Da war zunächst die erratische Lockdown-Politik samt Grenzschließungen innerhalb der EU während der Covid-Pandemie. Danach folgte die politisch nachvollziehbare, aber hysterisch aufgeladene Sanktionspolitik gegenüber Russland. Resultat: eine explodierende Inflation, die die Europäische Zentralbank mittels hoher Zinsen bekämpfen muss.
Das würgt die Konjunktur ab und ist so, als würde man wie in Australien ein Buschfeuer mit einem Gegenfeuer bekämpfen. Das wirkt. Aber die Kollateralschäden sind gewaltig.
Die Unternehmen können die Teuerung, die hohen Kosten (vor allem bei der Energie), die steigenden Kreditzinsen und auch die zunehmenden bürokratischen Vorschriften nicht mehr stemmen. Dazu kommen dann noch hausgemachte Verfehlungen wie die strengeren Immo-Kreditvergaberegeln, welche die Branche lahmlegen.
Hinter jeder Pleite steckt ein volkswirtschaftlicher Schaden. Für den Staat fallen Steuereinnahmen weg und nicht selten zieht es Lieferanten und Kunden aus der Wirtschaft mit in den Pleite-Sog. Dazu kommen die menschlichen Schicksale. Eine Firmenpleite bedeutet für die Beschäftigten Arbeitslosigkeit. Das schlimmste Schicksal, das einen, außer einer schweren Krankheit, heimsuchen kann.
Es ist davon auszugehen, dass die Politik außer einigen Worthülsen (wenn überhaupt) nichts zu all dem sagen wird. Stattdessen wird man im rot-grünen Reichsdrittel weiterhin über weniger Arbeit und Work-Life-Balance räsonieren.
Im Parlament findet übrigens dieser Tage eine Konferenz über die Grenzen des Wachstums statt. Inhalt: Wachstum ist böse. Dafür wird über „Wege in einen nachhaltigen Wohlstand“ und „Post-Wachstum“ nachgedacht. Die Veranstalter des Events (Global 2000) sind offenbar nicht auf der Höhe der Zeit. Wir haben schon Null-Wachstum. Samt den beschriebenen Folgen.
Es ist anzunehmen, dass niemand von den 23.700 Personen, die laut KSV 1870 im Vorjahr hierzulande durch eine Pleite ihren Job verloren haben, bei der Post-Wachstums-Plauderei sprechen wird. Das wäre zu viel Wirklichkeit.
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