Europäischer Gaspreis könnte sich im Winter halbieren

Ein Gasknotenpunkt.
Laut einer Prognose von Goldman Sachs könnte der Preis für eine Megawattstunde Gas auf weniger als 100 Euro fallen.

Der europäische Großhandelspreis für das bitter benötigte Gas könnte im kommenden Winter deutlich fallen. Laut einer Prognose der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs ist es wahrscheinlich, dass sich der Preis für eine Megawattstunde (MWh) im ersten Quartal 2023 mehr als halbiert, von derzeit etwa 200 Euro auf weniger als 100 Euro. Der Grund: die erfolgreichen Bemühungen der EU, Gas vermehrt aus nicht-russischen Quellen zu kaufen.

Der Großhandelspreis für Gas ist im letzten Jahr deutlich gestiegen. Kostete eine MWh im Herbst 2021 noch etwa 40 Euro, stieg der Preis nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine auf mehr als 200 Euro. Im August erreichte er einen Rekordwert von knapp 350 Euro. Zum Vergleich: Der langjährige Durchschnittspreis liegt im Sommer bei 20 Euro pro MWh.

Russland ist Europas wichtigster Lieferant für fossile Energieträger. Während Kohle und Öl relativ leicht auch aus anderen Quellen bezogen werden kann, ist die Diversifizierung bei Erdgas, das hauptsächlich über Pipelines angeliefert wird, deutlich schwieriger. Gut 40 Prozent der Importe kamen vor dem Ukraine-Krieg aus Russland, in Österreich sogar 80 Prozent.

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