Millionenpleite von Tupperware Österreich

Millionenpleite von Tupperware Österreich
Die Österreich-Tochter musste die Zahlungsunfähigkeit eingestehen.

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Mit dem Tupper-Partys könnte es nun vorbei sein. Denn die Tupperware Österreich GmbH mit Sitz in der Erlaar Straße in 1230 Wien hat laut Creditreform ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien beantragt. Es sind 16 Mitarbeiter betroffen. Die Löhne und Gehälter wurden bis einschließlich September bezahlt.

"Das Unternehmen wurde 1964 gegründet, Alleingesellschafterin ist die Tupperware Nederland B.V. Tupperware beschäftigt sich mit dem Direktvertrieb von Haushalts- und Küchenwaren", so Gerhard Weinhofer von Creditreform.

Der Hintergrund

„Die von der Antragstellerin selbst erwirtschafteten Liquiditätszuflüsse können die Zahlungsfähigkeit der Antragstellerin derzeit nicht aufrechterhalten“, heißt es im Antrag. Dies sei auf Liquiditätsprobleme der US-Mutterfirma zurückzuführen. Die US-Mutter musste am 17.September ein Gläubigerschutzverfahren ("Chapter 11") anmelden.

Tupperware Österreich schuldet der Tupperware Products AG 1,679 Millionen Euro, hat aber im Gegenzug eine Forderung in Höhe von 798.800 Euro gegen die Tupperware Products AG. Die Tupperware Österreich hat sich um eine Stundung bemüht. Nach Insolvenzeröffnung bei der Tupperware Products AG scheint dies aber nicht erfolgversprechend.

Die Tupperware Österreich GmbH hat eine Forderung in Höhe von 3,12 Millionen Euro gegenüber der Tupperware International Holdings Company und eine weitere Forderung in Höhe von 6,2 Millionen Euro gegenüber Tupperware International Capital Designated Activity Company. Beide sollen kurzfristig nicht einbringlich sein.

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten (Buchwert) betragen laut Creditreform 11,12 Millionen Euro, davon sind 1,724 Millionen Euro fällige Verbindlichkeiten; die Aktiva zu Liquidationswerten betragen 487.000 Euro.

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Die Zukunft

Das Unternehmen soll fortgeführt werden, den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent angeboten.

"Es ist beabsichtigt, den Sanierungsplan aus dem Unternehmensfortbetrieb zu finanzieren. Das Unternehmen soll lt. Schuldnerangaben durch Verkäufe im Direktvertrieb sowie durch den Onlinehandel jedenfalls ohne Fortführungsverlust fortgeführt werden können", so der KSV1870,

„Der noch zu bestellende Insolvenzverwalter wird nun zu prüfen haben, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können“, so Tanja Schartel vom KSV1870. 

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