veränderten Alltag.

"Das bisher geltende Kontaktverbot zu Freunden, aber auch die Anordnung, sich von lieb gewonnenen Erwachsenen fernhalten zu müssen, steht im Kontrast dazu, was man Kindern normalerweise vermittelt – und ist nicht leicht zu verkraften", sagt Zartler. Dennoch habe sich der Großteil vorbildlich an die Regelungen gehalten. "Der Frust hat dieser Tage aber seinen Zenit erreicht."

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