Millionenpleite eines Photovoltaik-Unternehmens

Millionenpleite eines Photovoltaik-Unternehmens
Seit Sommer 2023 gingen die Aufträge markant zurück, so das Unternehmen.

„Wir glauben an eine saubere und umweltfreundliche Zukunft. Deshalb setzen wir auf die Nutzung der Sonnenenergie und optimieren hierbei Ihren Ertrag durch eine ganzheitliche Lösung und Steuerung der Energiegewinnung, Speicherung und Verbrauch. Wir wollen ein Treiber der Energiewende sein und bestmögliche Lösungen für unsere Kunden finden. Energielösungen nachhaltig und zukunftsorientiert“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Unsere Mitarbeiter können auf langjährige Erfahrung zurückgreifen. Aber nicht nur das. Darüber hinaus greifen wir auf ein professionelles Netzwerk aus regionalen Dienstleistern und zuverlässigen Lieferanten zurück.“

Die Rede ist von PES GmbH in Klagenfurt. Über Ihr Vermögen wurde laut AKV ein Konkursverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Von der Insolvenz sind 53 Gläubiger und 20 Dienstnehmer betroffen. PES steht für Power Energy Solutions.

Wirtschaftliche Synergien

„Die PES GmbH wurde eingebettet in den Unternehmensverbund einer international tätigen Firmengruppe 2018 gegründet. Wir können daher auf ein professionelles Netzwerk, zuverlässige Lieferanten sowie regionale Dienstleister österreichweit zurückgreifen“, heißt es auf der Firmen-Homepage weiter. „Als junges und flexibles Team haben wir uns auf die Entwicklung und Umsetzung von Gesamtkonzepten spezialisiert. Wir denken und planen ganzheitlich, um für unsere Kunden wirtschaftliche Synergien zu nutzen und ihnen Energielösungen zu bieten, die nicht nur nachhaltig, sondern auch einfach in der Anwendung sind. Sie produzieren, speichern und nutzen Ihre eigene Energie – wir kümmern uns um den Rest.“

Die Insolvenzursachen

„Im Jahr 2021 wurde die Tochtergesellschaft PBS GmbH gegründet, die für die zuvor beschriebenen Leistungen die Montagearbeiten auf einem hohen technischen Niveau ausführt. An dieser Gesellschaft ist die Schuldnerin zu 50 % beteiligt“, heißt es weiter. "Im Jahre 2022 wurde in Slowenien die PES – Power Energy Solutions d.o.o. gegründet, deren ausschließliches Ziel die Entwicklung von PV-Projekten in Slowenien ist. An der PES – Power Energy Solutions d.o.o. ist die Schuldnerin mit 90 % beteiligt.“

Die Mitarbeiteranzahl der Schuldnerin sei von Ende Dezember 2021 bis Ende 2023 auf nahezu 35 gestiegen. 

Verlust geschrieben

„Die geschäftliche Entwicklung verlief zunächst gut. Im Jahr 2023/2024 kam es zu einem kleinen Umsatzrückgang, jedoch zu deutlich höheren Aufwendungen, sodass kein Überschuss, sondern ein Verlust erzielt wurde. Die Mitarbeiteranzahl wurde auf 20 reduziert“, so der AKV. „Seit Sommer 2023 gingen die Aufträge markant zurück und global betrachtet kam es zu einem extremen Preisfall der Photovoltaikmodule und Wechselrichter sowie der Elektrokomponenten, der durch Dumpingpreise vom chinesischen Markt ausging.“

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten betragen 4,416 Millionen Euro, die Aktiva werden mit 2,393 Millionen Euro beziffert.

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